Die erste und einzige Trainingsbestzeit zum Miami GP 2024 geht an Max Verstappen. Der Weltmeister umrundete das 5,412 Kilometer lange Miami International Autodrome in 1:28,595 Minuten - hatte dabei aber mit seinem Boliden und den Reifen zu kämpfen. Charles Leclerc muss nach einem Fahrfehler mit lediglich drei Trainingsrunden in das Sprint-Qualifying heute starten.

Das Ergebnis: Lange sah es so aus, als würde die Bestzeit einmal nicht an Verstappen gehen. Als die meisten Piloten am Ende des Trainings Soft-Reifen aufzogen, tat sich der Red-Bull-Pilot zunächst schwer. "Es ist wie auf rohen Eiern", schimpfte er. Nach mehreren Abkühlrunden nahm er am Ende noch einmal Anlauf und holte sich doch noch Platz eins. Nur eine Zehntel dahinter reihte sich Oscar Piastri im McLaren ein. Wenige Tausendstel hinter dem Australier landete Carlos Sainz im Ferrari.

Einen starken Eindruck machte Lance Stroll: Der Aston-Martin-Pilot sortierte sich auf Rang fünf direkt hinter George Russell im Mercedes ein. Sergio Perez wurde Sechster, Lewis Hamilton Siebter. Yuki Tsunoda (Medium-Reifen!), Esteban Ocon und Pierre Gasly komplettierten die Top-10. Nico Hülkenberg landete auf Rang 13, Lando Norris brach seinen Soft-Versuch ab und wurde nur 16. Fernando Alonso verzichtete auf einen zweiten Reifensatz und wurde deshalb Vorletzter.

Die Zwischenfälle: Eine Lappalie wurde Charles Leclerc zum Verhängnis. Nach fünf Minuten drehte er sich beim Herausbeschleunigen aus Kurve 16 auf die lange Gerade im letzten Sektor. Leclerc war am Scheitelpunkt zu stark auf den Kerb gefahren, sein Ferrari versetzte beim Rausbeschleunigen und drehte sich.

Eigentlich wäre der Dreher kein großes Drama gewesen, schließlich schlug Leclerc nirgends ein. Allerdings stand der Ferrari an einer der engsten Stellen der Strecke entgegen der Fahrtrichtung. Minutenlang versuchte er zwischen den Mauern zu rangieren - scheiterte aber schließlich und musste das Auto abstellen. Die Session musste für die Bergung acht Minuten lang unterbrochen werden.

Die restliche Trainingssitzung verlief weitestgehend ruhig. Fast alle Piloten hatten sichtlich mit Untersteuern zu kämpfen. Vor allem Max Verstappen verpasste so mehrfach die Scheitelpunkte in langsamen Kurven. Bei ihm schien ein Problem mit der Motorbremse zum Untersteuern beigetragen zu haben.

Die Technik: In Miami gab es die bisher größte Update-Welle der bisherigen Formel-1-Saison. Das größte Paket brachte McLaren mit: Frontflügel, Vorderachse, Unterboden, Seitenkästen, Hinterachse und Beamwing - also fast das ganze Auto wurde überarbeitet. Auch Mercedes und Aston Martin haben größere Pakete in Miami dabei.

Unabhängig vom Update hatte Lando Norris mit der Technik zu kämpfen. Die Servolenkung an seinem McLaren funktionierte asymmetrisch. Der Brite beschwerte sich darüber, dass beim Lenken nach rechts mehr Kraft nötig war als auf die andere Seite. McLaren nahm während der Rot-Phase Änderungen vor, um die Symptome zu mildern, eine endgültige Lösung wird erst nach der Session vorgenommen.

Das Wetter: Typisches Floria-Wetter zum Auftakt des Formel-1 -Wochenendes in Miami. Bei 29 Grad Lufttemperatur erwärmte sich der Asphalt auf knapp über 50 Grad Celsius. Für das Sprint-Qualifying heute und das restliche Wochenende werden ähnliche Bedingungen erwartet.

Das bestimmende Thema im Formel-1-Fahrerlager ist weiterhin der Abgang von Design-Genie Adrian Newey bei Red Bull. Im Training ließ er seinen Stuhl am Kommandostand neben Christian Horner zunächst leer - kam dann aber mit Verspätung doch noch an seinen Arbeitsplatz. Im Video haben wir für euch alle Infos zum Newey-Abgang zusammengefasst.

Newey weg, geht auch Verstappen? Red Bull vor F1-Zerreißprobe!: (13:06 Min.)