Bevor die Formel E an diesem Wochenende in Berlin die Saisonrennen neun und zehn der Saison 2024 austrägt, verkündete das DS-Kundenteam Maserati personelle Neuigkeiten. Cyril Blais steigt teamintern zum stellvertretenden Teamchef auf. Blais verstärkt damit Miteigentümer Jose Maria Aznar Botella, der seit dem Abschied von Ex-Teamchef James Rossiter die Rolle des Teamchefs ausfüllt und dem Blais Bericht erstatten wird.

Blais zählt bereits seit 2021 und somit schon seit Venturi-Zeiten zum Etat des in Monaco ansässigen Rennstalls. Zuvor war er unter anderem als Technik-Direktor bei den Formel-2- und Formel-3-Programmen von Arden Motorsport tätig. 2023 wurde Blais zum Chefingenieur ernannt und am Ende der Saison von der Formel E mit der prestigeträchtigen Auszeichnung 'Ingenieur des Jahres' geehrt. In der Pressemitteilung Maseratis wird seine nun erfolgte Beförderung zum stellvertretenden Teamchef als "natürliche Karriereentwicklung" betitelt.

Cyril Blais ist neuer stellvertretender Teamchef von MaseratiFoto: Maserati MSG Racing

Aznar Botella: Blais hat sich die Chance verdient

"Schon sehr früh schienen seine natürlichen Führungsqualitäten von seiner Seite der Garage durch", wurde Jose Maria Aznar Botella in der Presseaussendung des Teams zitiert. "Und seitdem hat er eine integrale Rolle bei der Gestaltung unserer technischen Struktur, Kultur und starkem Gefühl unseres Teamgeistes sowie unserer Identität gespielt." Deshalb hielt Botella fest: "Cyril hat sich diese Chance durch harte Arbeit und die Demonstrierung seiner Fähigkeit, das Team zu vereinen, verdient."

Auch Blais selbst zeigte sich in der Pressemitteilung zufrieden: "Seit ich vor der Saison 8 zum Team gestoßen bin, habe ich unsere Entwicklung und Transformation als Organisation aus erster Hand miterlebt und freue mich darauf, auf unserer existierenden Grundlage aufzubauen und in der Zukunft noch weiter zu wachsen."

Zugleich stellte Blais klar, dass die Beförderung seinen bisherigen Aufgaben auf technischer Seit keinen Abriss tun werde: "Obwohl meine Beförderung während der Saison geschieht, wird es mein Level an Fokus oder Verantwortung auf technischer Seite nicht verändern."

Aznar Botella bleibt vorerst Teamchef

Ebenso wenig verändern wird sich vorerst die Tatsache, dass Miteigentümer Aznar Botella als Teamchef im Amt bleibt. Zu Saisonbeginn galt dies lediglich als Übergangslösung. Aznar Botella habe "andere Business-Verpflichtungen", hatte eine PR-Sprecherin Maseratis vor Saisonbeginn auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com erklärt. Ob sich daran etwas geändert hat und die nun verkündete Struktur von Dauer sein wird, erscheint zum gegenwärtigen Zeitpunkt unklar.

Die Beförderung von Cyril Blais ist nicht die einzige Personalie, die vor dem Berlin ePrix von Maserati kommuniziert wurde. Mit Berengere Quaix als Chief Financial Officer sowie James Hughes Mulligan als kommerzieller Direktor wurden zwei weitere Führungspositionen neu besetzt.

Nach dem Ende der Saison 2023 hatte James Rossiter Maserati überraschend verlassenFoto: LAT Images

Maserati in der Formel E 2024 mit Licht und Schatten

Sportlich kann Maserati-DS bisher auf eine zufriedenstellende Saison 2024 zurückblicken. Zur Saisonhalbzeit konnte die Marke mit dem Dreizack als einzige Mannschaft neben dem Jaguar-Werksteam bei allen Rennen punkten. Bei der Premiere der Formel E in Tokio konnte Maximilian Günther zudem seinen fünften ePrix-Sieg feiern und bescherte Maserati nach der (vorläufigen) Disqualifikation von Antonio Felix da Costa in Misano einen weiteren Podestplatz. Mit 65 Punkten rangiert Günther derzeit auf dem sechsten Platz der Fahrer-WM. Von Spitzenreiter Pascal Wehrlein trennen den Allgäuer 37 Zähler.

Günthers Teamkollege Jehan Daruvala, der einzige Rookie-Stammfahrer im Formel-E-Feld 2024, erlebt hingegen wenig überraschend eine schwierige Saison und konnte bislang zwei Punkte beim Sonntagsrennen in Misano einfahren (P19 in der WM). In der Team-Wertung ergibt dies den sechsten Rang mit 105 Punkten Rückstand auf das führende Jaguar-Werksteam.