Ein Viertel der Formel-1-Saison 2024 ist bereits rum. Viele Teams haben bereits große Updates an ihre Autos gebracht - aber nicht alle. Bei der Update-Liste der FIA, auf der alle neuen aerodynamischen Teile deklariert werden müssen, liegt die Scuderia zusammen mit Sauber auf dem letzten Platz. Doch in Imola soll sich das ändern.

Beim Heimrennen der Scuderia soll der SF-24 ein wegweißendes Technik-Update erhalten. Red Bull startete zwar weiter tonangebend ins Jahr, doch das springende Pferd ist deutlich näher an den Bullen als in der Vorsaison. "Ich glaube, in dieser Saison geht es um die Updates", sagte Charles Leclerc nach dem letzten Rennen in Miami.

Teamkollege Carlos Sainz kündigte bereits nach seinem Sieg in Melbourne an, dass er mit einem konkurrenzfähigen Ferrari zu einem späteren Zeitpunkt in der Saison rechnet - bis zu den Updates aber wohl der WM-Zug schon abgefahren sei. Leclerc legte bei der Erwartungshaltung noch nach: "Diese Updates werden den Rest unserer Saison etwas definieren. Hoffentlich werden sie ein signifikanter Schritt nach vorne sein."

Teamchef Fred Vasseur trat anschließend auf die Euphoriebremse, wollte nicht von einem 'Gamechanger' sprechen. Allerdings ist auch dem Ferrari-Teamchef nicht entgangen, dass im engen Formel-1-Feld 2024 schon Kleinigkeiten den Unterschied ausmachen können. "Eine Zehntel kann da schon ein Gamechanger für ein Wochenende sein", so Vasseur.

Laut italienischen Medienberichten soll das Update schon am Freitag in Fiorano im Rahmen eines Filmtags erstmals ausprobiert werden. Zwei solcher Filmtage darf jedes Team pro Kalenderjahr einlegen, dabei dürfen aber nur Show-Reifen von Pirelli genutzt werden, ein Filmtag ist auf maximal 200 Kilometer begrenzt. Bereits am Donnerstag soll eine neue Variante der Spray Guards für die FIA getestet werden.

McLaren führt Update-Hitliste 2024 an

Während Ferrari auf der FIA-Liste auf dem letzten Platz rangiert, steht Hauptkonkurrent McLaren ganz vorne. Alleine in Miami brachte der britische Traditionsrennstall ein riesiges Paket, das über zehn einzelne Änderungen verfügte. "Ohne die Updates wäre es viel unwahrscheinlicher gewesen, dass ich dieses Rennen gewonnen hätte", sagte Lando Norris nach seinem Sieg.

Bis auf Nase und Heckflügel baute McLaren das gesamte Auto um - auch wenn die Änderungen nicht radikal ausfielen. In Miami kam nur Lando Norris in den Genuss des gesamten Pakets, Teamkollege Oscar Piastri musste sich mit dem 'Update light' begnügen, wie CEO Zak Brown die Spezifikation am Auto des Australiers in Ermangelung an Teilen nannte.

Red Bull mit großem Technik-Update in Japan

Red Bull belegt in der Update-Hitliste der F1-Saison 2024 Rang vier. Der Weltmeister brachte beim Japan GP ein größeres Paket mit vier Änderungen. Dabei wurden aber auch unter der Haube Änderungen vorgenommen und Kühler neu arrangiert. Während die Luftöffnungen am Seitenkasten kleiner wurden, kamen Öffnungen außen neben dem Headrest dazu.

Red Bull setzt konsequent darauf, die Kühlöffnungen aus dem Seitenkasten zu entfernen und an Stellen zu verlagern, an denen sie die Aerodynamik weniger stören. Gleichzeitig werden auch die Abluft-Kanäle so platziert, dass die dreckige Luft die Aerodynamik möglichst wenig verschandelt. Ganz ohne Kiemen kam Red Bull aber auch mit dem Update nur in Japan aus. Bei höheren Außentemperaturen in China und Miami waren die Kiemen wieder am RB20.

POS Team Updates
1 McLaren 13
2 Aston Martin 12
3 VCARB 10
4 Red Bull 8
5 Williams 8
6 Alpine 7
7 Mercedes 6
8 Haas 6
9 Ferrari 5
10 Sauber 5

Die Anzahl der Updates sagt dabei freilich nichts über die Qualität oder das wahre Ausmaß der Änderungen aus. Außerdem listet die FIA nur Aero-Updates. Alles, was sich unter der Haube tut, bleibt im Verborgenen. So konnte Alpine zum Beispiel das Gewicht des Autos reduzieren und holte so deutlich mehr Performance, das wurde aber von der FIA-Liste nicht erfasst.