Wann immer Max Verstappen in der Formel-1-Saison 2024 die Zielflagge sieht, gewinnt der Red-Bull-Pilot. Beim Sprint zum Miami GP führt der Weltmeister die Serie fort. Vom Start weg dominierte Verstappen und holte sich so den Sieg auf dem Miami International Autodrome souverän. Nach 19 Sprint-Runden überquerte er die Ziellinie gut drei Sekunden vor Charles Leclerc und fünf Sekunden vor Teamkollege Sergio Perez.

Für Ärger sorgte eine Startkollision, die vor allem von Lewis Hamilton und Fernando Alonso ausgelöst wurde. Später sorgte ein sehenswerter Zweikampf zwischen Lewis Hamilton und Kevin Magnussen für reichlich Arbeit im Stewards-Büro. Für die Überraschung des Tages sorgte Daniel Ricciardo auf Rang vier.

Das Ergebnis: Die ersten sechs der Startaufstellung kamen in unveränderter Reihenfolge ins Ziel, obwohl es zumindest hinter Verstappen und Leclerc Überholmanöver gab. Rang drei ging an Sergio Perez, Platz vier sensationell an Daniel Ricciardo. Carlos Sainz und Oscar Piastri mussten sich mit den Rängen fünf und sechs zufriedengeben. Nico Hülkenberg holte auf Platz sieben zwei WM-Punkte, der letzte Punkt ging an Yuki Tsunoda.

Der Start: Vorne an der Spitze konnte Verstappen die Pole in die Führung vor Leclerc umwandeln. Dahinter erwischte Ricciardo einen starken Start und ging an Perez vorbei auf die drei. Noch etwas weiter hinten kam es zu einer Kettenreaktion, die für Lando Norris und Lance Stroll das Aus bedeutete und eine Safety-Car-Phase hervorrief.

Ausgerechnet Aston-Martin-Teamkollege Fernando Alonso war es, der Lance Stroll berührte und den Kanadier wiederum in Lando Norris schob. "Hamilton kam wie ein Bulle", verteidigte sich Alonso am Funk. Tatsächlich wurde der Spanier seinerseits von Hamilton angeschoben, allerdings hatte er zu diesem Zeitpunkt schon Stroll berührt.

Norris wurde auf der Außenbahn in die asphaltierte Auslaufzone gedreht und musste seinen McLaren dort abstellen, Stroll konnte dem Feld noch hinterherfahren, musste aber in der Garage aufgeben. Alonso trug einen Reifenschaden davon und fiel ans Ende des Feldes zurück. Hamilton, der sich auf der Innenbahn enorm verschätzt hatte, konnte ohne Probleme weiterfahren. "Da war eine Lücke", rechtfertigte der Brite sein optimistisches Manöver.

Unerlaubter Spaziergang: Lando Norris muss wohl tief in die Tasche greifenFoto: LAT Images

Weil Norris in der Auslaufzone stand, musste die Rennleitung das Safety Car auf die Strecke schicken. Zu allem Überfluss gibt es nach dem Sprint noch Ärger für den Briten, weil er ohne Erlaubnis zu Fuß über die Strecke zurück an die Box ging.

Der Rennverlauf: Am Ende von Runde drei bog Bernd Mayländer in die Box ab, der Sprint wurde wieder freigegeben. Kurz darauf konnte sich Perez Platz drei von Ricciardo wieder zurückholen. Ricciardo wurde aber nicht wie befürchtet durchgereicht, stattdessen konnte der Racing Bulle Carlos Sainz sehenswert hinter sich halten. Vorne an der Spitze war das Rennen aber nach dem Perez-Überholmanöver vorbei, Verstappen fuhr komfortabel vor Leclerc und Perez ins Ziel. Strategische Varianz gab es kaum, bis auf Yuki Tsunoda und Logan Sargeant (beide Soft) waren alle anderen Piloten auf Medium-Reifen gestartet.

Für reichlich Unterhaltung sorgte der Zweikampf zwischen Kevin Magnussen und Lewis Hamilton um den letzten Punkterang. Der Mercedes-Pilot biss sich rundenlang am Haas die Zähne aus. Bitter für Hamilton: Magnussen hatte sich auch illegal neben der Strecke verteidigt. Die Stewards sprachen schnell eine 10-Sekunden-Strafe aus, doch Hamilton blieb weiter hinter dem Dänen.

Immer wieder verteidigte sich Magnussen am Rande der Legalität und darüber hinaus, sodass schließlich Yuki Tsunoda vom Zweikampf profitierte und an beiden vorbeiging. Ebenfalls großer Profiteur der Kampfgruppe: Nico Hülkenberg. Der Deutsche konnte gemütlich auf Platz sieben fahren, weil die Gruppe hinter ihm viel Zeit bei den Kämpfen verlor.

Für seine Fahrweise kassierte Magnussen insgesamt 35 Strafsekunden. Aber auch Hamilton bekam nach dem Rennen noch Ärger: Während der Safety-Car-Phase, in der alle Piloten durch die Boxengasse fahren mussten, hielt er sich nicht an das Tempolimit. Eine nachträgliche Durchfahrtsstrafe warf ihn auf Rang 16 zurück, nachdem er in der letzten Rennrunde wieder an Tsunoda vorbeigegangen war.

Die Zwischenfälle: Die kurioseste Szene samt Strafe gab es schon vor dem Rennen. Auf dem Weg in die Startaufstellung kam es zwischen Esteban Ocon und Charles Leclerc zu einer Berührung. Der Franzose hatte beim Verlassen der Garage den Ferrari in der Fastlane übersehen. Ocons Frontflügel touchierte Leclercs rechten Hinterreifen.

Während Leclerc nach der Schrecksekunde ohne Probleme in die Startaufstellung fahren konnte, wurde Ocon noch einmal zurück in die Garage geschoben. Trotzdem entschied man sich dazu, den Frontflügel erst in der Startaufstellung zu wechseln. Die Stewards machten kurzen Prozess und belegten den Alpine-Piloten mit einer 10-Sekunden-Strafe.

Das Wetter: Wie schon am Freitag zeigte sich Floria von seiner besten Seite. Bei 28,7 Grad Umgebungstemperatur wurden am Asphalt knapp 50 Grad Celsius gemessen. Für die Qualifikation heute und das Formel-1-Rennen morgen werden ähnliche Bedingungen erwartet.