Sergio Perez musste die Feierlichkeiten nach seinem Sieg beim Monaco GP 2022 verschieben. Mehr als eine Stunde nach dem Ende des Rennens mussten er und Red-Bull-Teamkollege Max Verstappen bei den Stewards antanzen. Grund: Ferrari hatte gegen beide Protest eingelegt.

Dabei ging es in beiden Fällen um die Boxenausfahrt nach dem jeweils zweiten Boxenstopp. Ferrari glaubt, dass sowohl Monaco-Sieger Perez, als auch der drittplatzierte Verstappen die gelbe Linie beim Zurückfahren auf die Strecke befahren haben.

"Es ist nichts gegen Red Bull, aber wir wollen Klarheit", erklärte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto den Protest. "Wir glauben, sie waren auf der Linie. Es gab vor ein paar Jahren eine Änderung in den Notizen des Rennleiters. Früher hieß es, dass man die Linie nicht überfahren darf. Inzwischen heißt es, dass man rechts von der Linie bleiben muss."

Ferrari-Protest! Warum bekam Red Bull keine Strafe?: (21:35 Min.)

Die Rennleitung hatte zumindest die Boxenausfahrt von Sergio Perez notiert, weitere Informationen blieben im Laufe des Rennens aber aus. Normalerweise wird berichtet, wenn sich die Stewards mit dem Fall befassen oder keine weitere Untersuchung notwendig ist.

5-Sekunden-Strafe und Ferrari-Doppelsieg?

Um 19:15 Uhr Ortszeit mussten Verstappen und Perez bei den Stewards vorsprechen. Vorsitzender des Steward-Panels in Monaco ist der Australier Garry Connelly, Fahrer-Steward ist Derek Warwick.

Sollte es tatsächlich zu einem Regelverstoß gekommen sein, droht Perez und Verstappen eine Zeitstrafe. "In der Vergangenheit hat es für solche Fälle 5-Sekunden-Strafen gegeben", erinnert sich auch Binotto. Dann würde der Monaco-Sieg nachträglich an Carlos Sainz gehen, der die Ziellinie lediglich 1,1 Sekunden nach Perez überfuhr. Leclerc würde in diesem Fall von Platz vier auf Rang zwei aufrücken, er hatte im Ziel nur 2,9 Sekunden Rückstand auf den Sieger.