Stefan Bradl kämpft weiterhin gegen die Tücken seiner Aprilia RS-GP. Im Qualifying zum Deutschland-GP auf dem Sachsenring erreichte Bradl den 18. Platz und wies dabei sieben Zehntel Rückstand auf den schnellsten im ersten Abschnitt auf, Danilo Petrucci auf der Pramac-Ducati. Bei seinem Kampf um Zehntel und Hundertstel hatte es Bradl allerdings alles andere als einfach. Leistungsentfaltung und Setup waren weit vom Optimum entfernt, aber für das Rennen ist noch alles drin.

Wertvolle Zeit verstreicht wegen Bradls Aprilia-Motor

"Wir hatten einige Probleme mit der Elektronik heute Morgen und konnten uns nicht ums Setup kümmern wie das sonst der Fall ist. Der Motor hatte eine sehr aggressive Leistungsentfaltung, ich konnte das nicht so umsetzen wie es normal sein sollte", schilderte Bradl seine Probleme eingangs. Die verrückt spielende Elektronik beanspruchte im dritten freien Training daher auch einiges an Zeit, die dann bei der Abstimmungsarbeit fehlte. "Die Elektronik hat uns auch ein bisschen Zeit gekostet, sodass wir uns am Schluss nicht mehr ums Setup kümmern konnten, sondern wir mussten direkt ins Quali gehen", führte Bradl weiter aus.

Die Probleme beim Motor sind Bradl aber schon bekannt. Zudem steht der Deutsche mit seiner Crew vor einem Rätsel, da offenbar nur eines seiner beiden Motorräder unter der zu aggressiven Leistungsentfaltung leidet: "Wir hatten das Problem in Assen auch schon etwas. Aber es ist ein bisschen doof dass wir zwei Maschinen haben, und bei einem Motorrad ist es gravierend und beim anderen einigermaßen in Ordnung. Es sind zwei Spezifikationen was die Airbox betrifft. Aber wir scheinen es nicht in den Griff zu bekommen und müssen uns auf das eine Motorrad konzentrieren, dass wir da weiter machen, denn das andere hält uns zu sehr auf."

Bradl wagt noch keine Prognose für Sachsenring-Rennen

Für das Rennen ist noch gar nichts verloren für Bradl, zumal für den Rennsonntag ein Regenguss wieder wahrscheinlich ist. Was dann passieren kann, konnte man in den beiden Sessions am Freitag sein. Entsprechend vorsichtig reagiert Bradl auf die Frage nach der Zielvorgabe für den Sonntag: "Wichtig wird sein, erst einmal abzuwarten, was das Wetter macht. Die Vorhersage ist wieder ziemlich bescheiden was morgen betrifft. Dann schauen wir, dass wir erstens sitzen bleiben und zweitens aus eigener Kraft in die Punkte fahren, das ist unser nächstes Ziel."

Stefan Bradl visiert Punkte für das Rennen anFoto: Tobias Linke

Zuerst muss Bradl aber 30 Runden auf dem Sachsenring meistern. Auch aufgrund der Wetterprognose wagt der Deutsche noch keinerlei Prognosen für das Rennen. Stattdessen will Bradl die Dinge lieber auf sich zukommen lassen: "Ich muss mir erst anschauen, was passiert nach dem Start und wie die ersten paar Runden verlaufen. Dann kann ich sagen: 'Probier mas' oder 'Fahr etwas mehr auf verwalten'. Das ist eben die Sache, dass ich das jetzt noch nicht beantworten kann, weil ich mir erst einen Plan zurechtlegen kann, wenn ich auch im Rennen bin."