Fernando Alonso nahm bei den Formel-1-Testfahrten in Abu Dhabi erstmals am Steuer eines Aston Martins Platz. Auf dem Yas Marina Circuit drehte der ehemalige Alpine-Pilot am Vormittag 97 Runden. Sein Fazit nach der Ausfahrt viel durchwegs positiv aus, eine kleine Spitze gegen seinen Ex-Rennstall konnte er sich aber nicht verkneifen.

Alonso sagte bei seiner ersten Medienrunde in grün: "Es ist eine Ehre für ich, für so eine ikonische Marke zu fahren. Die ersten Tage mit einem neuen Team sind immer etwas spezielles. Man sieht eine Menge neuer Gesichter und lernt viele neue Leute kennen, das ist sehr aufregend."

Alonso: Zu über 100 Prozent glücklich

Der Einstand sei auf jeden Fall gelungen, so Alonso: "Als ich für Aston Martin unterschrieben habe, war, ich zu 90 Prozent glücklich. Als sie sich verbesserten und die Saison auf einem Hoch zu Ende ging, war ich bei 100 Prozent, jetzt bin ich schon ein bisschen über 100 Prozent", rechnete der Spanier.

Auf dem Zeitenmonitor reihte sich Alonso am Vormittag mit einer Rundenzeit von 1:26,312 auf der dritten Position ein. Bereits auf seinen ersten 20 Runden hatte der zweifache Weltmeister zuvor eine Zeit von 1:26,700 gedreht. Der Asturier schloss daraus, dass er sein neues Dienstfahrzeug schon nahe am Limit bewege: "Die Umstellung ist fast vorbei".

Alonso lobt Mercedes-Motor: Von Renault nicht gewohnt

Der Wechsel zu Aston Martin bedeutete für Alonso nicht nur ein Wechsel zu einem neuen Team, sondern auch dass er das Renault-Aggregat von Alpine gegen eine Mercedes-Antriebseinheit ausgetauscht hat. Im abgelaufenen Jahr litt der Renault-Weltmeister häufig an technischen Problemen - unter anderem an der Power Unit.

Diese Defekte sollen nun mit Mercedes-Power der Vergangenheit angehören. "Als sie mir, die Laufleistung des Motors gesagt haben, war ich ein bisschen besorgt. Denn ich sagte, diese Zahl ist ein bisschen hoch gemessen an meinen Standards", stichelte Alonso gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber.

Inzwischen habe sich diese Sorge über den Mercedes-Antrieb von Aston Martin aber gelegt. "Wir sind 97 Runden ohne ein Problem gefahren. Der Motor ist auf jeden Fall herausragend", stellte er fest. Was die Performance angeht, habe er kaum Nachteile im Wagen des WM-Siebten verglichen mit dem Alpine A522 gespürt. "Schon am Wochenende gab es keine großen Unterschiede zwischen Aston Martin und Alpine. Es hat sich praktisch gleich angefühlt", freute sich Alonso.

Aston Martin: Alonso-Sitz bereitet noch Probleme

Dennoch hielt Alonso fest, dass sich die Design-Philosophien deutlich unterscheiden. Da man 2022 einen grunderneuerten Boliden an die Strecke bringe, sei das Feedback derzeit jedoch nicht sehr relevant. Woran er sich noch gewöhnen müsse, seien einige Kleinigkeiten im Fahrzeug. "Ich kenne die Schalt-Geräusche des Autos noch nicht, der Boxenstopp-Limiter oder die Dash-Mitteilungen. Das sind alles Sachen, für die man noch ein natürlicheres Gefühlt aufbauen muss", erklärte der 32-fache Grand-Prix-Sieger.

Größere Schwierigkeiten mache allerdings derzeit noch sein Sitz. Dieser ist nicht perfekt an den Körper des 41-jährigen Routiniers angepasst und verursacht deshalb Schmerzen. "Im Moment funktioniert der Sitz noch nicht, weil er an mehreren verschiedenen Stellen weh tut. Deshalb werden wir einen neuen Sitz machen müssen, sobald wir mehr Zeit dafür haben", kündigte Alonso an.

Alonso schießt gegen Alpine: Das ist ein Motor!: (09:23 Min.)