Für Mick Schumacher geht das Warten auf die ersten Punkte auch nach sechs gefahrenen Rennen der Formel-1-Saison 2022 weiter. War er letztes Jahr in einem komplett unterlegenen Auto unterwegs, so zeigte sein neuer Teamkollege Kevin Magnussen mit insgesamt 15 gesammelten Punkten das Potential des neuen Haas VF-22 auf.

In Barcelona konnte das Team trotz starkem Qualifying keine Punkte holen. Magnussen fiel nach einer Kollision mit Lewis Hamilton schon nach vier Kurven aussichtlos zurück. Schumacher wurde nach einem fantastischen Start, der ihn bis auf Platz 6 brachte, Schritt für Schritt zurückgereicht und erreichte am Ende Platz 14.

Vor allem die Zwei-Stopp-Strategie des jungen Deutschen erwies sich als Stolperstein. Vor dem Rennen in Monaco resümiert Teamchef Günther Steiner: "Kevin war einfach zu weit hinten nach der ersten Runde. Wir hatten nicht die Geschwindigkeit, um in die Punkte zu kommen, selbst mit einer alternativen Strategie. Bei Mick ist es schwerer zu sagen, aber ich denke, etwas zwischen Platz 10 und 12 wäre drin gewesen." Doch der Südtiroler relativiert auch: "Im Nachhinein ist es schwierig über die Strategie nachzudenken. Wenn wir etwas anders gemacht hätten, dann hätte vielleicht auch die Konkurrenz anders gehandelt. Du kannst dir also nie komplett sicher sein."

Barcelona-Strategie ist laut Schumacher aufgearbeitet

Auch Mick Schumacher äußerte sich zur misslungenen Strategie in Barcelona. "Ich denke, es ist unglücklich gelaufen. Man hat schon im ersten Stint gesehen, dass es ein Drei-Stopp-Rennen wird, aber wir sind nicht auf diese Strategie gewechselt", bedauerte der Ferrari-Junior die Entscheidung der Haas-Strategen. Danach betonte er aber auch den Aufarbeitungsprozess seines Teams: "Wir hatten deswegen einige Nachbesprechungen und denken zu wissen, wo der Fehler lag. Ich bin mir sicher, dass wir in Zukunft besser reagieren werden."

Günther Steiner zeigt sich weiterhin geduldig mit seinem deutschen Schützling.Foto: LAT Images

Angesprochen auf die Situation im ersten Stint von Barcelona erklärt Schumacher: "Manchmal ist es nur eine Frage von Sekunden. Wenn du schon an der Boxeneinfahrt vorbeigefahren bist, kostet dich das schon eine ganze Runde. Wenn du dann auch noch am Funk diskutierst, hast du schon zwei Runden verloren. In unserem Fall hat das vier Positionen gekostet." Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher gab aber auch zu: "Ob das [eine schnellere Strategieentscheidung, Anm. d. Red.] die anderen Probleme mit dem Auto gelindert hätte, kann ich nicht sagen."

Zumindest beim Tischtennis gegen Timo Glock konnte Mick Schumacher in Monaco schon einmal punkten.Foto: LAT Images

Steiner sicher: Punkte für Schumacher werden kommen

Obwohl mit dem Monaco Grand Prix nun ein Rennen ansteht, das häufig schon im Qualifying vorentschieden wird, betont der Deutsche: "Die Strategie wird sicher wieder ein entscheidender Faktor sein." Neben verbesserter Strategie muss allerdings auch die Pace des Autos stimmen. Günther Steiner ist optimistisch: "In Barcelona hat das Auto ziemlich gut ausgesehen, also warum sollte es hier [in Monaco, Anm. d. Red.] anders sein? Im dritten Sektor in Barcelona waren wir schnell."

Die Tatsache, dass Schumacher immer noch nicht gepunktet hat, sieht der Haas-Boss weiterhin gelassen: "Er weiß, dass er nah dran ist an Punkten. Er braucht nur geduldig sein. Irgendwann wir es passieren, denn das Auto ist dafür gut genug." Damit das schon in den Häuserschluchten des Fürstentums der Fall sein wird, darf es nicht erneut zu strategischen Fehlern kommen.