Max Verstappen startet heute in Monaco aus der Pole Position und ist damit auch der große Favorit auf den Sieg beim GP in Monte Carlo 2023. Doch davor muss der Formel-1-Weltmeister noch die 280 Kilometer Renndistanz in den engen Gassen des Fürstentums bewältigen. Kann irgendjemand oder irgendetwas dem Titelverteidiger noch in die Suppe spucken?

Wetterprognose Monaco: Regenwahrscheinlichkeit gering

Zunächst einmal zum ersten Verdächtigen, der Max Verstappen die Siegfahrt noch vermiesen könnte. Die Rede ist vom Wetter. Das erwischte ja bereits im Vorjahr den Polesetter, damals Charles Leclerc, auf dem falschen Fuß und verwandelte einen vermeintlich einfachen Ferrari-Doppelsieg in eine Perez-Triumphfahrt.

Vor dem Monaco-Wochenende wurden Regenfälle für den Grand Prix prognostiziert, vor allem für das Rennen am Sonntag. Doch bislang verschonten die Niederschläge den Kleinstaat am Mittelmeer und auch in den neuesten Prognosen für das Rennen heute verzog sich die Schlechtwetterfront wieder.

Inzwischen steht die Regenwahrscheinlichkeit zwischen 15 und 17 Uhr in Monaco, also etwa im Zeitraum des Rennens, je nach Quelle bei rund 25 Prozent. Die Konkurrenz kann also nicht darauf bauen, dass Verstappen vom Wettergott gestoppt wird.

Monaco GP: Alonso-Attacke am Start?

Doch das Wetter ist nicht der einzige Unsicherheitsfaktor in Monaco. Auch am Start könnte Verstappen verwundbar sein. Es ist wohl einer der wenigen Momente an einem Rennwochenende an dem Verstappen nicht das Nonplusultra im Feld ist. In der Formel-1-Saison 2023 hatte der WM-Führende im Durchschnitt eher bescheidene Starts. Auf der ersten Rennsekunde verlor er im Mittelwert 1,88 Meter auf den besten Starter, bei Fernando Alonso, der von P2 startet, beträgt dieser Faktor hingegen weniger als die Hälfte (0,76 Meter).

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Auf den ersten vier Sekunden des Starts hat Alonso im Durchschnitt sogar schon drei Meter Vorteil auf Verstappen gutgemacht. "Unsere Starts in diesem Jahr waren sehr gut. Max hingegen war vielleicht etwas inkonstant", weiß auch Alonso um seine Stärken. Der Überflieger der Formel 1 könnte also am Start angreifbar sein. Mit dem kurzen Run von gerade einmal 114 Metern zu Kurve 1 ist das aber auch nur ein kleiner Strohhalm, an den sich die Konkurrenz klammert. Aber immerhin: Es ist einer.

Strategisch gibt es bei einem Formel-1-Rennen in Monaco nicht sehr viel Spielraum. Die gängigste Strategie ist es, auf den Medium-Reifen zu starten und den ersten Stint so lange wie möglich zu verlängern. Das Ziel dabei: Die Track Position halten und sich vor möglichen schlecht getimeten Safety-Car-Phasen oder roten Flaggen zu schützen.

Im Idealfall für Verstappen gibt es irgendwann in dieser Rennphase eine Rennneutralisation, die für einen gratis Stopp sorgt. Ein früher Boxenstopp führt außerdem dazu, dass man beinahe unweigerlich irgendwann hinter langsameren Fahrzeugen hängen bleibt. Auf keiner Strecke verliert man im Verkehr mehr Zeit als in Monaco - vorausgesetzt, man findet überhaupt jemals einen Weg an den Vorderleuten vorbei. Der kaum existente Reifenverschleiß ist dabei auch keine Hilfe.

Max Verstappen: Der Sieg in Monaco führt nur über ihnFoto: LAT Images

Je sehr man die Faktoren für die Rennentscheidung in Monaco auseinanderdividiert, desto deutlicher wird aber vor allem eines: Track Position ist King. Max Verstappen hält alle Trümpfe in der Hand, das Rennen wie schon 2021 von vorne aus zu kontrollieren. Dazu kommen noch die guten Longruns des Red Bulls. "Unsere Rennpace, das Verhalten des Autos und der Reifen sind in Ordnung", so der 25-Jährige.

Monaco-Statistik: Pole keine Sieg-Garantie

Doch auch ein Monaco-Sieg muss erst einmal ins Ziel gebracht werden. Statistisch gesehen ist das nicht einmal so einfach. Seit dem Beginn der Hybrid-Ära 2014 gab es acht GPs im Fürstentum, nur dreimal stand am Abend auch jener Fahrer ganz oben, der sich am Samstag auf der Pole qualifiziert hat. Das Wetter, Defekte und kapitale Patzer beim Boxenstopp oder in der Strategieabteilung kosteten schon vermeintlich sichere Siege. Insgesamt gewannen im neuen Jahrtausend zwölf von 22 Monaco-Polesetter das Rennen. Das entspricht einer Quote von 54,5 Prozent.

Fernando Alonso muss den seinen ersten Formel-1-Erfolg seit 2013 also noch nicht abschreiben und das weiß er auch. Alonso: "Wenn es ein normales Monaco-Rennen wird, sollten wir auf dem Podium sein. Wenn es dann die Möglichkeit gibt, wenn Max einen Defekt oder einen schlechten Boxenstopp hat oder wir Glück bei der Strategie, dann müssen wir da sein." Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Monaco gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Monaco 2023: Der Zeitplan

Freitag:
13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)

Samstag:
12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
16:00 Uhr - 17.00 Uhr: Qualifying (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV, SRF2)

Sonntag:
15:00 Uhr: Rennen (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ServusTV, SRF2)
22:00 Uhr - 23:00 Uhr: Highlights (Sport1)

Alle Infos zu den TV-Übertragungen zur Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier im kompletten TV-Zeitplan