0,084 Sekunden fehlten Fernando Alonso zu seiner ersten Formel-1-Pole seit Hockenheim 2012. Im Monaco-Qualifying 2023 lag der Aston-Martin-Pilot bei abgelaufener Uhr schon auf Rang eins, Max Verstappen befand sich aber noch auf seiner letzten Runde. Bis zum Schlusssektor lag Alonso vorne, erst im letzten Sektor drehte sich der Spieß um und der amtierende Weltmeister entriss dem Altmeister die Pole.

Den ersten Schlagabtausch im Q3 hatte Alonso noch für sich entschieden. "Ich pushe wie ein Tier", funkte der Spanier. Im zweiten Versuch verbesserte er sich noch einmal: "Ich habe in beiden Runden das Risiko auf ein Niveau geschraubt, mit dem ich mich nicht mehr wohl fühlte. Beide Runden im Q3 waren über dem Limit, aber es ist alles gut gegangen."

Alonso sah Niederlage gegen Verstappen kommen

Übermäßig enttäuscht war Alonso nicht, dass ihn Verstappen noch verdrängte: "Ich wusste, dass ich noch auf Platz zwei zurückfallen konnte, weil Max noch auf seiner Runde war. Wir müssen aber glücklich damit sein, so nah an Pole zu sein. Wir kamen mit Bedenken über unsere Samstags-Pace hierher. Am Sonntag sind wir immer sehr gut, aber wir haben Probleme, auf Straßenkursen die Reifen zum Funktionieren zu bringen. Und jetzt stehen wir in der ersten Reihe."

Trotzdem sieht der Routinier Verbesserungspotential: "Wir waren im letzten Sektor nur das achtschnellste Team. Dort scheint es etwas zu geben, das wir analysieren müssen - für Strecken wie Singapur." Vor dem letzten Sektor lag Alonso fast drei Zehntelsekunden vor Verstappen.

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Mit 19,109 Sekunden fuhr Alonso nur die zehntschnellste Zeit im letzten Sektor. Die Sektoren eins und zwei gingen an den Aston-Martin-Piloten. Bei Teamkollege Lance Stroll zeigte sich der gleiche Trend, nur auf etwas anderem Niveau. Verstappen hingegen holte im Schlusssektor die Kohlen aus dem Feuer.

Alonso schreibt Monaco-Sieg gegen Verstappen nicht ab

Seinen ersten Sieg seit Spanien 2013 will Alonso nicht auf Gedeih und Verderben hervorrufen: "Ich habe heute genügend riskiert. Auch mit Risiko kannst du hier nicht überholen. Es ist wichtig, das Rennen zu beenden und maximale Punkte zu holen. Wenn es ein normales Monaco-Rennen wird, sollten wir auf dem Podium sein. Wenn es dann die Möglichkeit gibt, wenn Max einen Defekt oder einen schlechten Boxenstopp hat oder wir Glück bei der Strategie, dann müssen wir da sein."

Am Start ist Alonso zwiegespalten. "Unsere Starts waren dieses Jahr sehr gut", weiß er um die eigene Stärke. "Max hingegen war vielleicht etwas inkonstant. Aber die Distanz bis Kurve eins ist zu kurz. Und es ist zu eng, um es zu versuchen." Mit lediglich 114 Metern von Pole bis zum ersten Bremspunkt ist Monaco der kürzeste der Sprint des Jahres. "Mal sehen, wie es läuft, aber ich habe nicht im Kopf: Jetzt oder nie."

Hilft dann vielleicht das Wetter? Die Meteorologen sind sich nicht einig, doch ein gewisses Regenrisiko besteht. "Ich glaube aber nicht, dass uns das hilft", so Alonso. "Ich habe lieber ein trockenes Rennen. Da haben wir mehr Chancen, als in einem Chaos-Rennen. Das hilft nur den Leuten, die out of position sind - und das sind wir nicht." Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Monaco gibt es hier im Liveticker.