Mit einem 13. und 14. Platz ist GP2-Pilot Rene Binder bei seinem Renndebüt in Silverstone hinter den Erwartungen geblieben. Im Qualifying mit der falschen Reifenmischung unterwegs, brachte der 21-jährige Österreicher sein Auto auch in den beiden Rennen nur phasenweise auf Speed. In Hinblick auf den Nürburgring liegt das Hauptaugenmerk seines Teams, Venezuela GP Lazarus, nun auf einer optimierten Fahrzeugabstimmung. "Man feiert Erfolge gemeinsam und muss daher auch Misserfolge zusammen wegstecken", erklärte Binder in der abschließenden Rennanalyse. "Wir hatten im freien Training wechselhafte Bedingungen, das hat uns in unserer Abstimmungsarbeit sicherlich nicht geholfen. Der entscheidende Fehler ist dann allerdings im Qualifying passiert, in dem es nur die ersten 10 Minuten trocken war und ich mit harten Reifen leider komplett auf verlorenem Posten stand."

"Wenn man bedenkt, dass mir trotzdem nur 1,6 Sekunden auf die Pole-Position gefehlt haben und das Handicap zu den Medium-Reifen gut acht Zehntel beträgt, muss man verstehen, warum wir alle ziemlich enttäuscht sind", so der Österreicher. Von Startplatz 22 aus konnte sich der Silverstone-Neuling zwar noch auf Platz 14 im Hauptrennen, respektive Platz 13 im Sprint steigern. In Hinblick auf die nächsten GP2 Rennen am Nürburgring erhofft sich der Tiroler aber noch einmal einen entscheidenden Leistungsschub: "Auch wenn ich in Silverstone der einzige Neuling war, sind wir doch deutlich unter unserem Wert geschlagen worden. Wir sind besser und genau das gilt es am Nürburgring zu beweisen. Ich bin schon am Montag wieder im Simulator und hoffe, dass unsere Ingenieure bis zum Wochenende möglichst wertvolle Abstimmungsdaten herausarbeiten können."

Binder glaubte: "Wenn wir die Mediums in das richtige Temperaturfenster bekommen, sind wir schon einen großen Schritt weiter." Ob sein bisheriger Teamkollege, Kevin Giovesi, auch am Nürburgring durch den routinierteren Fabrizio Crestani, ersetzt wird, bereitet Rene übrigens kein Kopfzerbrechen: "Für mich zählt eigentlich nur, ob ich mit einem Teamkollegen gut zusammenarbeiten kann und das ist bei Fabrizio definitiv der Fall. Er hat außerdem einiges mehr an Erfahrung als Kevin und engagiert sich auch in der Abstimmungsarbeit. Ich hab mich von Anfang an gut mit ihm verstanden", lobte der Lazarus-Pilot.