Autsch. Das war wieder ein Wochenende zum Vergessen für Williams. Keine Punkte, keine Chance. Alexander Albon landete beim Miami-GP auf dem letzten Platz. Teamkollege Logan Sargeant kam dank Kontakt mit Kevin Magnussen, für den der Däne eine Strafe kassierte, als einziger Pilot gar nicht ins Ziel. So ergab sich der Williams-Horror.

"Es war wahrscheinlich eines der härtesten Rennen, die ich je mit dem Team hatte", gibt sich Albon nach dem Grand Prix in Miami geschlagen. "Jetzt müssen wir verstehen, warum es so schwierig war."

Schon im Sprint war für Williams nichts zu holen. Auch das Qualifying brachte keinen Hoffnungsschimmer. Im Rennen kamen beide Autos schon früh für einen Undercut zum Reifenwechsel. Albon stoppte nach zehn Runden, Sargeant nach elf. Die Strategie ging jedoch nicht auf.

"Wir haben früh geboxt und kurz danach habe ich die Reifen beschädigt, auf denen ich dann circa 50 Runden fahren musste", ärgert sich Albon. "Ich war auf einem Undercut-Stint und habe mit Lance [Stroll] gekämpft. Beim Versuch zu verteidigen habe ich mich verbremst. Jetzt wissen wir, dass ich in einer früheren Kurve auch noch Schaden am Unterboden bekommen hatte."

Williams in Miami - Aus okay wurde schlimm

Und nicht nur das. Das kurze VSC, das Max Verstappen durch seinen Poller-Zwischenfall auslöste, schenkte einigen Konkurrenten noch einen günstigen Stopp. Als Sargeant dann in Runde 27 von Magnussen ausgeschalten wurde, löste dies erneut ein unvorteilhaftes Safetycar für Albon aus.

Sargeants Rennen war nach dem Kontakt mit Magnussen gelaufenFoto: LAT Images

"Wir hätten uns nicht durchs Feld zurückgekämpft, aber wir waren okay unterwegs", schätzt der Williams-Pilot. "Wir hatten eine ordentliche Pace, aber steckten im Verkehr. Dann hat uns das Safetycar nicht geholfen. Alle hinter mir hatten neue Reifen und ich musste jede Runde verteidigen, um sie hinter mir zu halten. Irgendwann waren die Reifen dann kaputt. Es wurde einfach immer schlimmer und schlimmer."

Albon und Sargeant reagieren mit unterschiedlichem Frustrationsgrad

Für Sargeant, der nur wenige Kilometer von Miami entfernt aufgewachsen ist, nahm das Rennen mit dem Ausfall ein noch bittereres Ende. "Es war ein sehr enttäuschender Abschluss für meinen Heim-Grand-Prix", so der US-Amerikaner. "Bis zu dem Zwischenfall war es ein ordentliches Rennen. Soweit ich das beurteilen konnte, hat Alex und mir etwas Pace gefehlt, aber wir haben trotzdem gekämpft."

Als Horror-Wochenende möchte Sargeant den Miami-GP jedoch nicht abstempeln. "Von dem Moment an, als ich im ersten Training ins Auto stieg, war es ein positives Wochenende", meint der Williams-Pilot. "Ich habe fast alles rausholen können. Es gibt immer noch Kleinigkeiten, die man verbessern kann, aber generell habe ich das Gefühl, dass an diesem Wochenende nicht mehr viel drin war."

Anders steht dazu Albon, der dringenden Verbesserungsbedarf beim Team sieht. "Das Rennen ist ein Beweis dafür, wo wir stehen", sagt der Thai-Brite. "Ich muss fairerweise sagen, dass wir das ganze Wochenende über nie wirklich die Pace und den Grip hatten. Wir werden in Imola ein kleines Upgrade bringen. Wir wissen, dass wir dieses wirklich brauchen, weil wir weiter zurückfallen."

Wie lange fährt Sargeant wohl noch in der Formel 1? In unserem Video erfährt ihr, warum der Williams-Pilot um seinen Platz zittern muss:

McLaren: Red Bull zerbricht! Wirft Williams Sargeant raus?: (15:47 Min.)