Valentino Rossi hat eine seiner Schwächen ausgemacht: Das Qualifying. Der Italiener stand in seiner Karriere insgesamt 49 Mal ganz vorne in der Startaufstellung, die letzte Pole Position liegt aber bereits mehrere Jahre zurück. In Frankreich 2010 eroberte er Startplatz eins, danach reichte es lediglich zu sechs weiteren Plätzen in der ersten Startreihe. Genau an diesem Manko will der Italiener nun arbeiten, um endlich wieder siegfähig zu sein.

"Heute ist in der MotoGP das Qualifying der Schlüssel. Das ist sehr wichtig und ich bin genau in diesem Bereich normalerweise nicht so gut", gab Rossi in Barcelona ehrlich zu. "Wie in Qatar oder auch Mugello fehlt dir vielleicht nur eine halbe Sekunde zur Spitze, du stehst aber in der vierten Startreihe."

Zug in Mugello schon Samstag abgefahren

Besonders ärgerlich war für den neunfachen Weltmeister das verpatzte Qualifying in Mugello. "Wir haben leider versucht, einen anderen Vorderreifen zu nutzen. Das war ein riesiges Desaster und ein großer Fehler", gestand er ein. Die Bilanz: Zwar nur rund eine halbe Sekunde hinter der Pole-Zeit, aber lediglich Reihe vier.

Durch viel Glück und eine perfekte erste Runde war der Italiener im Rennen zwar schnell auf den dritten Rang nach vorne gekommen, der Zug zum Sieg war zu diesem Zeitpunkt aber bereits abgefahren. "Jorge und Marc waren schon weit weg und Jorge hatte vorne einen fantastischen Rhythmus, daher kam ich nie in den Windschatten. Ich habe dich Chance auf den Kampf mit den beiden bereits am Samstag verloren", ärgerte sich Rossi über seinen möglicherweise verpassten Heimsieg in Mugello. "Wenn ich mit Jorge und Marc kämpfen will, muss ich vorne starten."

Valentino Rossi wollte seinen Fans den Heimsieg schenkenFoto: Milagro

Reifen zu 100 Prozent nutzen

Jetzt muss eine Veränderung her - und zwar bereits in Barcelona. Denn Rossi ist sicher: gemeinsam mit Yamaha hat er das Potenzial die Top-5 oder sogar Startreihe eins. Das auf 15 Minuten verkürzte Qualifying mache vor allem das Timing zum Problem, denn jeder Fahrer wolle die perfekte Runde und nicht im Verkehr stecken bleiben. Damit aber nicht genug: "Verglichen zu den anderen Trainings oder auch dem Rennen gehen di e Rundenzeiten um mehr als eine Sekunde runter", erinnerte Rossi. Das gelte aber nicht nur für Fahrer wie Marquez oder Lorenzo, sondern für das halbe Feld. "Sie sind in der Lage, sich deutlich zu verbessern und den Extragrip der Reifen zu 100 Prozent zu nutzen."