Auch für das Team Suzuki-Mayer mit seinen beiden IDM-Supersport-Piloten Jed Metcher und Jesco Günther ging damit beim zweiten der insgesamt acht Rennwochenende der aktuellen Saison die Reise ins belgische Zolder. Wo früher die Formel-1-Helden ihre Runden drehten, ging es von Freitag bis Sonntag für das Team aus dem bayrischen Passau um wichtige Zähler in der Meisterschaftswertung.

Nach dem Auftaktrennen Mitte April auf dem Lausitzring hatte es ihm Team um Werner und Thomas Mayer noch eine Änderung beim Reifenlieferant gegeben. Seit dem IDM-Wochenende in Zolder vertrauen die beiden Suzuki GSX R 600 Piloten auf Reifen des Herstellers Pirelli. "Wir haben viel getestet und uns alle Mühe gegeben", erklärt Thomas Mayer, "und am Ende ist das Urteil der Fahrer entscheidend. Was es auf lange Sicht bringt, wird man erst bei den Rundenzeiten an so einem Rennwochenende sehen."

Für die beiden Suzuki-Piloten Metcher und Günther galt es am Freitag, die Strecke in Zolder, die erstmals in diesem Jahr auf dem Kalender der IDM steht, bei den drei freien Trainingssitzungen kennenzulernen. "Der Kurs in Zolder ist sehr anstrengend", berichtet Metcher. "Daher braucht man eine gute Kondition. Sonst wird man schnell müde und macht am Ende einer langen Renndistanz Fehler. Mit den Reifen fangen wir nicht ganz bei Null an. Ich habe schon ein paar Jahre Erfahrung damit gesammelt und wir haben auch einige Daten aus der Vergangenheit."

Die Positionen für die Startaufstellung waren am Samstag schon nach dem ersten Qualifikationstraining am frühen Vormittag bezogen. Denn am Nachmittag bewahrheiteten sich die Wettervorhersagen und bei regennasser Strecke waren im Abschlusstraining keine Verbesserungen mehr möglich. Metcher, der sein Training nach einem Ausrutscher vorzeitig beenden musste, holte Startplatz 10. "Ich hatte mich im ersten Training noch nicht so richtig wohl gefühlt mit meinem Motorrad", gestand er anschließend, "und tat mich selber schwer, den passenden Rhythmus zu finden." Auch der ehemalige IDM-Supersport-Meister Günther rutschte an gleicher Stelle wie sein Teamkollegen aus und war bei den recht kühl gewordenen Temperaturen mit Startplatz 13 noch nicht recht zufrieden. "Mein Motorrad macht einfach noch nicht das, was ich will", überlegte er. "Wir werden noch die eine oder andere Kleinigkeit am Fahrwerk ändern."

Ihr erstes Rennen nahmen die IDM-Supersport-Piloten bereits am Samstagnachmittag in Angriff. Metcher, der am Ende als Neunter im Ziel landete, musste über sich selber den Kopf schütteln. Beim Start hatte der Australier noch zwei Plätze verloren, machte sich dann aber auf, Platz um Platz gut zu machen. Am Ende zeigte er bei der Verteidigung seiner Position ein wenig zu viel Einsatz und rumpelte durch den Dreck neben der Rennstrecke, was einen Teil seiner geleisteten Arbeit gleich wieder zunichtemachte. Günther konnte seine Startposition verteidigen und reihte sich als 13. in der Supersport-Konkurrenz ein. Nach einem erfolgreichen Duell gegen den Belgier Wim van den Broek, der bei seinem Heimrennen heftigen Widerstand leistete, konnte Günther die Verfolger in Schach halten und seinen Vorsprung ausbauen. Eine Top-10-Platzierung hatte der Suzuki-Pilot zwar in Sichtweit, aber nach der 60 Kilometer langen Renndistanz war das Rennen zu Ende und Günther als Elfter gewertet.

Der zweite Lauf wurde zu einer Gala-Vorstellung von Metcher. Bei schwierigen äußeren Bedingungen eroberte der Mann aus Australien den zweiten Platz und bescherte damit dem Team Suzuki-Mayer den ersten Podestplatz der Saison 2013. "Ich hatte auf so gemischte Verhältnisse gehofft. Es war halb trocken, halb nass", berichtete er nach der Siegerehrung. "Die ersten sechs, sieben Runden bin ich noch etwas zurückhaltend gefahren und habe meine Reifen geschont. Als dann der Belgier vorne Gas gegeben hat, war mir klar, dass ich jetzt auch was tun muss. Die Ideallinie durfte man nicht verlassen, denn innen war der Asphalt noch komplett nass. Am Ende war ich sogar schneller als der spätere Sieger Wim van den Broek. Ich war zu Beginn des Rennens zu konservativ unterwegs. Aber Wim ist nur Gastfahrer, daher gehen die 25 Zähler auf mein Konto." Günther legte einen sehr guten Start ins zweite Rennen hin und kämpfte bis zur Halbzeit in den Top-Fünf der Supersport-Riege mit. Im zweiten Rennabschnitt wurde es für den Suzuki-Pilot mit zunehmend abtrocknender Strecke schwierig. "Der Anfang war sehr gut", lobte Teamchef Mayer. "Leider änderten sich mit zunehmender Distanz die Streckenbedingungen und Jesco musste sich lediglich mit Platz 14 zufrieden geben. Bis zum nächsten Rennen in Oschersleben haben wir jetzt vier Wochen Zeit, um uns optimal vorzubereiten."