Ferrari wagt in der Formel-1-Saison 2023 einen Neustart. Nachdem Mattia Binotto im letzten November seinen Job bei der Scuderia verlor, setzen die Italiener nun auf Frederic Vasseur. Etwas mehr als einen Monat wirkt der ehemalige Alfa-Romeo-Boss schon in Maranello. Charles Leclerc zeigt sich begeistert, wie schnell Vasseur sich im Team zurechtfindet.

Im Rahmen der Formel-1-Präsentation von Ferrari sagte der Monegasse: "Ich war sehr beeindruckt, wie gut er sich in das Team eingefügt hat." Leclerc hätte mehr Probleme beim Wechsel aus Hinwil zu den Roten erwartet. "Ferrari ist sehr unterschiedlich zu allem anderen, was man davor gewohnt ist", so Leclerc.

Vasseur und Leclerc wieder vereint: Wie bei Alfa Romeo

Vasseur bringt viel Erfahrung mit in die Emilia-Romagna. Doch bei einem Topteam in der Formel 1 zu arbeiten, ist für den Mann aus der Nähe von Paris eine neue Erfahrung - erst recht als Teamchef. Leclerc kennt Vasseur bestens. 2019 verbrachte der fünffache Grand-Prix-Sieger seine Rookie-Saison unter Teamboss und CEO Vasseur bei Alfa-Sauber.

"Ferrari ist riesig und sobald er ankam, verstand er von den ersten Tagen an ziemlich gut wie Ferrari funktioniert. Er ist sehr klar bei dem, was er will, und er ist extrem gut darin, die Leute in die richtige Denkweise und das richtige Umfeld zu versetzen, damit sie ihr Bestes geben", hielt der 25-Jährige fest. "Das ist es, was er zu Ferrari mitbringt, und ich bin mir sicher, dass es etwas Gutes ist."

Obwohl Leclerc seinem neuen Boss viele Vorschusslorbeeren zukommen lässt, will er den Tag noch nicht vor dem Abend loben. Denn bislang kennt er Vasseur in seiner Ferrari-Funktion nur aus der Fabrik. An der Strecke konnte das Team noch keine Erfahrungswerte mit der neuen Führung sammeln.

Binotto vs. Vasseur? Leclerc verweigert Vergleich

Deshalb verbittet sich Leclerc auch jeden Vergleich mit Vasseurs Vorgänger Binotto. "Im Moment ist es schwierig für mich das zu vergleichen, denn ich noch nicht gesehen, wie Fred das Team an der Rennstrecke managt", so der amtierende Vize-Weltmeister. Er gab zu bedenken, dass das bei Ferrari nochmal eine andere Hausnummer sei als vor einigen Jahren mit Alfa. "Ich denke wir müssen abwarten und dann werden wir es sehen", gab sich Leclerc zurückhaltend.

Rund um den Aus von Binotto bei Ferrari gab es zahlreiche Gerüchte, laut denen Leclerc und vor allem sein Manager Nicolas Todt eine Rolle bei dem Rauswurf des Italieners gespielt hätten. Diesen unbestätigten Meldungen zufolge sei Leclerc in der letzten Saison zunehmend mit dem Management von Binotto unzufrieden gewesen und vor allem mit der mangelnden Unterstützung, die er im WM-Kampf vom Team erhalten hatte. Gerüchte, die im Lager von Leclerc immer dementiert wurden.

Das Ende der Ferrari-Laufbahn von Mattia Binotto nach der Formel-1-Saison 2022 wurde sehr kontrovers diskutiert. Denn obwohl es mit dem WM-Titel nichts wurde, hatte er das eigentliche Saisonziel, die Scuderia wieder zu Grand-Prix-Siegen zu führen, erreicht. Das Ferrari-Urgestein nach dem ersten Vize-Titel seit 2019 zu entlassen ist ein großes Risiko. Ob es sich ausgezahlt hat, können Ferrari und vor allem Fred Vasseur in weniger als drei Wochen erstmals beweisen. Am 5. März geht der Saisonauftakt in Bahrain über die Bühne.

Formel 1 Kalender 2023: Alle Rennen und Strecken

Datum Grand Prix Strecke
05. März Bahrain Sakhir
19. März Saudi Arabien Jeddah
02. April Australien Melbourne
30. April Aserbaidschan Baku Sprint-Format
07. Mai Miami Miami
21. Mai Emilia Romagna Imola
28. Mai Monaco Monte Carlo
04. Juni Spanien Barcelona
18. Juni Kanada Montreal
02. Juli Österreich Spielberg Sprint-Format
09. Juli Großbritannien Silverstone
23. Juli Ungarn Budapest
30. Juli Belgien Spa-Francorchamps Sprint-Format
27. August Niederlande Zandvoort
03. September Italien Monza
17. September Singapur Singapur
24. September Japan Suzuka
08. Oktober Katar Losail Sprint-Format
22.Oktober USA Austin Sprint-Format
29. Oktober Mexiko Mexiko-Stadt
05. November Brasilien Sao Paulo Sprint-Format
18. November Las Vegas Las Vegas
26. November Abu Dhabi Yas Marina