Max Verstappen macht beim Auftakt der Formel-1-Testfahrten 2024 in Bahrain da weiter, wo er in letzten Saison aufgehört hat. Der Red-Bull-Weltmeister dreht am ersten Testtag auf dem Bahrain International Circuit in Sakhir die schnellste Rundenzeit und gibt der Konkurrenz über eine Sekunde mit. Lando Norris im McLaren und Carlos Sainz im Ferrari reihen sich dahinter ein.

Der Test-Auftakt verlief größtenteils unspektakulär und ohne große Aufreger oder rote Flaggen. Einen Fehlstart in die neue Saison leistete sich allerdings Williams. Gleich zwei technische Probleme stoppten den Boliden, den sich Alex Albon und Logan Sargeant teilten. Außerdem war der US-Amerikaner mit einem Dreher auch noch für den aufsehenerregendsten Fahrfehler des Tages verantwortlich.

Alex Albon am Streckenrand: Williams erleidet beim Test-Auftakt einen FehlstartFoto: LAT Images

Formel 1 Test: Max Verstappen dominiert Tag 1

Das Ergebnis: Max Verstappen sicherte sich im runderneuerten Red Bull bereits in der ersten Session am Vormittag die schnellste Runde mit einer Zeit von 1:32,548 Minuten. Am Nachmittag verbesserte er diese Zeit mehrmals. In der Dunkelheit konnte er 25 Minuten vor Ende der Session die Bestzeit auf 1:31,344 hinunterschrauben. Verstappen war mit George Russell einer von nur zwei Fahrern, die den gesamten Tag am Steuer saßen. Alle anderen Teams tauschten ihre Piloten in der Mittagspause aus.

Lando Norris fehlten 1,140 Sekunden auf die Tages-Bestzeit des Niederländers, eine weitere Zehntelsekunde weiter hinten reihte sich Carlos Sainz ein, dicht gefolgt von RB-Pilot Daniel Ricciardo. Pierre Gasly sicherte sich P5 mit einem Abstand von 1,461 Sekunden zur Spitze. Lance Stroll, Charles Leclerc und Fernando Alonso folgten dahinter. Oscar Piastri und Guanyu Zhou komplettierten die Top 10. Nico Hülkenberg belegte die 18. und damit letzte Position im Klassement.

P. Fahrer Team Zeit Reifen Runden
1 Verstappen Red Bull 1:31,344 C3 143
2 Norris McLaren 1:32,484 C3 73
3 Sainz Ferrari 1:32,584 C3 69
4 Ricciardo Racing Bulls 1:32,599 C3 52
5 Gasly Alpine 1:32,805 C3 61
6 Stroll Aston Martin 1:33,007 C3 54
7 Leclerc Ferrari 1:33,247 C3 64
8 Alonso Aston Martin 1:33,385 C3 77
9 Piastri McLaren 1:33,658 C3 57
10 Zhou Sauber 1:33,871 C3 63
11 Sargeant Williams 1:33,882 C3 21
12 Russell Mercedes 1:34,109 C3 122
13 Tsunoda Racing Bulls 1:34,136 C3 64
14 Bottas Sauber 1:34,431 C3 68
15 Albon Williams 1:34,587 C4 40
16 Ocon Alpine 1:34,677 C1 60
17 Magnussen Haas 1:35,692 C3 66
18 Hülkenberg Haas 1:35,906 C3 82

Formel 1 Testfahrten 2024: So lief der Mittwoch in Bahrain

Esteban Ocon war der erste Formel-1-Fahrer, der im Jahr 2024 für einen Ausrutscher sorgte. Der Alpine-Pilot machte nach etwas mehr als 80 Minuten Test-Zeit einen Ausflug ins Kiesbett ausgangs von Kurve 4, nachdem er etwas zu gierig auf dem Gaspedal war. Er konnte den Pendler aber schnell abfangen und ohne Dreher oder Zwischenfall weiterfahren - sogar einen Boxenstopp sparten sich die Franzosen.

Etwas mehr Schwierigkeiten gab es im Williams-Lager am Wagen von Alex Albon. Der Thailänder erlitt zunächst an seinem FW46 ein kleines DRS-Problem. Kurz vor der Mittagspause erwischte es ihn allerdings schlimmer, als sein Bolide ohne Power ausrollte. Williams vermeldete, dass ein Problem mit der Benzinpumpe die Ursache dafür war und das Auto dadurch automatisch in einen Sicherheitsmodus gegangen war. Der Nachmittag begann für Williams - nun mit Logan Sargeant am Steuer - dadurch eine Stunde später.

Mercedes legte nach etwas mehr als zwei Stunden eine Arbeitspause ein und nahm Änderungen am Unterboden vor, weshalb ein Sichtschutz vor die Box gezogen wurde. Diese Umbauarbeiten kosteten den Silberpfeilen etwa eine Stunde. Der Haas von Kevin Magnussen stand am Vormittag ebenfalls eine Stunde an der Box. Auslöser war möglicherweise ein Problem in der Spritversorgung. Etwas Zeit verlor auch McLaren am Vormittag, nachdem sich am Wagen von Oscar Piastri im Bereich der hinteren Bremskühlung ein Teil gelöst hatte.

Williams-Probleme: Logan Sargeant erlebt gebrauchten Nachmittag

Die Nachmittags-Session verlief auch größtenteils ruhig. Ein Dreher von Logan Sargeant etwas weniger als zwei Stunden vor dem Ende der Test-Session war der größte Aufreger des Tages. Der US-Amerikaner verlor in Kurve 10 das Heck und drehte sich durchs Kiesbett in die Auslaufzone. Er konnte allerdings einen Einschlag vermeiden.

Die Probleme bei Williams hatten aber noch nicht ihren Höhepunkt erreicht. Weniger als 90 Minuten vor dem Ende des Testtages parkte Sargeant seinen Boliden wieder an der Box, da es ein Problem im hinteren Bereich des Fahrzeuges gab. Die Antriebswelle wurde als Fehlerquelle ausgemacht. In Summe fuhr Sargeant nur 21 Runden und damit die wenigsten aller Piloten.

Einen kleinen Aufreger gab es auch 20 Minuten vor dem Ende der Nachmittags-Session: Der Aston Martin von Lance Stroll verlor auf der Start-Ziel-Gerade ein Karbon-Teil. Daniel Ricciardo konnte diesem knapp ausweichen, Nico Hülkenberg nahm das Bauteil allerdings voll mit. Schaden gab es am Haas aber keinen zu vermelden.

Das Wetter: Das Wüstenwetter in Bahrain hielt, was es versprach. Der wolkenlose Himmel sorgte in Kombination mit der - für Bahrain-Verhältnisse - milden Luft-Temperatur für Streckentemperaturen, die im Laufe des Tages kontinuierlich bis auf 39 Grad anstiegen. Erst in den Abendstunden nahm die Hitze wieder ab. Als die karierte Flagge geschwenkt wurde, zeigte das Thermometer noch 24 Grad Celsius Luft- und 37 Grad Streckentemperatur an.