Max Verstappen beginnt die Formel-1-Saison 2023 wie er das Vorjahr beendet hatte. Der Weltmeister sicherte sich am ersten Tag der F1-Testfahrten in Bahrain die schnellste Zeit vor Aston-Martin-Neuzugang Fernando Alonso und Carlos Sainz. Verstappen sorgt im Alleingang auch für den Rundenrekord des Tages: Der Red-Bull-Pilot drehte 157 Umläufe, kein anderes Team absolvierte mehr.

Stroll-Ersatz Felipe Drugovich sorgte durch ein technisches Malheur für die erste rote Flagge der Saison bei einem insgesamt ruhigen Testauftakt. Auch McLaren und Ferrari wurden von kleineren technischen Schwierigkeiten gebremst. Gleichzeitig feierte der Red Bulll RB19 seinen Einstand vor der Welt-Öffentlichkeit nachdem die Bullen ihr Auto sowohl bei ihrer offiziellen Präsentation als auch beim unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehaltenen Shakedown nicht zeigten.

Formel 1 2023: Verstappen führt Bahrain-Test an

Ergebnis: Am ersten Testtag verzichteten die Teams noch weitestgehend auf Performance-Runs. Max Verstappen sicherte sich mit 1:32.837 die Tages-Bestzeit auf Medium-Reifen, nur knapp dahinter landete Fernando Alonso, der auf der gelben Mischung nur 0,029 Sekunden verlor. Allerdings absolvierte Verstappen keinen Shortrun und fuhr seine schnellste Runde mehr als zwei Stunden vor Schluss, also bei deutlich schlechteren Bedingungen.

Carlos Sainz landete nach einer Vormittags-Bestzeit am Ende des Tages auf der dritten Position: Der Ferrari-Pilot drehte eine Rundenzeit von 1:33.253, Charles Leclerc landete nur eine Hundertstelsekunde hinter seinem Teamkollegen auf Rang 4. Lando Norris komplettierte trotz Technik-Problemen an seinem McLaren die Top 5. Dahinter folgten Lewis Hamilton (Nachmittag), Alexander Albon (Vormittag) und Guanyu Zhou (Vormittag).

Die Top 10 rundeten George Russell (Vormittag) und Williams-Rookie Logan Sargeant (Vormittag) ab. Nico Hülkenberg absolvierte bei seinem F1-Comeback als Vollzeitfahrer das Vormittags-Programm bei Haas und landete am Ende des Tages auf der 11. Position.

Verstappen war der einzige Fahrer, der den ganzen Tag im Cockpit verbrachte, während alle anderen Teams ihre beiden Piloten zur Mittagspause austauschten. Mit 157 Runden krönte sich der Weltmeister damit auch ungefährdet zum Rundenkönig des ersten Testtages. Von den restlichen Piloten drehte Hamilton mit 83 Umläufen die meisten Runden.

Formel 1, Testfahrten 2023 in Bahrain - Ergebnis Donnerstag

P. Fahrer Team Zeit Reifen Runden
1 Verstappen Red Bull 1:32,837 C3 157
2 Alonso Aston Martin 1:32,866 C3 60
3 Sainz Ferrari 1:33,253 C3 72
4 Leclerc Ferrari 1:33,267 C3 64
5 Norris McLaren 1:33,462 C3 40
6 Hamilton Mercedes 1:33,508 C3 83
7 Albon Williams 1:33,671 C4 74
8 Zhou Alfa Romeo 1:33,723 C3 67
9 Russell Mercedes 1:34,174 C3 69
10 Sargeant Williams 1:34,324 C3 75
11 Hülkenberg Haas 1:34,424 C3 51
12 Bottas Alfa Romeo 1:34,558 C3 71
13 de Vries AlphaTauri 1:34,559 C3 85
14 Drugovich Aston Martin 1:34,564 C3 40
15 Tsunoda AlphaTauri 1:34,671 C3 46
16 Gasly Alpine 1:34,822 C2 60
17 Ocon Alpine 1:34,871 C2 53
18 Piastri McLaren 1:34,888 C3 52
19 Magnussen Haas 1:35,087 C3 57

Wetter: Die Witterungsverhältnisse bewegten sich in für Bahrain üblichen Bahnen. Bei strahlendem Sonnenschein kletterten die Temperaturen im Laufe des Tages auf jenseits von 30 Grad Celsius, im Laufe des Test-Tages kühlte es schließlich wieder etwas ab. Am Abend lagen sie unter Flutlicht noch bei circa 26 Grad Celsius.

Formel 1 2023: Aston Martin sorgt für erste rote Flagge

Zwischenfälle: Bereits wenige Minuten nach dem Beginn des Testtages schlug der Defektteufel zum ersten Mal zu. Felipe Drugovich rollte nur neun Minuten nach dem Beginn der Vormittags-Session aus und sorgte damit für die erste rote Flagge des Jahres. Als Ursache wurde ein Elektrik-Problem ausgemacht. Der Defekt des Ersatz-Mannes von Lance Stroll, der nach einem Radunfall den Test verpasst, führte zu einer 20-minütigen Unterbrechung.

Es blieb die einzige Unterbrechung am ersten Testtag, dennoch kam es zu einzelnen kleineren Ereignissen. Nico Hülkenberg noch im Laufe der ersten Teststunde ein Karbonteil nachdem er einen Kerb zu hart mitgenommen hatte. Ferrari sorgte am Vormittag ebenfalls für etwas Stirnrunzeln, da sich an der Nase bei hoher Geschwindigkeit eine Delle bildete. Ferrari sprach von einem Montagefehler.

Am Nachmittag ging es vor allem bei McLaren unruhig zu. An der Box wurde am Wagen von Lando Norris viel geschraubt, es lief offenbar nicht alles rund am Boliden des Briten. Mit was für Problemen die Truppe aus Woking zu Kämpfen hatte, ist nicht bekannt. Bereits am Vormittag verlief bei den Papapya-Orangen nicht alles nach Plan, Piastri musste regelmäßig nach nur ein bis zwei Runde wieder an die Box zurückkehren. Erinnerungen werden wach an letztes Jahr, als Bremsprobleme am MCL35 die Bahrain-Testfahrten von McLaren stark einbremsten.

Auch das berühmte Hoppeln auf der Geraden feierte ein kleines Comeback. Allerdings wurden für das regelmäßige Aufsetzen der Boliden auf dem Asphalt Bodenwellen verantwortlich gemacht und nicht wie noch in der letzten Saison Porpoising oder Bouncing.