Freud und Leid lagen für Audi beim Qualifikationsrennen in Macau eng beieinander. Auf der einen Seite konnte der Hersteller den Sieg durch Laurens Vanthoor feiern, der damit das Hauptrennen des GT World Cup am Sonntag von der Pole Position vor dem Porsche-Duo Earl Bamber und Kevin Estre in Angriff nimmt.
Auf der anderen Seite hatten die Ingolstädter zwei heftige Rückschläge zu verkraften. Mr. Macau Edoardo Mortara verunfallte schon in der ersten Runde. Nach zwei Boxenstopps crashte er im letzten Umlauf noch einmal. Wenig besser lief es für DTM-Kollege Nico Müller, der mit seinem Audi R8 ebenfalls in die Leitplanken knallte.
Drama um Mortara
Mortara war die tragische Person den Qualifying-Rennens. Der Pole-Setter kam zunächst gut weg und lieferte sich an der Spitze ein Duell mit Markenkollege Vanthoor. Auf dem Weg zur ersten Kurve drehte sich Mortara plötzlich und schlug mit dem Heck seines Boliden heftig in die Leitplanken ein. Dabei hatte der künftige Mercedes-DTM-Pilot Glück im Unglück: Die nachfolgenden Autos konnten eine Kollision mit Mortara gerade so vermeiden. Damit war das Rennen für den Macau-Dominator vorzeitig gelaufen.
Zunächst war unklar, ob die Kollision aus einer Berührung mit Verfolger Bamber rührte. Die Rennleitung nahm den Zwischenfall nach Rennende genauer unter die Lupe. Mortara kehrte nach zwei Boxenstopps während Safety-Car-Phasen - wegen einer Reparatur sowie wegen eines Reifenwechsels - noch einmal ins Rennen zurück. In der letzten Runde kollidierte er obendrein mit Darryl O'Young in der Maternity Bend und beendete das Rennen auf dem 13. Platz.
Heftiger Crash durch Müller
Für die erste Safety-Car-Phase des Rennens sorgte Nico Müller in der zweiten Runde. Der Schweizer verlor in Kurve eins die Kontrolle über seinen Audi R8 GT3 und schlug mit dem Heck heftig in die Streckenbegrenzung ein. Müller hatte bereits in der ersten Runde einen Schaden davongetragen in Folge eines Mauerkontakts in der Lisboa-Kurve.
Das Rennen wurde zur fünften Runde wieder freigegeben, doch nur wenig später kam es zum nächsten Zwischenfall. John Shen und Philip Ma kollidierten und sorgten für die zweite Safety-Car-Phase innerhalb kurzer Zeit. Beim Re-Start zum neunten Umlauf machte Bamber Druck auf den Führenden Vanthoor, doch der Belgier konnte sich erfolgreich verteidigen. Nach zwölf Runden überquerte er die Ziellinie mit einem Vorsprung von knapp acht Zehntelsekunden auf Bamber und Estre.
Titelverteidiger Engel in Lauerstellung
Auf den Plätzen vier und fünf landeten Vorjahressieger Maro Engel und Mercedes-Kollege Renger van der Zande. Das Mercedes-AMG-Duo kam mit rund fünf Sekunden Rückstand auf die Top-3 ins Ziel. Adderly Fong im Bentley, BMW-Pilot Nicky Catsburg und der Deutsche Fabian Plentz im Audi komplettierten die Top-8. Das Hauptrennen um die Weltmeisterschaft im GT-Sport steigt am Sonntag um 05:55 Uhr deutscher Zeit und geht über 18 Runden.
FIA GT World Cup Macau 2016: Die Top-10 des Qualirennens
Pos. | Fahrer | Team | Auto | Rückstand |
1. | Laurens Vanthoor | Audi Sport Team WRT | Audi R8 LMS | |
2. | Earl Bamber | Manthey Racing | Porsche 911 GT3 R (991) | 0.786 |
3. | Kevin Estre | Manthey Racing | Porsche 911 GT3 R (991) | 1.840 |
4. | Maro Engel | Mercedes-AMG Driving Academy | Mercedes-AMG GT3 | 6.982 |
5. | Renger Van Der Zande | Mercedes-AMG Driving Academy | Mercedes-AMG GT3 | 9.516 |
6. | Adderly Fong | Bentley Team Absolute | Bentley Continental GT3 | 15.748 |
7. | Nicky Catsburg | Rowe Racing | BMW M6 GT3 | 17.820 |
8. | Fabian Plentz | Team HCB-Rutronik Racing | Audi R8 LMS | 19.299 |
9. | Hiroki Yoshimoto | HubAuto Racing | Ferrari 488 GT3 | 21.017 |
10. | Mirko Bortolotti | FFF Racing | Lamborghini Huracan GT3 | 21.563 |