Ferrari startet mit einer Kampfansage an Red Bull ins Formel-1-Wochenende in Ungarn. Carlos Sainz fuhr im ersten Training auf dem Hungaroring vor Max Verstappen die Bestzeit. Hinter dem Weltmeister im Red Bull sortierte sich Charles Leclerc ein. Sebastian Vettel steuerte den Aston Martin mit frischen Updates auf Platz elf. Mick Schumacher beendete die Session im Haas als 18. Den ganzen Trainings-Freitag der Formel 1 heute in Ungarn gibt es hier im Live-Ticker.

Die Platzierungen: Auf der im Verlauf der Sitzung immer schneller werdenden Strecke wechselten sich Sainz, Verstappen und Leclerc von Beginn an mit Bestzeiten ab. Am Ende war es der Spanier, der auf dem Soft-Reifen mit 1:18.750 Minuten die schnellste Runde auf dem 4.381 Kilometer langen Hungaroring ablieferte. Verstappen büßte knapp anderthalb Zehntelsekunden ein. Leclerc war als Dritter fast drei Zehntel langsamer, als sein Ferrari-Teamkollege.

Im Verfolgerfeld setzte sich Lando Norris durch. Der McLaren-Fahrer fuhr erst nach einer halben Stunde seine erste Rundenzeit, da er zuvor lange Zeit an der Box verbracht hatte. Mit einer halben Sekunde Rückstand auf Sainz reihte er sich als Vierter ein. Die Top-10 komplettierten George Russel, Serio Perez, Lewis Hamilton, Daniel Ricciardo, Esteban Ocon und Fernando Alonso. Alle fuhren ihre persönliche Bestzeit jeweils auf dem weichen Reifen.

Sebastian Vettel landete im Aston Martin auf Platz elf und blieb damit unmittelbar vor Teamkollege Lance Stroll. Das Team hielt sich mit der Zeitenjagd lange zurück, um Weiterentwicklungen am Auto zu testen. Mick Schumacher büßte als 18. ohne die Haas-Updates nur eine Zehntelsekunde auf Kevin Magnussen ein, der mit neuen Teilen am VF-22 unterwegs war. Als einziger Freitagsfahrer des Tages landete Robert Kubica im Alfa Romeo auf Rang 19 vor Schlusslicht Nicholas Latifi im Williams.

Die Technik: Haas und Aston Martin nutzten den letzten Grand Prix vor der Sommerpause, um einigen Weiterentwicklungen für die zweite Saisonhälfte auf den Zahn zu fühlen. Vor allem das Update von Haas wurde mit Spannung erwartet. Der Ferrari-Kunde hatte sich bisher enthalten, den VF-22 mit neuen Teilen zu bestücken. Besonders auffällig sind die Seitenkästen, die dem Ferrari F1-75 nachempfunden sind. An diesem Wochenende rückt zunächst nur Magnussen mit dem Paket aus.

Aston Martin überraschte mit einem neuen Heckflügel am AMR22, welcher eine klassische Endplatte imitiert, die seit dem Reglement 2022 nicht mehr so vorgesehen ist . Das in Abstimmung mit der FIA entwickelte Update sollte ursprünglich mit den üblichen Aerodynamik-Messvorrichtungen evaluiert werden. Die Offiziellen untersagten dies jedoch aufgrund von Sicherheitsbedenken.

Ebenfalls mit Neuerungen unterwegs waren Mercedes, McLaren und Alfa Romeo. Das Weltmeister-Team rückte mit neuen Leitelementen am Halo aus, sowie neuen Endpunkten am Heckflügel und einem aggressiver geneigten Beam Wing. Bei McLaren gab es veränderte Luftführungen in den vorderen Bremskühlschächten und einen modifizierten Diffusor. Alfa Romeo setzte einen neuen Unterboden ein. Bei AlphaTauri, Alpine und Red Bull besserten bei ihren High-Downforce-Konfigurationen leicht nach.

Die Zwischenfälle: Der zu Beginn des Wochenendes traditionell staubige Hungaroring machte den Fahrern das Leben diesmal nicht allzu schwer. Bis auf vereinzelte Verbremser und Quersteher gab es keinerlei Auffälligkeiten. Schwierigkeiten bereitete eher die Verkehrslage. Ein bummelnder Leclerc stand Schumacher im Mittelsektor im Weg. Wenig später war es Schumacher, der Perez auf dessen schneller Runde aufhielt.

Das Wetter: Ungarn empfing die Formel 1 zur 13. Station in der Saison 2022 mit perfekten Bedingungen. Bei überwiegend Sonne und leichter Bewölkung betrug die Außentemperatur 32 Grad Celsius. Der Asphalt wurde mit 50 Grad Celsius gemessen. Bei 28 Prozent Luftfeuchtigkeit und eine Regenwahrscheinlichkeit von einem Prozent waren noch keine Vorboten des für Samstag vorhergesagten launischen Sommers zu vernehmen.