Die Formel-3-Fahrer hatten am Sonntag im Hauptrennen von Imola bei wechselhaften Wetterbedingungen eine große Herausforderung zu bewältigen, und bei Mischbedingungen gab es gleich drei Safety Cars und einen Crash in der letzten Kurve. Roman Stanek konnte sich letztendlich durchsetzen. Arthur Leclerc zeigte eine große Aufholjagd, David Schumacher ging leer aus.

Startaufstellung: Bei Sonnenschein, aber feuchter Strecke ging es am Sonntagmorgen los, es hatte in der Früh noch geregnet. Das bedeutete eine schwierige Reifenentscheidung. An der Spitze setzten die Tridents von Polesetter Zane Maloney und Roman Stanek daneben auf Slicks, wie die meisten. Nur wenige, darunter Caio Collet auf P9 und Franco Colapinto auf P12, pokerten mit Regenreifen.

Start: Stanek kam besser weg als Maloney, aber hin zur ersten Kurve war es für das Spitzenfeld ein Eiertanz. Davon profitierte die kleine Gruppe an Regenreifen-Fahrer, Collet war in Acque Minerali schon an den acht Autos vor ihm vorbei und in Führung. Colapinto arbeitete sich bis Runde zwei auf Platz zwei vor. Maloney und Stanek konnten sich dahinter aber stabilisieren, während die anderen Slickfahrer wild rutschend Positionen tauschten.

Collet und Colapinto hofften auf mehrere Runden, um eine Lücke auf der abtrocknenden Strecke aufzufahren, doch in der zweiten Runde krachte es im Hinterfeld. Reece Ushijima und Brad Benavides kollidierten in Tamburello, das lösten ein Safety Car aus für den stehenden Ushijima aus.

Den Führenden blieb nichts anderes übrig als vorzeitig auf Slicks zu wechseln, wohl wissend, dass die Strecke zu schnell trocknete. Die Safety-Car-Kolonne zog vorbei, beide fielen aus den Top-20. Colapinto war obendrauf noch bei der Safety-Car-Linie falsch positioniert und erhielt eine 10-sekündige Stop-and-Go-Strafe.

Rennverlauf: Maloney und Stanek übernahmen beim Restart in Runde fünf wieder das Kommando, hinter ihnen folgte Ollie Bearman. Dann kamen die Campos-Fahrer Pepe Marti und Hunter Yeany, die weiter auf ihre Regenreifen vertrauten, vor Gregoire Saucy und Isack Hadjar. Noch war es feucht, wodurch Marti und Yeany sofort zum Angriff übergehen konnten, während die Slick-Fahrer mit ihren Reifentemperaturen kämpften und nur eine schmale Linie zur Verfügung hatten.

Marti übernahm in der Variante Alta erst einmal die Führung von Maloney, aber nun kamen die Slicks auf Temperatur und gleichzeitig begann es dank der im Renntempo fahrenden Autos noch schneller abzutrocknen. Maloney setzte in Runde sieben zum Gegenangriff an und drückte sich in Tosa wieder in Führung. Dahinter holte sich Stanek Platz drei von Yeany zurück, schließlich gab Campos auf und holte beide zum Stopp.

Im gleichen Moment wurde das Safety Car ausgerufen, zum zweiten Mal war Brad Benavides beteiligt. Der war auf Rafael Villagomez aufgefahren und im Kies gelandet. Bis Runde 10 dauerte die Unterbrechung, dann ging es weiter - aber noch beim Gasgeben für den Restart übertrieb es der führende Maloney und drehte sich in Rivazza I nach innen auf den Kerb. Stanek konnte sich nur kurz über die Führung freuen, auf der Zielgeraden flog Bearman vorbei und sprang innerhalb von wenigen Metern so von Platz drei auf Platz eins.

Für den auf dem Kerb steckenden Maloney musste das dritte Safety Car ausgerufen werden. In Runde 14 dann der dritte Neustart, nun mit Bearman vor Stanek, Jak Crawford, Gregoire Saucy, Isack Hadjar, Kush Maini, Zak O'Sullivan und dann schon Arthur Leclerc, der von Platz 21 auf Platz neun vorgekommen war. Der Restart lief besser, Bearman behauptete seine Führung.

Bearman und Stanek setzten sich vorne ab. Crawford konnte das Tempo nicht gehen, hielt aber sehr effektiv Saucy und Hadjar auf. Das nützte Leclerc, der in wenigen Runden sich schon auf den sechsten Platz vor- und an Hadjar herangearbeitet hatte.

Finale: Stanek versuchte in Runde 22 von 24 erstmals, Bearman den ersten Platz wieder abzunehmen, aber der Prema-Pilot wehrte Attacken in Tamburello und Tosa ab. In Runde 23 klappte es dann, viel besser kam Stanek aus Rivazza II raus auf die Zielgeraden und kassierte Bearman noch vor der ersten Kurve. Bearmans Pace brach jetzt komplett ein, Crawford holte ihn in nur einem Umlauf ein und übernahm zu Beginn der letzten Runde Platz zwei.

Stanek kam vorne als Erster über die Linie, gefolgt von Crawford. Bearman dahinter wurde in der vorletzten Kurve außen auch noch von Saucy attackiert, der schon vorbei war, aber Bearman rutschte immer weiter nach außen und schließlich in Saucy hinein, den er umdrehte und in Rivazza II mitten auf der Strecke stehen ließ. Isack Hadjar war der große Profiteur und holte den dritten Platz. Bearman rettete Platz vier noch vor Leclerc. Kush Maini, Zak O'Sullivan, Kaylen Frederick, David Vidales und Ido Cohen komplettierten die Punkteränge.

David Schumacher, der an dem Wochenende kurzfristig bei Charouz eingesprungen war, behielt bei den schwierigen Bedingungen einen kühlen Kopf und brachte den 14. Platz am Ende über die Linie, war jedoch nie in Punktereichweite.