Aktuell scheint Cal Crutchlow auf der Suche nach einem Ausweg aus seinem Ducati-Dilemma zu suchen, doch Honda wird ihm keinen bieten. Zuletzt wurden zwar Gerüchte laut, dass er die Nachfolge von Stefan Bradl oder Alvaro Bautista in den Honda-Kundenteams von LCR beziehungsweise Gresini antreten könnte, doch diesen Vermutungen schob HRC-Boss Livio Suppo nun einen Riegel vor. Zwar gestand er, dass man bei Honda mit den Leistungen von Bradl und Bautista in dieser Saison nicht absolut zufrieden sei, Crutchlow sei aber dennoch keine ernstzunehmende Option.

"Wir haben mit Cal nicht über einen Wechsel gesprochen. Er ist grundsätzlich ein interessanter Fahrer, aber es ist eigenartig, dass er bei Ducati so große Probleme hat. Das war für mich eine große Überraschung. Auf jeden Fall passiert zwischen Honda und Cal im Moment nichts", verweist Suppo bei MCN auf die absolut enttäuschende Debütsaison Crutchlows bei Ducati. Sein bestes Ergebnis fuhr er mit Rang sechs beim Saisonauftakt in Katar ein, insgesamt konnte er nur drei Mal punkten. Meistens sorgte er nur mit technischen Defekten und Stürzen für Aufsehen. Nach acht Rennen hält er bei 22 WM-Zählern und belegt Rang 16 in der Weltmeisterschaft, während sein Teamkollege Andrea Dovizioso bereits zwei Mal auf das Podium fahren konnte, 91 Punkte holte und auf dem vierten Platz der Gesamtwertung rangiert.

Begrenzte Optionen

Doch welche Möglichkeiten hat der unbestritten schnelle Crutchlow um ein weiteres Seuchenjahr zu verhindern? Natürlich kann er bei Ducati bleiben und das zweite Jahr seines Vertrags erfüllen, doch im Moment dürfte er es bevorzugen, sein italienisches Abenteuer hinter sich zu lassen. Eine Rückkehr zu seinem alten Rennstall Tech 3, wo er mit Teamchef Herve Poncharal nach wie vor ein ausgezeichnetes Verhältnis pflegt, scheint nicht ausgeschlossen.

Crutchlow und Poncharal verbindet ein freundschaftliches VerhältnisFoto: Milagro

Möglich wäre auch ein Wechsel zu Neueinsteiger Suzuki, das für die kommende Saison noch auf der Suche nach zwei Piloten ist und bereits Gespräche mit Crutchlow bestätigt hat. Um diese zwei Plätze werden sich allerdings zahlreiche Piloten raufen, die in Sachen Talent und Pace Crutchlow um nichts nachstehen. Da wären einerseits die bereits genannten Bradl und Bautista, die vor einem Abschied bei Honda stehen könnten, Aleix Espargaro, der nach Jahren bei Kundenteams auch endlich einen Werksvertrag anstrebt oder auch Dani Pedrosa, dessen Zukunft bei Repsol Honda ebenfalls noch nicht gesichert ist.

So könnte Crutchlow leicht auf der Strecke bleiben, müsste wohl oder übel ein zweites Jahr mit Ducati bestreiten und hoffen, dass er bis dorthin die Desmosedici ähnlich gut unter Kontrolle gebracht hat, wie ihm das einst in seiner Zeit bei Tech 3 mit der Yamaha M1 gelungen war.