Die Gerüchte rund um Ferrari-Teamchef Mattia Binotto nehmen zu. In der vergangenen Woche wurden Berichte über eine geplante Ablöse Anfang Januar laut. Nun soll der Formel-1-Boss der Scuderia Meldungen aus Italien zufolge sein Amt freiwillig räumen.

Die italienische Zeitung "Corriere della Sera" berichtete am Mittwochvormittag über den Abgang des Italieners. Demnach soll die offizielle Ablöse von Binotto nur wenige Stunden bevorstehen. Im Moment befinde sich die Mannschaft aus Maranello und ihr Anführer aus der Königsklasse nur noch im Gespräch, um rechtliche Fragen rund um den Abgang zu klären.

Meldungen aus Leclerc-Umfeld: Mattia Binotto schmeißt hin

Eigentlich steht Binotto bis 2023 bei der Scuderia unter Vertrag. Doch im Rahmen des Saison-Finales der Formel 1 in Abu Dhabi soll er gegenüber einer Gruppe von Teammitglieder sein vorzeitiges Aus als Teamboss verkündet haben. Die italienische Zeitung beruft sich bei diesen Meldungen auf Aussagen aus dem Umfeld von Ferrari-Pilot Charles Leclerc.

Grund für den Abgang von Binotto sei mangelndes Vertrauen von Ferrari-Boss John Elkann. Am letzten Dienstag dementierte Ferrari noch, dass an den Meldungen um ein Ende der Ära Binotto etwas dran sei. Diesem Dementi ging ein Gespräch zwischen Binotto und Elkann voraus. Binotto bezeichnete die Berichte als "Spekulationen ohne Basis", gab allerdings zu: "Natürlich liegt es nicht an mir das zu entscheiden".

Formel 1: Alfa-Romeo-Chef vor Ferrari-Wechsel?

Laut der "Gazzetta dello Sport" steht der derzeitige Alfa-Sauber-Teamchef Frederic Vasseur als Nachfolger bereit. Neben dem Formel-1-Leiter bei dem Team aus Hinwil wurden in den Gerüchten allerdings noch weitere Namen genannt: McLaren-Teamchef Andreas Seidl solle sich demnach in Gesprächen mit Ferrari befunden haben. Sportdirektor Laurent Mekies wurde ebenfalls als Nachfolger gehandelt, genauso wie Ferraris GT-Chef Antonello Coletta.

Noch gibt es allerdings nichts offizielles von der Scuderia. Der im schweizerischen Lausanne geborene Binotto übernahm 2019 die Nachfolge von Maurizio Arrivabene bei Ferrari, nachdem er zuvor mehrere Jahre als Technischer Direktor in Maranello tätig war. Seitdem legten die Roten eine rapide Berg- und Talfahrt hin.

2019 gab es Betrugsvorwürfe gegen die Ferrari-Motoren. Kurz vor Saisonstart 2020 wurde diese Affäre unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit der FIA ad acta gelegt. Daraufhin folgte 2020 mit Platz 6 in der Konstrukteurs-WM die schlechteste Formel-1-Saison seit 1980. Seitdem ging es in Maranello aber wieder bergauf: 2022 war Ferrari erstmals wieder aus eigener Kraft siegfähig und befand bis zum Sommer im Titelkampf. Mit Charles Leclerc stellt man erstmals seit 2018 wieder den Vize-Weltmeister.