Marc Marquez hält die MotoGP-Vorentscheidung im Titelkampf in Sepang spannend. Im Qualifying kam er nicht über Rang 7 hinaus und startet damit so weit hinten wie zuletzt vor rund zweieinhalb Jahren in Mugello. Titelrivale Andrea Dovizioso steht hingegen in der ersten Reihe, wenn dort auch nur auf Platz 3.

Der Samstag lief für Marquez nicht wie gewünscht. Schon im 3. Training hatte er es als Neunter ungewohnt knapp in Q2 geschafft. Im 4. Training musste er in Kurve 1 bereits einen Sturz unter vollem Körpereinsatz abfangen, eher er in seinem ersten Stint im Qualifying unmittelbar vor der Boxeneinfahrt dann tatsächlich zu Boden ging.

Crash bringt Marquez aus dem Konzept

"Der Sturz hat meine Pläne durchkreuzt, weil ich ein bisschen Selbstvertrauen verloren habe", gestand Marquez wenige Stunden nach dem Crash in Sepang. "Auf der Ersatzmaschine ist mir dann keine perfekte Runde gelungen und so kam der siebente Startplatz zustande."

Sein Abstand auf die Pole-Zeit betrug fast eine halbe Sekunde, Jorge Lorenzo fuhr Marc Marquez in seinem letzten Versuch um 0,072 Sekunden aus der zweiten Reihe. Am Sonntag muss der WM-Leader daher wohl in den Verteidigungsmodus wechseln. "Ja, es sieht so aus, als wäre das eines jener Wochenenden, an denen ich defensiver agieren muss", so Marquez.

"Ich muss das akzeptieren und mich darauf konzentrieren, möglichst viele Punkte mitzunehmen." Denn gewinnen muss Marquez aufgrund seines WM-Vorsprung von 33 Punkten keinesfalls. Mit Platz zwei würde den Titel immer noch fixieren und falls Dovizioso nicht gewinnt, würde am Sonntag sogar ein vierter Platz reichen.

Entscheidet Pedrosa die WM?

Im WM-Poker hat Marquez zudem Schützenhilfe: Denn im heißen Sepang (der Asphalt hatte am Samstag bis zu 49 Grad) ist auch Dani Pedrosa wieder in Top-Form. Der Mann, der drei seiner letzten vier Rennen in Malaysia gewinnen konnte, sicherte sich die Pole Position und könnte daher das entscheidende Zünglein an der Waage sein, wenn er Dovizioso am Sonntag schlägt.

"Dani und Dovi geben hier bislang das Tempo vor", analysierte Marquez. "Diese beiden könnten sich morgen absetzen. Meine Pace ist nicht schlecht, aber sie dürften noch schneller sein als ich." Das Podest sieht Marquez freilich in Reichweite, auch wenn mit Johann Zarco, Valentino Rossi, Maverick Vinales und Jorge Lorenzo vier harte Kämpfer zwischen ihm und dem Treppchen stehen.

Ob Pedrosa Schützenhilfe leisten kann, dürfte aber auch vom Wetter abhängen. Denn im Regen war der Katalane bei deutlich niedrigeren Asphalttemperaturen in der laufenden Saison stets chancenlos. "Die Streckenbedingungen werden morgen entscheidend sein", sagte Pedrosa nach dem Qualifying ganz offen. "Ich hoffe auf ein Trockenrennen, denn im Nassen haben wir auch hier große Probleme."