Knapp 24 Stunden nach seiner erfolgreichen Operation am rechten Handgelenk ist Johann Zarco zurück am Red Bull Ring, um am zweiten MotoGP-Rennen in Österreich teilzunehmen. Wie jetzt offiziell bestätigt wurde, muss der Franzose aber zumindest den Trainings-Freitag aussetzen.

"Ich habe heute keinen Fitness-Test gemacht", erklärt Zarco in seiner Medienrunde am Donnerstag die Situation genauer. "Nach einer Operation mit Anästhesie müssen mindestens 48 Stunden vergehen, bevor man einen solchen Medical Check machen kann." Damit steht fest, dass der Franzose zumindest am ersten Trainingstag des zweiten Rennwochenendes in Spielberg nicht starten kann, denn ohne bestandenen Test kann kein Pilot ins Event starten.

Zarcos Rennwochenende muss jetzt aber noch nicht beendet sein. Der Franzose hat die Möglichkeit, sich am Freitag einem solchen Fitness-Test im Medical Center zu unterziehen. Sollte er diesen bestehen, könnte Zarco am Samstagmorgen zum dritten Freien Training wieder auf seiner Ducati Desmosedici GP sitzen.

"Morgen um 16:00 Uhr habe ich einen Check im Medical Center, dann werden wir sehen, ob ich fit genug bin", verrät Zarco. Das er damit den ersten Trainingstag verpasst, macht dem Avintia-Piloten nichts aus. "Das ist kein Drama", sagt er. "Wir haben ja die Daten vom letzten Wochenende. Das ist der Vorteil, wenn man zwei Rennen auf derselben Strecke fährt. Wenn ich mich fit genug fühle zu starten, kann ich am Samstag sicher ein gutes Qualifying abliefern, denn meine Pace hier war am letzten Wochenende stark und die Ducatis funktionieren auf dem Red Bull Ring gut."

Johann Zarco kollidierte am vergangenen Sonntag in Spielberg mit Franco MorbidelliFoto: MotoGP.com

Johann Zarco: OP am Mittwoch erfolgreich verlaufen

Zarco war beim ersten MotoGP-Rennens des Jahres auf dem Red Bull Ring in einen Unfall mit Petronas-Pilot Franco Morbidelli involviert gewesen. Beide Piloten kollidierten bei hohen Geschwindigkeiten miteinander und kamen so zu Sturz. Morbidelli wurde nach einem medizinischen Check für unverletzt erklärt, Zarco brach sich bei dem Zwischenfall das Kahnbein in der rechten Hand, wie am Montag festgestellt wurde. Am Mittwoch unterzog sich der Franzose in Italien einer Operation, um den Sturz zu fixieren.

"Ich bin am Dienstagnachmittag nach Modena geflogen", gibt Zarco Details über seine letzten Tage Preis. "Ich habe dort geschlafen und bin am Mittwochmorgen ins Krankenhaus gekommen. Dort musste ich erst einmal auf COVID-19 getestet werden. Deshalb hat sich alles etwas verzögert, denn selbst wenn wir so schnell wie möglich mit der OP beginnen wollten, mussten wir auf das Ergebnis am Nachmittag warten."

Auch trotz der Corona-Schwierigkeiten überstand der Franzose seinen Eingriff aber unbeschadet. "Die Operation hat dann am Mittwochnachmittag stattgefunden. Ich hatte nur eine Anästhesie am Arm. In der OP war ich sehr ruhig, ich bin sogar dabei eingeschlafen."

Bei dem Zwischenfall von Zarco und Morbidelli wurden neben den beiden Beteiligten unter anderem auch die Yamaha-Piloten Valentino Rossi und Maverick Vinales durch über die Fahrbahn fliegende Teile von Morbidellis M1 in große Gefahr gebracht. Der Zwischenfall resultierte in einer erneuten Debatte über die Sicherheitsbedenken der Fahrer am Red Bull Ring. In Folge dessen wurden für dieses Rennwochenende die Airfences am Ausgang von Kurve drei verlängert.