Die Saison 2024 stellt für Frauen im Motorradrennsport einen Meilenstein dar. Bislang konnten sich Frauen ja nur zusammen mit Männern auf der großen Bühne messen, nun erhalten sie ihre eigene Weltmeisterschaft. Die FIM Women's Motorcycling World Championship wurde am Samstag in Jerez durch Vertreter von Motorradweltverband FIM und Promoter Dorna Sports vorgestellt.

Einige Details sind noch zu klären, erste Rahmenbedingungen wurden aber bereits abgesteckt. Die neue Klasse soll nicht als eine Art Förderprogramm fungieren, sondern die Spitze des Motorradsports für Frauen bilden, analog zur MotoGP. Frauen sind aber auch dort in allen anderen Klassen nach wie vor startberechtigt.

Die Frauen-Weltmeisterschaft wird vorerst im Superbike-Paddock untergebracht, das könnte sich aber in den folgenden Jahren ändern. 2024 soll die Klasse bei voraussichtlich sechs WSBK-Rennwochenenden in Europa an den Start gehen. Zum Einsatz kommen werden Einheitsmotorräder mit rund 600ccm, der Hersteller ist noch nicht bekannt. Das Mindestalter für die Klasse wird analog zu allen anderen Rundstrecken-Weltmeisterschaften 18 Jahre betragen.

Da es sich um eine echte Weltmeisterschaft und keine Promotion-Serie wie etwa den Red Bull Rookies Cup handelt, werden die teilnehmenden Frauen gezwungen sein, für die Kosten des Rennbetriebs selbst aufzukommen. Die Entscheidung zu einem Einheitslieferanten der Motorräder soll hierbei den Kostendruck verringern. Maximal 30 Frauen werden für die Weltmeisterschaft zugelassen.

Wo genau die Frauen-WM im Zeitplan der Superbike-Weltmeisterschaft platziert wird, ist noch nicht bekannt. Sportdirektor Gregorio Lavilla erklärte am Samstag in Jerez aber, dass die Rennen zu einem prominenten Zeitpunkt über die Bühne gehen und auch live übertragen werden sollen.