Die Formel 1 ließ die Saison 2023 am Dienstag in Abu Dhabi mit den letzten Testfahrten des Jahres ausklingen. Beim Reifen- und Young-Driver-Test im Anschluss an das Finale waren alle Teams mit jeweils zwei Autos vor Ort. Insgesamt kamen 25 Piloten zum Einsatz, darunter 13 Stamm- und 12 Entwicklungsfahrer. Der Test wurde aufgrund der Verspätung des Rettungshelikopters nicht rechtzeitig gestartet und wenig später wegen Wasseraustritt aus dem Hotel im letzten Sektor unterbrochen. Auf der Strecke war das Geschehen weitestgehend ruhig. Einzig George Russell erlitt ausgelöst durch einen Defekt einen Unfall, der seinen Testtag vorzeitig beendete.

Das Ergebnis: Pirelli hatte fünf unterschiedliche Slick-Mischungen zur Verfügung gestellt, darunter zwei Hard [C1 und C2], zwei Soft [C4 und C5] sowie eine Medium [C3]. Fast den gesamten Tag über tat sich im Klassement nicht viel, bis in den letzten anderthalb Stunden die Pace angezogen wurde. Mit 1:24.393 Minuten ging die Bestzeit schlussendlich an Esteban Ocon, der dabei zwei Tausendstelsekunden langsamer als im Qualifying am Samstag war. An die Pole-Zeit von Max Verstappen [1.23.445] kam er dabei bei weitem nicht heran.

Der Weltmeister war am Dienstag bereits im Urlaub und wurde von Sergio Perez und Jake Dennis vertreten. Auf Platz zwei landete Pato O'Ward. Der IndyCar-Pilot und McLaren-Entwicklungsfahrer büßte etwas mehr als zweieinhalb Zehntelsekunden auf die Bestzeit von Ocon ein. Mercedes-Junior Frederik Vesti belegte Rang drei, Perez sortiere sich als Vierter ein. Dahinter ging es mit einem spanischen Doppelpack weiter.

Carlos Sainz hatte über mehrere Stunden die Bestzeit gehalten, wurde aber sukzessive bis auf Rang fünf durchgereicht. Ferrari setzte den Spanier nach zwei Seuchen-Wochenenden in Las Vegas und Abu Dhabi am Vormittag in das Auto von Charles Leclerc, mit dem der Monegasse in beiden Rennen Zweiter wurde. Er übernahm sein Arbeitsgerät für die zweite Hälfte des Tages und fuhr die zehntschnellste Zeit.

Hinter Sainz belegte Alonso den sechsten Platz im Klassement. Der Aston-Martin-Pilot griff nur am Nachmittag ein und spulte mit 37 Runden das kleinste Pensum aller 25 Fahrer ab. Hinter dem 42-Jährigen landete ein Youngster-Duo bestehend aus Jack Doohan und Robert Shwartzman. Vor Leclerc landete Logan Sargeant auf der neunten Position. Die Top-10 lagen am Ende des Tages innerhalb einer Sekunde.

Endstand - Testfahrten Abu Dhabi, 28.11.2023

P. Fahrer Team Zeit Runden
1 Ocon Alpine 1:24.393 110
2 O'Ward McLaren 1:24.662 103
3 Vesti Mercedes 1:24.679 106
4 Perez Red Bull 1:24.715 117
5 Sainz Ferrari 1:24.799 69
6 Alonso Aston Martin 1:24.827 37
7 Doohan Alpine 1:24.827 108
8 Shwartzman Ferrari 1:25.050 123
9 Sargeant Williams 1:25.263 56
10 Leclerc Ferrari 1:25.371 66
11 Pourchaire Alfa Romeo 1:25.424 96
12 Drugovich Aston Martin 1:25.554 123
13 Tsunoda AlphaTauri 1:25.570 59
14 Dennis Red Bull 1:25.666 124
15 Iwasa AlphaTauri 1:25.753 96
16 Bearman Haas 1:25.779 110
17 O'Sullivan Williams 1:25.842 50
18 Piastri McLaren 1:25.930 123
19 Fittipaldi Haas 1:25.940 130
20 Russell Mercedes 1:26.283 58
21 Stroll Aston Martin 1:26.681 50
22 Colapinto Williams 1:26.832 65
23 Ricciardo AlphaTauri 1:26.965 55
24 Zhou Alfa Romeo 1:27.387 106
25 Albon Williams 1:27.824 51

Vorzeitiger Feierabend für George Russell nach Unfall

Die Zwischenfälle: Der Testtag begann mit einer knapp 30-minütigen Verspätung, weil der Rettungshelikopter zum Start um 09:00 Uhr Ortszeit nicht rechtzeitig eintraf. Kaum eine halbe Stunde später musste die Session erneut gestoppt werden. Im letzten Sektor war durch ein Leck am Hotelkomplex Wasser auf die Fahrbahn geraten. Die Streckenbetreiber brauchten erneut über 20 Minuten, um das Problem in den Griff zu bekommen.

Danach lief der Testtag von organisatorischer Seite reibungslos. Dafür forderte der Yas Marina Circuit wie schon am Rennwochenende das eine oder andere Opfer. Nach vier Stunden erwischte es George Russell. Der Brite verunfallte aufgrund eines Defekts an seinem Mercedes, was eine weitere knapp 30-minütige Unterbrechung nach sich zog. Russell überstand den Crash unbeschadet, doch für ihn war der Testtag und damit auch die Saison 2023 vorzeitig beendet.

Der Nachmittag verlief zunächst ruhig. Vereinzelte Fahrfehler der Entwicklungsfahrer Jake Dennis und Zak O'Sullivan in den Kurven 12 und 1 blieben ohne Konsequenzen. In der letzten Stunde erwischte es dann doch noch jemanden. Red-Bull-Junior Ayumu Iwasa blieb in Kurve 16 stehen und löste damit die letzte rote Flagge des Tages aus, die abermals fast 20 Minuten in Anspruch nahm.