Nico Hülkenberg sorgt im Auftakt-Qualifying der Formel-1-Saison 2022 in Bahrain direkt für eine kleine Überraschung. In seinem ersten Formel-1-Qualfiyng seit dem Eifel GP auf dem Nürburgring kann der Vettel-Ersatz seinen Teamkollegen Lance Stroll hinter sich lassen.

Wirklich Bäume ausreißen konnten beide Aston-Martin Boliden dabei allerdings nicht. Mit einer 1:32.777 gelingt weder Nico Hülkenberg noch Lance Stroll, der lediglich eine 1:33:032 abspulen konnte, der Sprung in die zweite Qualifying-Session. Damit müssen sie das Rennen am Sonntag von weit hinten in Angriff nehmen.

Hülkenberg trotz Q1-Aus zufrieden: Habe alles herausgequetscht

Nachdem Sebastian Vettel erst vor wenigen Tagen positiv auf das Coronavirus getestet wurde, musste schnell Ersatz her. Nico Hülkenberg wurde kurzfristig nach Bahrain eingeflogen und setzte sich am Freitag zum ersten Mal in den AMR22. Der Aston-Martin-Ersatzfahrer absolvierte zuvor nur ein paar wenige Sessions im Simulator.

Umso überraschender, dass es dem Deutschen am Samstag gelungen ist, beim Qualifying in Sakhir seinen Teamkollegen Lance Stroll, der immerhin die Testfahrten im Aston Martin der neuen Generation bestritt, auszustechen. Und das um mehr als zwei Zehntel.

"Es war cool, kurz und prägnant", hält Nico Hülkenberg zufrieden nach dem Qualifying gegenüber Sky fest. Beim ORF verrät der Deutsche sogar, wie ihm diese Leistung gelungen ist. "Ich habe gezaubert, ganz einfach! Ich habe am Lenkrad gezaubert und bin gefahren, was geht und was ich kann", nimmt der 34-jährige das Qualifying mit Humor.

"Ich glaube, ich habe das Wochenende einfach nicht verkompliziert und mich auf die wichtigen Sachen konzentriert", ergänzt der Ersatz von Sebastian Vettel. "Ich habe nichts Verrücktes gemacht, mich auf mein Talent verlassen und mich führen lassen. Das ist ein ordentliches Qualifying, auch wenn es nur Platz 17 ist."

Für Nico Hülkenberg war im Qualifying nach eigener Aussage nicht mehr drinnenFoto: LAT Images

Nico Hülkenberg nach Q1-Aus: Haben ganz andere Ambitionen

Doch genau dieser Punkt sorgt für etwas Ernüchterung. Denn für Aston Martin war das Qualifying schon früh beendet. Für Lance Stroll bedeutet dies sogar die letzte Startreihe - nur Nicholas Latifi im Williams war langsamer. "Ich habe die Runde sauber getroffen. Da war nicht viel zu holen. Hundertstel oder Tausendstel findet man immer, wenn man ehrlich ist. Aber heute hat es leider nicht sein sollen", so Hülkenberg nach seinem 17. Platz.

Dass das nicht die Ziele und Erwartungen Aston Martins sind, ist auch Hülkenberg klar: "Als Team sind wir sicher nicht zufrieden. Die Ambitionen sind ganz andere. Wir haben eine Menge Arbeit vor uns." Aufgeben möchte Hülkenberg für das Rennen am Sonntag aber dennoch nicht und äußert sogar eine kleine Kampfansage: "Leider hat es nur für P17 gereicht, aber morgen werden wir nochmal angreifen."