Audi und Porsche planen mit einem Einstieg in die Formel 1. Auch wenn eine offizielle Ankündigung noch aussteht, ließen die Aussagen aus dem Hause VW in den letzten Tagen und Wochen wenig Zweifel daran, dass ein Deal zum Eintritt in die Königsklasse auf der Zielgeraden ist.

Während Porsche für die Zeit nach dem neuen Motor-Reglement ab 2026 als neuer PU-Lieferant von Red Bull gehandelt wird, ist aber nach wie vor unklar, wo und in welcher Form Audi unterkommen soll.

Bei McLaren wird sich Audi jedenfalls nicht einkaufen. Das betonte CEO Zak Brown beim F1-Wochenende in Miami. "Unsere Teilhaber stehen voll hinter McLaren. Wir hatten Konversationen mit Audi und wir stehen nicht zum Verkauf", so der Brite.

Im November kursierten Meldungen über einen Verkauf des Traditionsrennstalls an die VW-Marke. Doch diese Gerüchte erwiesen sich nach Dementis aus Woking und Ingolstadt als nicht zutreffend. Seitdem befindet sich Audi noch immer auf der Suche nach einem Partner-Rennstall in der Formel 1.

Zak Brown: Stehen kommerziell gut da

"Unsere Shareholder tätigten substantielle Investitionen in unser Team und statten uns mit den nötigen Ressourcen aus, um wieder zurück an die Spitze zu kommen. Kommerziell stehen wir gut da und die Moral im Team ist auch gut.", führte Brown weiter aus.

Der Rennstall versank noch vor wenigen Jahren in einem Schuldenberg und konnte sich während der Covid-19-Krise nur durch ein 150 Millionen Pfund (ca. 165 Millionen Euro) umfassendes Darlehen aus Bahrain sowie durch den Verkauf ihres Werkes in einem sogenannten Leaseback-Verfahren über Wasser halten.

Doch durch die Einführung des Cost Cap und den Zugewinn von neuen Sponsoren hat sich die finanzielle Situation des Rennstalles stabilisiert. Derzeit listet McLaren auf seiner Webseite 43 Partner-Unternehmen. Als besonders bedeutend streicht Brown den lukrativen Einstieg von MSP Sports Capital 2020 heraus: "Wir sind in einer sehr starken Position, wenn wir es mit vor 18 Monaten vergleichen, bevor MSP Sports investiert hat".

Dazu kommt noch der Umstand, dass durch die franchise-ähnliche Strukturierung der Formel-1-Teams große Hürden für Neueinsteiger bestehen. Sprich: Wer in die Königsklasse will, muss sich irgendwo einkaufen. Das stärkt natürlich die Verhandlungsposition der zehn bestehenden Rennställe.

Audi als Motoren-Partner für McLaren?

Während Brown einer vollen Übernahme durch die VW-Tochter eine grundsätzliche Absage erteilt, kann er sich aber durchaus vorstellen Audi als Motoren-Partner begrüßen zu können. Aber: Die Entscheidung darüber treffe nicht er, sondern Teamchef Andreas Seidl. Brown: "Es liegt bei Andreas die Entscheidung zu treffen, welche Power Unit er im Heck des Rennautos haben will. Aber mit sämtlichen Gesprächen über einen Kauf von McLaren fangen wir erst gar nicht an."