Nach einem starken Wochenende von Lando Norris in Monaco, wo der junge Brite seinen MCL36 auf den sechsten Platz stellen konnte und sogar die schnellste Runde in den Asphalt brannte, ist der britische Rennstall in Baku wieder näher am Boden der Realität angekommen. Im zweiten Freien Training landete Lando Norris auf den zehnten, Teamkollege Daniel Ricciardo auf dem 14. Platz der Zeitentabelle.

Vor allem der Wind hat den beiden Piloten während des Freitags Sorgenfalten bereitet, wenngleich McLaren bereits kleinere Schritte nach vorne machen konnten. Norris und Ricciardo hoffen auf ein stärkeres Auto für den Samstag und das damit verbundene Qualifying. Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Baku gibt es hier im Live-Ticker.

Wind als McLaren-Spielverderber in Baku

Bei McLaren war nach dem zweiten Freien Training vor allem eine Sache ein großes Thema: Der Wind, der am Freitag über den 6,003 Kilometer langen Kurs hinweggefegte. "Wir konnten nicht mal richtig geradeaus fahren", schildert Daniel Ricciardo die Bedingungen des ersten Freien Trainings humorvoll.

Der Australier konnte im FP1 lediglich auf en 18. Platz fahren. "Wir haben diesen Morgen ein paar Dinge ausprobiert, mit denen wir nicht sehr glücklich waren", so Ricciardo, der aktuell nach schwachen Leistungen in der Kritik steht. McLaren nahm am Auto von Ricciardo vor dem zweiten Freien Training daher Änderungen vor, die sofort Früchte trugen. "Wir sind noch nicht ganz bei der Tiefe des Problems angekommen, aber ich habe mich am Nachmittag etwas wohler gefühlt."

Nach Ansicht Ricciardos habe man daher die richtige Richtung gefunden. Etwas anders sieht es dagegen bei Lando Norris aus. Auch er hatte mit dem Wind zu kämpfen. "35 bis 40 km/h Windgeschwindigkeit sind bei diesen Autos bösartig", so der Brite. "Es ist schwierig, konstant zu sein und die Balance zu finden."

Daniel Ricciardo bleibt optimistischFoto: LAT Images

Auch hier habe das Team ein paar Dinge ausprobiert, aber aufgrund des Winds tut sich Lando Norris schwer, eine Prognose abzugeben. "Es ist schwierig zu sagen, ob wir auf dem richtigen Weg sind oder nicht." Der WM-Siebte war mit seiner Zeit im zweiten Freien Training dennoch erneut gute drei Zehntel schneller als Teamkollege Ricciardo. Dennoch sieht er noch deutlich Luft nach oben: "Die Stellen, an denen wir Probleme haben, sind jene, die du auf dieser Strecke nicht haben möchtest."

Daniel Ricciardo: Q3-Einzug nicht unmöglich

Für den morgigen Samstag hat McLaren aber Hoffnung. Laut Wetterprognose soll zum Zeitpunkt des dritten Freien Trainings und Qualifying (16:00 Uhr MESZ) deutlich weniger Wind herrschen als am Freitag. Zumal nicht nur McLaren mit dem Wind zu kämpfen hatte.

Im Qualifying ist für McLaren also durchaus noch was drinnen. "Wir machen für das Qualifying immer einen Schritt nach vorne", gibt sich Norris etwas optimistisch. Auch Daniel Ricciardo hält einen Q3-Einzug nicht für ausgeschlossen. "Ich habe gehört, dass uns eine halbe Sekunde auf den siebten Platz fehlt. Und das ist hier auf dieser langen Runde nicht unmöglich."