Nach einem ordentlichen Freitag mit Platz sechs, dem direkten Einzug in Q2 und lediglich 0,306 Sekunden Rückstand verkam der Samstag in Portimao für Fabio Quartararo zum Desaster. Trotz verbesserter Motorenleistung konnte er im Qualifying am Vormittag nicht mit den restlichen Spitzenfahrern mithalten und qualifizierte sich lediglich auf P11. Im Sprint wenige Stunden später reichte es dann nicht einmal zu WM-Punkten.

Dass Quartararo im neuen Rennformat der MotoGP trotz zahlreicher Stürze lediglich eine Position gutmachen konnte und die Ziellinie auf einem enttäuschenden zehnten Rang überquerte, lag ausnahmsweise aber nicht an den Yamaha-typischen Überhitzungsproblemen im Verkehr. Vielmehr hatte er gleich beim Start ein technisches Problem mit der 'Launch Control' seiner M1.

"Ich hatte eigentlich einen guten Start, habe dann aber viele Positionen verloren, als ich in den zweiten Gang schalten wollte", flucht der Franzose. Rechts und links schossen mehrere Piloten an ihm vorbei, u. A. Aleix Espargaro, Brad Binder, Joan Mir oder auch Teamkollege Franco Morbidelli, der von P18 gestartet war. So fand sich Quartararo noch vor der ersten Kurve auf dem 17. Rang wieder.

Zwar konnte sich der Yamaha-Pilot in den folgenden Kurven zurück auf Platz 14 kämpfen, spätestens in Turn 13 war sein Rennen jedoch vollends ruiniert. Dort wagte Mir einen opportunistischen Angriff, kollidierte mit Quartararo und kam zu Sturz. Der Franzose blieb zwar sitzen, wurde aber von der Strecke gedrückt und viel ans Ende des Feldes zurück. Quartararo gab nicht auf und kämpfte sich in den verbliebenen elf Runden noch bis auf den zehnten Rang nach vorne, für WM-Punkte im ersten Sprint der MotoGP-Geschichte reichte es allerdings nicht mehr.

Fabio Quartararo war im Sprint am Ende des Feldes unterwegsFoto: Tobias Linke

Quartararo kritisiert Sprint-Format: Bald schwerer Unfall!

Auch deshalb zeigte sich Quartararo am Samstagabend in seiner Medienrunde alles andere als begeistert vom neuen Rennformat der MotoGP: "Es gefällt mir überhaupt nicht. Ich bin mir sicher, dass es bald einen schweren Unfall geben wird, es ist wie im Dschungel. Zum Glück ist mir nichts passiert, aber noch 20 Sprintrennen, das gefällt mir überhaupt nicht. Heute sind nur Marini und Bastianini gecrasht, aber in Zukunft wird es noch mehr Unfälle geben."

Eine mögliche Alternative für den Franzosen, um die Sprints zu entschärfen: Zwei Rennen über die volle Distanz von 25 Runden. "Das wäre körperlich verdammt anstrengend, aber in 25 Runden hast du zumindest etwas mehr Zeit [um Positionen gutzumachen, Anm.]", erklärt Quartararo. Seine Kritik: "So bist du erledigt, wenn du drei Positionen verlierst. Ich war Letzter, weil mich ein anderer Fahrer berührt hat."

Trotzdem kann der Yamaha-Pilot dem ersten Sprint der MotoGP-Geschichte auch positive Aspekte entziehen. "Unsere Pace war nicht so schlecht und wir haben während dem Rennen ein paar Dinge verstanden", sagt er und richtet gleichzeitig eine klage Forderung an sein Team: "Wir müssen einfach unsere Pace auf eine Runde verbessern, damit wir weiter vorne starten können."