Max Neukirchner, der einzige Deutsche im Feld, hat sich einiges vorgenommen. "Ich freue mich auf das Heimrennen", erzählt der 30-Jährige. "Es werden zwar nicht so viele Zuschauer erwartet, aber trotzdem. Das letzte Mal fuhr ich 2010 auf dem Nürburgring. Ich werde ein paar Runden brauchen, bis ich mich wieder auskenne." Der 5137 Meter lange Kurs in der Eifel verspricht erneut spannende Rennen. Von den neuen Teilen, die das Ducati-Werksteam zu Wochenbeginn in Misano getestet hat, kann Neukirchner vom MR Racing Team noch nicht profitieren.

"Unser Motorrad ist gleich wie beim Rennen in Silverstone", erklärt der Sachse, der 2008 zwei Mal Platz drei auf dem Nürburgring belegte. "Vielleicht gibt es für die nächsten Rennen in der Türkei und in Laguna Seca eine neue Auspuffanlage. In der Regel bekommen wir die neuen Sachen ein Rennen nach dem Werksteam." Neukirchner erwartet schwierige Rennen, ist aber zuversichtlich: "Für mich gilt das Gleiche wie schon in Silverstone: Die Top-10 wären gut. In England wurde ich zwar nur zweimal Zwölfter, der Abstand zur Spitze passte aber."

Zur Vorbereitung stieg der Deutsche am letzten Wochenende auf zwei Räder ohne Motor um. Er fuhr bei einem Mountainbike-Rennen mit und beendete das Rennen in den Top-250. 86 Kilometer, 2500 Höhenmeter nach oben und 1190 nach unten waren zu absolvieren. "Ich war fünf Stunden unterwegs", erzählte er nach dem Rennen. "Es waren 600 Starter. Ich kam als Letzter zur Anmeldung, sie mussten eine Ausnahme für mich machen, weil das Feld eigentlich schon voll war. Ich bin als Letzter losgefahren, hatte mich schon bis auf Platz 200 vorgekämpft, als mein Bike einen Plattfuß bekam. Weil ich keinen Ersatzschlauch dabei hatte, musste ich einen Kollegen anrufen. Wir haben 30 Minuten vertan, bis das Rad geflickt war und ich war wieder Letzter. Im Ziel war ich irgendwo zwischen Rang 220 und 250", glaubt der Ducati-Pilot. "Ich habe bis heute kein offizielles Ergebnis gesehen."