Formel-E-Autos auf den Straßen von Tokio: Die Elektro-Serie betritt an diesem Wochenende (Rennen am Samstag, 30. März, ab 07:00 Uhr live bei DF1) in Japans Hauptstadt Neuland. Der 2,585 Kilometer lange Kurs ist ein langersehntes Prestige-Projekt der Formel-E-Verantwortlichen und der erste von drei neuen Austragungsorten im diesjährigen Rennkalender neben Misano (Italien, 13./14. April) und Shanghai (China, 25./26. Mai).

Bevor es am morgigen Samstag mit dem Qualifying und dem Rennen ernst wird, hatten die elf Teams im ersten 30-minütigen Training die Gelegenheit, sich mit den Bedingungen auf dem Kurs rund um das Kongresszentrum "Tokyo Big Sight" vertraut zu machen. Die Bestzeit sicherte sich 54 Sekunden vor dem Ende Robin Frijns im Envision-Jaguar mit einer Zeit von 1:20,865 Minuten. Der Niederländer hatte 0,217 Sekunden Vorsprung auf Mahindra-Werkspilot Edoardo Mortara, der wiederum den Allgäuer Maximilian Günther (Maserati-DS) direkt hinter sich hatte.

Porsche in der Spitzengruppe, Lucas Di Grassi in Top-10

Porsche-Werksfahrer Pascal Wehrlein beendete die Session auf Position vier mit 0,277 Sekunden Rückstand auf Frijns. Sein Teamkollege Antonio Felix da Costa beendete das Training unmittelbar hinter Wehrlein auf P5.

Die beiden Fahrzeuge des deutschen Teams Abt-Cupra fanden sich im ersten Training im Mittelfeld wieder. Lucas Di Grassi beendete die Session auf Platz zehn, während Nico Müller P14 belegte. Die Kemptener peilen in Tokio die ersten Punkte an, nachdem sie die Pace beim Wochenende in Sao Paulo zuversichtlich stimmte.

Porsche startet in Tokio mit einer SonderlackierungFoto: LAT Images

Bizarrer Nissan-Crash und Vandoorne-Defekt sorgen für rote Flaggen

Zwischendurch wurde das erste Training in Tokio von zwei roten Flaggen unterbrochen. Nach acht Minuten sorgte Stoffel Vandoorne (DS Penske) für die erste Unterbrechung, nachdem er an Vortrieb verlor und eingangs von Kurve 4 stehen blieb. Fünf Minuten später konnte die Session wieder aufgenommen werden.

Vier Minuten vor dem eigentlichen Ende der des Training kam es zu einem bizarren Zwischenfall. Nach heftigem Regen im vorherigen Tagesverlauf war die Strecke während der Session in einigen Teilen immer noch nass. Besonders die erste Kurve stellte die Piloten vor Probleme und es kam zu zahlreichen Ausflügen in die Auslaufzone.

Diese Bedingungen waren ausschlaggebend für die zweite rote Flagge des Trainings. Nissan-Werkspilot Sacha Fenestraz, der gerade aus der Box herausgefahren kam, kollidierte mit Sam Bird im Kunden-Nissan von McLaren, der sich zu diesem Zeitpunkt in die Auslaufzone von Kurve 1 verabschiedete. Während Bird an die Box zurückkehren konnte, war das Training für Fenestraz mit einem Schaden an der Radaufhängung beendet.

Aufgrund der beiden roten Flaggen verlängerte Rennleiter Scot Elkins die Session um insgesamt zehn Minuten. Von dieser Zeit verblieben nach dem Ende der zweiten Unterbrechung noch acht Minuten. Elkins kehrt in Japan in die Formel E zurück, nachdem er den ePrix in Sao Paulo verpasst hatte.

Auch der amtierende Weltmeister Jake Dennis kämpfte in seinem Andretti-Porsche mit der Strecke in der Millionenmetropole. Wenige Minuten nachdem das Training in Folge des Vandoorne-Defekts wieder aufgenommen wurde, setzte der Brite sein Auto in Kurve 15 frontal leicht in die Mauer. Nachdem er kurz an die Box zurückgekehrt war, konnte er den Rest von FP1 aber scheinbar unbeschadet bestreiten. Er sicherte sich nur Platz 21. Auf die Frijns-Bestzeit fehlten dem 6-fachen ePrix-Sieger mehr als eineinhalb Sekunden.

Formel E in Tokio: Der weitere Zeitplan

Bevor es in der Nacht zum Samstag mit dem Qualifying ernst wird, bestreitet die Formel E zunächst um 00:00 Uhr deutscher Zeit die zweite Trainings-Session. Um 02:20 Uhr kämpfen die Fahrer im Qualifying um die Pole Position, bevor um 07:00 Uhr das Rennen beginnt. DF1 überträgt den Tokio ePrix live im Free-TV sowie auf der hauseigenen Webseite. In Österreich strahlt ServusTV zum ersten Mal in dieser Saison ebenfalls ein Rennen live aus sowie wie gewohnt auf ServusTV On im Livestream.

Alle Infos zu weiteren Übertragungsmöglichkeiten sowie Live-Timings am Renntag in Tokio, lest Ihr in diesem Artikel:

Formel E Tokio 2024: Ergebnis 1. Training

Pos. Fahrer Team Rückstand
1 Robin Frijns Envision-Jaguar 1:20.865
2 Edoardo Mortara Mahindra +0.217
3 Maximilian Günther Maserati-DS +0.275
4 Pascal Wehrlein Porsche +0.277
5 Antonio Felix da Costa Porsche +0.462
6 Nick Cassidy Jaguar +0.487
7 Mitch Evans Jaguar +0.492
8 Nyck de Vries Mahindra +0.573
9 Oliver Rowland Nissan +0.657
10 Lucas Di Grassi Abt-Mahindra +0.741
11 Norman Nato Andretti-Porsche +0.797
12 Sebastien Buemi Envision-Jaguar +0.860
13 Sam Bird McLaren-Nissan +0.911
14 Nico Müller Abt-Mahindra +0.924
15 Jean-Eric Vergne DS Penske +0.993
16 Jehan Daruvala Maserati-DS +1.134
17 Sergio Sette Camara ERT +1.166
18 Sacha Fenestraz Nissan +1.188
19 Jake Hughes McLaren-Nissan +1.543
20 Dan Ticktum ERT +1.824
21 Jake Dennis Andretti-Porsche +1.878
22 Stoffel Vandoorne DS Penske +3.483