In den ersten fünf Saisonrennen der MotoGP 2015 sammelte Andrea Dovizioso satte 83 Punkte und stand nicht weniger als vier Mal auf dem Podium. Beim sechsten Lauf in Mugello schien er reif für den Sieg zu sein, doch ausgerechnet bei seinem Heimspiel begann für Dovizioso eine unglaubliche Negativserie. Ein defektes Ritzel beförderte ihn aus dem Rennen, zwei Wochen später in Barcelona stürzte er. In Assen brach die Halterung seiner Sitzbank und nun am Sachsenring landete der Ducati-Pilot erneut im Kies. Das macht gerade einmal vier Punkte in den vergangenen vier Rennen, die Dovizioso mit Rang zwölf in Assen rettete.

Der Abstieg ist aber nicht unbedingt die Schuld des Mannes mit der Startnummer 04. Viel mehr versuchte Dovizioso in den vergangenen Rennen oftmals die nicht mehr so konkurrenzfähige GP15 ins Spitzenfeld zu bringen und übertrieb es dabei. So nun auch am Sachsenring, als er in Runde 16 im Kies landete. "Ich habe in diesem Moment extrem gepusht, denn es ist hier sehr schwer, andere Fahrer zu überholen, weil man fast immer in Schräglage unterwegs ist", erklärt Dovizioso. "Wenn man aus der vierten Reihe startet, wird es natürlich noch schlimmer. Ich war also schon die ganze Zeit am Limit. Als mir der Sturz passiert ist war ich in Turn 5 nur minimal schneller dran, aber das hat schon gereicht um über das Vorderrad wegzurutschen."

Doviziosos Arbeit mit dem Team war an diesem Wochenende nicht von Erfolg gekröntFoto: Ducati

Rund zwei Stunden nach dem Rennen konnte der Italiener schon wieder lachen, der Ärger über den erneuten Ausfall war ihm aber deutlich anzusehen. "Der Sturz war eine Riesenenttäuschung für mich", gab Dovizioso offen zu. "Es tut mir sehr leid für das Team. Sie haben an diesem Wochenende hart gearbeitet und nun stehen wir ohne Punkte da." Er nimmt seine Truppe aber auch in die Pflicht, denn die Pace der Ducati sei zuletzt nicht ausreichend gewesen: "Wir müssen das Bike verbessern. In den letzten Rennen war unser Speed einfach nicht gut genug."