Sergio Perez verteidigt seinen Ruf als Straßenkönig und holt sich den Sieg beim Sprint in Baku. Er gewann 4,463 Sekunden vor Charles Leclerc und Max Verstappen und macht in der Fahrer-WM zwei Punkte auf seinen Teamkollegen gut. Gute Pace, guter RB19, gute Aussichten für das Rennen. Zum Problemkind könnten allerdings die Reifen werden.

Perez warnt: Ferrari überraschend stark

"Ich bin sehr zufrieden, und nicht nur, weil ich den Sprint gewonnen habe", verrät Perez. "Das ganze Wochenende setzt Fahrer, Ingenieure und Mechaniker so unter Druck." Unter diesem Druck hätte trotzdem alles geklappt. "Besonders als Topteam kannst du eigentlich nur verlieren und Fehler kosten dich sehr viel. Du darfst keine machen." Im Gegensatz zu Australien lief bei Red Bull (zumindest bei Perez) alles glatt.

Am Anfang des Sprints konnte sich Charles Leclerc noch gegen Sergio Perez behaupten. "Charles hatte anfangs eine starke Pace", erklärt der Baku-Sieger von 2021. In Runde sieben mit dem Topspeed-starkem Red Bull und DRS war dann der Spaß vorbei. "Es war wichtig Charles früh zu überholen und dann das Rennen zu kontrollieren." Die Führung ließ er sich dann nicht mehr nehmen.

Zerstören Reifen die Red-Bull-Party?

"Ich hatte eigentlich noch mehr Pace, als ich zeigen konnte", schätzt Sergio Perez. "Aber wenn ich 100 Prozent gebe, werden vielleicht die Reifen zum Problem. Ich bin bei 100 Prozent der Reifen-Kapazität gefahren." Das reichte, um sich den Sieg im Sprint, die goldene Plakette als Trophäe und acht Punkte zu holen. Und mit 1:43.616 die schnellste Rennrunde. "Wir haben das Maximum herausgeholt, das war wichtig."

"Eigentlich ist das Auto viel besser, aber ich musste auf meine Reifen achten und sicherstellen, bis zum Ende durchzuhalten", meint Perez. "Dieses Format ist nicht einfach. Das war ein guter Start, aber was wirklich zählt, ist das Hauptrennen." Darauf kann er sich nun endlich voll fokussieren.

Kampfansage von Perez: Sieg muss her

Denn: Am Sonntag geht es auf dem 6,003 Kilometer langem Baku City Circuit um 25 Punkte statt 8. Sergio Perez startet das Rennen von Startplatz drei aus, vor ihm Charles Leclerc und Max Verstappen. "Von Platz drei zu starten ist natürlich nicht ideal, aber wir werden unser Bestes geben und um den Sieg kämpfen", so die Kampfansage vom 33-Jährigen.

"Morgen ist ein neuer Tag und eine neue Challenge", will Sergio Perez nicht zu viel in das Ergebnis des Sprints hineinlesen. Durch das neue Format konnten die Teams keine wirklichen Longruns fahren, im Renntrimm sieht der Red Bull aber gewohnt gut aus. "Wir sind im Rennen deutlich besser als im Qualifying", weiß Dr. Helmut Marko beim ORF. "Die Renndistanz ist länger, das sollte uns alles in die Karten spielen."

"Außerdem starten wir morgen mit neuen Mediums", sieht der frisch 80 gewordene Österreicher einen zusätzlichen Vorteil gegenüber Ferrari, die für etwaige Safety Cars keine Reserve mehr haben. Bei sieben Einsätzen von Bernd Mayländer in den letzten fünf Grands Prix kein unwahrscheinliches Ereignis in den Häuserschluchten von Baku. Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Baku gibt es hier im Liveticker.

Sergio Perez gewann vor Charles Leclerc und Max Verstappen den SprintFoto: LAT Images