Nach einer eher ernüchternden vergangenen Woche schlägt Max Verstappen wieder zu und sichert sich in Baku einen dominanten Sieg vor Teamkollege Sergio Perez und Mercedes-Fahrer George Russell. Red Bull profitierte dabei auch von den Ausfällen beider Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Carlos Sainz.

Max Verstappen baut die WM-Führung damit aus und zeigt nur bedingt Mitleid mit Ferrari. Für Verstappen hat sich erneut gezeigt, dass Red Bull gegen Ferrari zumeist im Rennen auftrumpft. Vor allem Motorsportchef Dr. Helmut Marko ist davon überzeugt, dass Verstappen und Perez Ferrari auch ohne den Doppel-Ausfall geschlagen hätte.

Max Verstappen in Baku nicht zu stoppen

Eigentlich hatte Max Verstappen gegen Teamkollege in Baku fast durchgehend das Nachsehen. Auch im Qualifying musste sich der Niederländer seinem Teamkollegen geschlagen geben. Im Rennen selbst war Verstappen dann aber nicht mehr zu stoppen. Letztlich fuhr der Niederländer mit einem Vorsprung von 20 Sekunden vor dem Zweitplatzierten, Teamkollege Sergio Perez, über die Ziellinie.

"Das war ein super Rennen mit einer super Pace", fast Verstappen den Erfolg etwa bei Servus TV zusammen. Dadurch konnte sich der amtierende Weltmeister nach seinem dramatischen Ausfall vergangenen Saison schließlich seinen ersten Sieg in Aserbaidschan holen. "Man kann nicht wiedergutmachen, was in der Vergangenheit passiert ist. Heute hatte ich aber eine gute Pace, die Reifen gut managen können und die Führung ausbauen können."

Marko: Hätten Ferrari auch so geschlagen

Dabei konnten Max Verstappen und Sergio Perez aber auch von den dramatischen Ausfällen der beiden Ferraris profitieren. Erst schied Carlos Sainz in Runde neun aufgrund eines Hydraulikproblems aus, ehe die Siegchancen von Rivale Charles Leclerc in Runde 20 in Rauch aufgingen.

"Vielleicht was das auch etwas Glück mit den Ausfällen heute", muss Verstappen anerkennen, der diesem Drama am eigenen Erfolg aber nicht zu viel Anteil geben möchte. "Unser Auto war heute trotzdem sehr gut", hält der Niederländer dennoch fest und tatsächlich zeigte sich bereits in der ersten Phase des Rennens, dass der Red-Bull-Pilot auf Position drei liegend eine stärkere Pace hatte als der zwischenzeitlich auf Platz zwei fahrende Leclerc.

Auch teamintern sah Sergio Perez am Sonntag in Baku kein Kraut gegen VerstappenFoto: LAT Images

Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko ist sich daher auch aufgrund dessen sicher, dass Red Bull Ferrari also auch so geschlagen hätte. "Das ist unglücklich für Ferrari. Mit den Speed, den wir auf den harten Reifen hatten, bin ich aber überzeugt, dass wir Leclerc auch auf der Strecke geschlagen hätten", so die deutlichen Worte des Österreichers bei Servus TV. Max Verstappen unterstreicht dies und erklärt, dass Red Bull an den Rennsonntagen generell eine bessere Figur mache als noch im Qualifying.

Dennoch habe Red Bull diesen Defekt-Regen bei Ferrari mit dem zweiten Doppelsieg der Saison erneut optimal ausnutzen können. Eine Tatsache, die vor allem Red-Bull-Teamchef Christian Horner hervorhebt. "Es war wichtig für uns, dass zu nutzen und die maximalen Punkte geholt zu haben."

Verstappen über Leclerc-Ausfall: "Scheiße passiert eben"

Verstappen kann damit aber bereits zum zweiten Mal in dieser Saison vom Defekt-Pech seines Konkurrenten Leclerc Profit schlagen. Sowohl in Barcelona vor wenigen Wochen, als auch in Baku schied der Monegasse in Führung liegend aus. Schließlich kam Leclerc bereits beim virtuellen Safety Car an die Box, wodurch er bei den späteren Stopps der beiden Red Bulls wieder das Feld anführte.

Kommt da bei Verstappen Mitleid für seinen Konkurrenten auf? "Schieße passiert eben. Das ist Racing", lauten die klaren Worte Verstappens nach dem Rennen, zumal er in dieser noch jungen Saison ebenfalls bereits zweimal ausschied. "Wenn ich in derselben Situation wäre, wäre ich natürlich auch enttäuscht. Es geht aber auch darum, wie du da wieder herauskommst." Und genau das hat Red Bull nach einem eher bescheidenen Saisonstart offenbar geschafft.