Drei Tage nach dem Formel-1-Saisonfinale trat in Paris der Motorsport-Weltrat der obersten Automobil-Behörde FIA zusammen, und für die Formel 1 wurden für die nahe und die ferne Zukunft Weichen gestellt. Während der bereits bekannte Kalender für 2022 ohne Änderungen bestätigt wurde, galt die Aufmerksamkeit auch den für 2026 angedachten neuen Motoren.

Für diese gibt es nun einmal ein Grundgerüst, anhand dessen in der ersten Hälfte von 2022 ein voller Regelentwurf entwickelt werden soll. Dieses Grundgerüst beinhaltet basierend auf den bereits zum Thema geführten Diskussionen keine Überraschungen: Die Formel für den Verbrennungsmotor bleibt, aber ein Teil des Hybridsystems muss dran glauben.

Formel 1 eliminiert endgültig MGU-H

Auch 2026 soll die Formel 1 also mit 1.6-Liter-V6-Turbomotoren fahren. Wie sich schon lange abgezeichnet hat, wird die MGU-H (Motor Generator Unit - Heat) eliminiert, was vor allem andere Hersteller anlocken soll. Die komplexe Komponente, welche Abgase in elektrische Energie umwandelt, ist eine enorme Einstiegshürde, und der Erfahrungsvorsprung der bereits aktiven Hersteller immens. Diese hatten das Aus daher schon vor Monaten akzeptiert, mit Blick auf einem dadurch wahrscheinlicheren Einstieg einer Volkswagen-Marke.

Der Motorsport-Weltrat bestätigt nun auch die Absicht, die Power Units unter eine eigene Kosten-Obergrenze zu stellen. Bislang werden Motoren nämlich separat von der Kosten-Obergrenze für die Rennteams behandelt. Man spricht von einer "signifikanten Kostensenkung" mit technischer, operativer und finanzieller Reglementierung.

Ob für Neueinsteiger Zugeständnisse kommen, ist noch offen. In den Zielen werden Neueinsteiger nur hervorgehoben - man wolle ihnen ermöglichen, auf Wettbewerbs-Niveau sofort einzusteigen. Bei den stark beschränkten Entwicklungen der aktuellen Hybrid-Motoren war das - wie Honda bewies - praktisch unmöglich. Allerdings hatte sich zuletzt noch Ferrari ziemlich klar gegen Entwicklungs-Zugeständnisse ausgesprochen.

Unter all dem soll trotzdem die grüne Message nicht zu kurz kommen. Die Hybrid-Leistung soll auf 350 KW steigen, insgesamt soll der Fokus auf Elektro-Power gelegt werden. Zugleich werden endlich die zu 100 Prozent nachhaltigen Treibstoffe eingeführt.

Mit einem Punkt "Protect the Show" spricht man zuletzt noch davon, dass die neuen Motoren leistungsstark und hochdrehend sein sollen, sowie bei guten Rennen helfen sollen und exzessive Lücken zwischen den Herstellern vermieden werden sollen. Das alles muss wie eingangs angemerkt erst in einem echten Reglement spezifiziert werden.

Formel-1-Kalender 2022 und Technisches Reglement fixiert

Nebenbei bestätigte der Motorsport-Weltrat auch die nahe Zukunft der Formel 1. Der Kalender, wie er im Oktober präsentiert wurde, wurde nun abgesegnet. Außerdem wurden nach Feedback der Teams letzte Anpassungen am neuen Technischen Reglement für 2022 vorgenommen.

Formel-1-Rennkalender 2022

Datum Grand Prix Strecke
20. März Bahrain Sakhir
27. März Saudi-Arabien Jeddah
10. April Australien Melbourne
24. April Emilia Romagna Imola
8. Mai Miami Miami
22. Mai Spanien Barcelona
29.Mai Monaco Monaco
12. Juni Aserbaidschan Baku
19. Juni Kanada Montreal
3. Juli Großbritannien Silverstone
10. Juli Österreich Spielberg
24. Juli Frankreich Le Castellet
31. Juli Ungarn Budapest
28. August Belgien Spa-Francorchamps
4. September Niederlande Zandvoort
11. September Italien Monza
25. September Russland Sotschi
2. Oktober Singapur Singapur
9. Oktober Japan Suzuka
23. Oktober USA Austin
30. Oktober Mexiko Mexiko-Stadt
13. November Brasilien Sao Paulo
20. November Abu Dhabi Abu Dhabi