Trotz exzellenter Zeiten in den beiden Freien Trainings des Brünn-Samstags kam Dani Pedrosa in der Qualifikation für den Tschechien-GP nicht über Startplatz fünf hinaus. Nach dem ersten Run in Q2 noch auf Rang drei gelegen, reichte seine persönliche Bestzeit von 1'55.812 trotz lediglich 0,227 Sekunden Rückstand auf Pole-Setter Marc Marquez letztlich nur zu einem Startplatz in der zweiten Reihe. Aufgrund seiner extrem starken Longrun-Pace in Brünn bei nassen und trockenen Bedingungen schielt der WM-Zweite zwar dennoch auf ein starkes Rennresultat, ist sich der großen Schwierigkeiten des Unterfangens jedoch bestens bewusst."

Vor allem die extrem schnellen Ducatis von Andrea Dovizioso und Andrea Iannone in Startreihe eins - die zu Rennbeginn zudem den Vorteil der extraweichen Open-Reifen genießen - könnten Pedrosa bereits früh um eine reelle Siegchance bringen. "Ich muss natürlich von Beginn an an Marc dran bleiben, aber das wird verdammt schwierig. Einerseits sind die beiden Werks-Yamahas von Jorge Lorenzo und Valentino Rossi direkt hinter mir, andererseits stehen mit Bradley Smith und den beiden Ducatis extrem schnell Bikes vor mir. Vor allem die Ducatis werden zu Beginn von ihren weichen Reifen profitieren - und können mir somit viel Zeit kosten, wenn ich nicht schnell genug an ihnen vorbei komme."

Dani Pedrosa will für das Rennen noch einige Anpassungen am Bike vornehmen lassenFoto: Repsol

Pedrosa: Blitzstart-Fähigkeit freiwillig 'geopfert'

Trotz des verpassten Starplatzes in Reihe eins zieht Pedrosa eine Menge Positives aus dem Tag: "Es war die ganze Zeit trocken und wir haben hinsichtlich Rennsetup und Reifenwahl bereits gewaltige Schritte gemacht. Meine Pace im Longrun ist somit bereits sehr stark, und sollte bis morgen auch noch besser werden." Um die Ducatis zu schnappen, hat sich Pedrosa ebenfalls bereits einen Plan zurechtgelegt. "Ich brauche natürlich einen perfekten Start, aber ich kann die beiden hoffentlich auch anders früh schnappen. Ich muss das Gas auf den Geraden maximal aufdrehen und dann versuchen, sie aus dem Windschatten auf der Bremse zu schnappen."

Dass Pedrosa in jüngster Zeit seinen Status als bester Starter mehr oder weniger eingebüßt hat, macht ihm keine großen Sorgen. Nach eigener Aussage sei dieser Schritt nämlich kalkuliert - und keinesfalls ein Nachlassen seiner Fähigkeiten. "Wir haben sicher etwas an Potential als Blitzstarter verloren - was mir morgen sicherlich helfen würde - aber das ist so gewünscht. Wir haben deswegen in anderen Bereichen zulegen können, es war also eine Situation, bei der wir gleichzeitig etwas verlieren, aber mehr gewinnen. Ich kann natürlich nicht verraten, um was es sich handelt, aber wir sind uns sicher, dass dieser Schritt etwas gebracht hat."