Nach der Vertragsunterschrift bei Audi-Sauber folgte für Nico Hülkenberg am Freitag in Miami das nächste Erfolgserlebnis. Neben Daniel Ricciardo zog Hülkenberg als einziger Pilot eines Nicht-Top-5-Teams in den dritten Sprint-Qualifying-Abschnitt ein und beendete die Session auf Platz zehn. Seinen Teamkollegen Kevin Magnussen ließ Hülkenberg auf Rang 13 klar hinter sich.

Die Platzierung in den Top-10 folgt nach einer aus Hülkenberg-Sicht nur wenig zufriedenstellenden einzigen Trainings-Session im US-Bundesstaat Florida. Diese beendeten beide Haas-Piloten auf den Plätzen 12 und 13. "Heute Morgen habe ich mich im Auto nicht gut gefühlt, aber manchmal braucht es einen Moment und wir haben es geschafft, dass Setup heute Nachmittag richtig abzustimmen."

Hülkenberg schrammt an SQ1-Aus vorbei: Hatten etwas Glück

Der Weg zum Erfolg in Miami war jedoch steinig: Im SQ1 konnte sich Hülkenberg als 15. nur hauchdünn für das zweite Sprint-Qualifying-Segment qualifizieren. Auf Teamkollege Magnussen fehlten dem Emmericher 0,663 Sekunden. Doch im SQ2 wendete sich das Blatt: Hier nahm Hülkenberg seinem dänischen Stallkontrahenten fast drei Zehntelsekunden ab und qualifizierte sich als Zehnter mit 0,013 Sekunden Vorsprung auf Mercedes-Pilot George Russell abermals knapp für den nächsten Abschnitt der Zeitenjagd.

"Wir hatten etwas Glück im SQ1", gab Hülkenberg nach dem Ende des Sprint-Qualifyings zu. "Ich war kurz davor auszuscheiden, da es auf meiner Seite nicht so sauber war." Doch Hülkenberg kam zweimal knapp durch. Über Platz zehn hinaus ging es jedoch nicht, obwohl Hülkenberg auf den Siebtplatzierten Lance Stroll lediglich etwa eine Zehntelsekunde fehlte. "Es ist schade", zeigte sich der 36-Jährige leicht enttäuscht. "Ich hatte das Gefühl, dass ich es in mir hatte. Aber dennoch ist es immer noch ein guter Tag."

Nico Hülkenberg hielt P7 im Miami-Sprint-Qualifying für möglichFoto: LAT Images

Haas opfert SQ3 für Reifenvorteil

Dass es nicht für eine noch bessere Startposition reichte, dürfte auch mit der Haas-Strategie zusammengehangen haben. Neben Stroll verzichtete Hülkenberg als einziger Pilot im SQ3 auf einen frischen Satz Soft-Reifen. Stattdessen verwendete er einen gebrauchten Satz Pirelli-Pneus. Haas erhofft sich durch den Extra-Satz an frischen Reifen einen Vorteil im weiteren Wochenendverlauf.

Den SQ3-Satz Soft sparte sich auch Kevin Magnussen - jedoch unfreiwillig. Mit Platz 13 wartet der 31-Jährige nach wie vor auf seinen ersten Startplatz aus den Top-10 bei einem Rennen 2024. "Ich hatte eine großartige Pace und habe dies in SQ1 gezeigt, aber konnte das nicht in SQ2 tun", so ein enttäuschter Magnussen. Auf seiner finalen schnellen Runde im zweiten Sprint-Qualifying-Segment kam der Däne in Kurve 7 weit raus und konnte sich nicht mehr verbessern.

Auf der vorherigen Runde machte Magnussen zudem der Verkehr zu schaffen. Trotz der Sprint-Qualifying-Pleite zeigte sich der 168-fache GP-Starter nicht gänzlich hoffnungslos, was den Sprint anbelangt: "Wir haben ein Auto, das hier überholen kann und hoffentlich haben wir im Sprint auch die Pace, um nach vorne zu kommen."

Während bei Haas beide Piloten SQ2 erreichten, war für Williams mit beiden Autos schon im ersten Sprint-Qualifying-Abschnitt Schluss. Und nicht nur das: Nach einem Streckenlimit-Verstoß von Alexander Albon belegen die beiden Boliden des Traditionsteams sogar die letzte Startreihe. Der Fehler von Albon führte jedoch zu einem Novum. Logan Sargeant schlug seinen Teamkollegen zum ersten Mal bei der Zeitenjagd. Was die beiden Fahrer zu sagen hatten, lest Ihr in diesem Artikel: