Das Jubiläumswochenende der Formel E ist gestartet: Die Elektro-WM trägt zum zehnten Mal ein Rennwochenende in Berlin aus. Bevor es am morgigen Samstag mit dem Qualifying und dem Rennen ernst wird, hatten die elf Teams im ersten Training die Gelegenheit, sich mit den Bedingungen auf dem Kurs am ehemaligen Flughafen Berlin-Tempelhof vertraut zu machen. Dieser durchlief im Vergleich zum Vorjahr signifikante Änderungen bei der Streckenführung und besteht nun aus 15 statt den vorherigen zehn Kurven.
Die Bestzeit sicherte sich rund zweieinhalb Minuten vor dem Ende Porsche-Werksfahrer Antonio Felix da Costa mit einer Zeit von 1:02.289 Minuten. Der Formel-E-Champion von 2020 hatte 0,128 Sekunden Vorsprung auf ERT-Pilot Sergio Sette Camara, der wiederum Stoffel Vandoorne (DS Penske) direkt hinter sich hatte. Lokalmatador Maximilian Günther und sein Maserati-DS-Teamkollege Jehan Daruvala komplettierten die Top-5.
Pascal Wehrlein sorgt für lange Unterbrechung
Für Felix-da-Costa-Teamkollege Pascal Wehrlein lief der Auftakt zu seinem Heimrennen nicht wie erhofft. Schon nach wenigen Minuten verlor der 29-Jährige auf der Gegengerade an Vortrieb und kam bei der Anfahrt zu Kurve 6 zum Stillstand. Somit musste Wehrlein das Training vorzeitig beenden. Der Zwischenfall löste eine rote Flagge aus und sorgte für eine Unterbrechung von mehr als zehn Minuten. Da das Training ohnehin nur eine Dauer von 30 Minuten besitzt, verlängerte die Rennleitung die erste Berlin-Session um zehn Minuten. Zumindest einer Strafe entging Wehrlein. Nach einer Untersuchung wurde er von dem Vorwurf, womöglich bestrafungswürdig sein Auto zu früh verlassen zu haben, freigesprochen.
Einer Strafe entging schon vor dem Training Mahindra-Werksfahrer Edoardo Mortara. Nach seinem schweren Unfall beim Monaco ePrix wurde die Sicherheitszelle gewechselt. Der Technische Delegierte der FIA hielt fest, dass die zuvor eingesetzte Sicherheitszelle irreparabel war. Aufgrund dessen verzichteten die Stewards auf eine Strafe.
Bester Berlin-Ersatzfahrer in erstem Training Zehnter
Im Starterfeld der Formel E gibt es an diesem Wochenende einige ungewohnte Gesichter zu sehen. Aufgrund einer Terminkollision mit der WEC in Spa-Francorchamps, verpassen vier Stammfahrer den Berlin ePrix. Zudem fehlt nach seinem vor zwei Wochen im Monaco-Training zugezogenen Handbruch weiterhin McLaren-Nissan-Pilot Sam Bird. Der Brite wird erneut von Landsmann Taylor Barnard vertreten. Bird ist dennoch in Berlin vor Ort und verfolgte das Training mit bandagierter Hand von der am Freitag zuschauerlosen Tribüne in Kurve 12.
Für die WEC-Starter springen Kelvin van der Linde (Abt-Cupra), Joel Eriksson und Paul Aron (beide Envision-Jaguar) sowie Jordan King (Mahindra) ein. Die beiden Letzteren werden an diesem Wochenende ihr Formel-E-Debüt geben. Bestplatzierter Ersatzpilot im ersten Freien Training wurde schlussendlich Eriksson auf P10.
Das deutsche Team Abt-Cupra fand sich beim Heimrennen im ersten Training im hinteren Feld wieder. Stammfahrer Lucas Di Grassi sicherte sich lediglich Platz 21 mit 1,167 Sekunden Rückstand auf die Trainingsbestzeit. Ersatzfahrer van der Linde konnte zum Start seines Formel-E-Intermezzos den 18. Rang erreichen. Zu einem Schreckmoment kam es rund eine Minute vor dem Ende als Jaguar-Pilot Mitch Evans auf die beiden Abt-Cupra-Fahrzeuge in Kurve 12 auflief. Einer Kollision entgingen die Piloten jedoch.
Formel E Berlin: Der weitere Zeitplan
Bevor es am Samstagmorgen mit dem ersten Qualifying ernst wird, bestreitet die Formel E zunächst um 08:00 Uhr deutscher Zeit die zweite Trainings-Session. Um 10:20 Uhr kämpfen die Fahrer im Qualifying um die Pole Position, bevor um 15:04 Uhr das Rennen beginnt. DF1 überträgt den Berlin ePrix live im Free-TV sowie auf der hauseigenen Webseite. In Österreich zeigt ServusTV das erste Rennen in Tempelhof mit rund einer Stunde Verspätung lediglich als Re-Live sowie wie gewohnt auf ServusTV On im Livestream.
Alle Infos zu weiteren Übertragungsmöglichkeiten sowie Live-Timings am ersten Renntag in Berlin, lest Ihr in diesem Artikel:
Formel E Berlin 2024: Ergebnis 1. Training
Pos. | Fahrer | Team | Rückstand |
---|---|---|---|
1 | Antonio Felix da Costa | Porsche | 1:02.289 |
2 | Sergio Sette Camara | ERT | +0,128 |
3 | Stoffel Vandoorne | DS Penske | +0,188 |
4 | Maximilian Günther | Maserati-DS | +0,222 |
5 | Jehan Daruvala | Maserati-DS | +0,240 |
6 | Nick Cassidy | Jaguar | +0,249 |
7 | Jean-Eric Vergne | DS Penske | +0,293 |
8 | Mitch Evans | Jaguar | +0,402 |
9 | Dan Ticktum | ERT | +0,402 |
10 | Joel Eriksson | Envision-Jaguar | +0,447 |
11 | Oliver Rowland | Nissan | +0,452 |
12 | Jake Dennis | Andretti-Porsche | +0,515 |
13 | Paul Aron | Envision-Jaguar | +0,527 |
14 | Edoardo Mortara | Mahindra | +0,663 |
15 | Jake Hughes | McLaren-Nissan | +0,729 |
16 | Taylor Barnard | McLaren-Nissan | +0,781 |
17 | Norman Nato | Andretti-Porsche | +0,791 |
18 | Kelvin van der Linde | Abt-Mahindra | +0,968 |
19 | Jordan King | Mahindra | +0,977 |
20 | Sacha Fenestraz | Nissan | +1,121 |
21 | Lucas Di Grassi | Abt-Mahindra | +1,167 |
22 | Pascal Wehrlein | Porsche | - |