Die Rallye Portugal, die von 11. bis 14. April ausgetragen wird, ist die erste Station der Rallye-Piloten auf europäischem Schotterboden. Im letzten Jahr hieß der Sieger Ford, nachdem Mikko Hirvonen im Citroen disqualifiziert wurde. Das Jahr 2012 kann aber nur schwerlich als Gradmesser herangezogen werden, da die Bedingungen durch stetige Regenfälle an der Grenze des Fahrbaren waren.

Die Fans lassen sich das Spektakel nicht entgehenFoto: Citroen

Wie bereits in den vergangenen Jahren befindet sich das Zentrum der Rallye in Faro und der Servicepark bleibt im Algarve Stadion. Von dort aus starten die Fahrer auf 386,73 gewertete Kilometer. Besonders interessant ist in Portugal der etwas aggressive Schotterboden. Auf mittelschnellen Straßen fahren die Autos durch die Regionen Algarve und Alentejo. An Herausforderungen mangelt es nicht, denn sowohl weitläufige Bereiche, als auch enge Passagen bilden den technisch anspruchsvollen Charakter des vierten WM-Laufs.

Im Vergleich zum Vorjahr gibt es im Ablauf der Rallye einige Änderungen. Das erste Superspecial in der Hauptstadt Lissabon - normalerweise am Donnertagabend - wird auf Freitag verschoben. Stattdessen findet erstmals seit der Rückkehr in die WRC ein zeremonieller Start auf dem Marina Búzios in Vilamoura statt. Dementsprechend wird es keine Nachtprüfungen geben, sondern die Rallye startet erst am Freitag.

Neben der Umkehrung der Fahrtrichtung der Prüfung Loulé am Samstag, steht den Piloten am Sonntag die größte Veränderung im Ablauf bevor. Die besten Teile aus der ehemaligen Almodôvar- und Ourique-Prüfung wurden zur neuen Almodôvar-WP zusammengefasst. Mit ihren 52,3 Kilometern Länge zählt sie zu den längsten Prüfungen auf europäischem Boden und wird als Power Stage der Rallye fungieren.

Mikko Hirvonen siegte 2012 in Schlamm und Dreck - nachträglich folgte die DisqualifikationFoto: Citroen

Die Favoriten-Frage ist bei dieser Veranstaltung nicht einfach zu beantworten. Citroen zeigte sich in den letzten Jahren sehr stark, doch Volkswagen kommt mit einem Lauf aus zwei Siegen durch Sebastien Ogier nach Portugal. Der Franzose konnte dieses Event bereits zwei Mal gewinnen, VW warnt aber vor zu großen Erwartungen. Diese Rallye stelle den ersten Gradmesser für die Mannschaft aus Wolfsburg dar, da weder Schnee, noch Eis, noch dünne Luft die Leistung verfälschen können.

Citroen-Pilot Mikko Hirvonen ist sich der Gefahr durch Ogier wohl bewusst. "Er ist ganz klar einer der Rivalen", so der Finne, der sich nach seiner Disqualifikation 2012 nun große Hoffnungen macht. "Ein Sieg wäre perfekt, um mich ein bisschen für das letzte Jahr zu revanchieren", scherzt Hirvonen. Ford - im Moment eher in der Defensive - wird erneut versuchen, die schlechte Bilanz der Rallye an der Algarve zu verbessern. Als heißester Sieganwärter kann in den Reihen der Marke mit dem Oval Mads Östberg angesehen werden, der 2012 in Portugal seinen ersten Sieg in der WRC feierte.