Die Formel 1 ist in der Sommerpause: Nach 11 von 23 (geplanten) Rennen zieht Motorsport-Magazin.com eine erste Bilanz. Heute beleuchten wir die erste Saisonhälfte von Red Bull. Gelingt Sergio Pérez bisher, woran Pierre Gasly und Alex Albon in den letzten Jahren scheiterten?

Ziel vs. Realität:
Bereits beim ersten Rennen der Saison zeigte sich, dass Red Bull am meisten von den kleinen technischen Regeländerungen nach der Saison 2020 profitieren konnte. Red Bull war in der Lage, gegen Mercedes zu kämpfen und die Chance auf einen WM-Kampf so groß wie zuletzt 2013. Nach elf absolvierten Rennen ist Red Bull immer noch auf Kurs. Zwar verlor der Rennstall sowohl in Silverstone als auch Budapest gegen Mercedes viele wertvolle Punkte, das Team hat jedoch bewiesen, dass der Titel dieses Jahr definitiv drinnen ist.

Entwicklung:
Red Bull konnte über den Winter ein großes Stück auf Mercedes aufholen. Obwohl das Team mit Sitz in Milton Keynes auf manchen Strecken zu Saisonbeginn noch zurücklag, gelang es der Mannschaft rund um Teamchef Christian Horner mittlerweile, diese Lücke zu schließen und das deutsche Werksteam auch auf Kursen zu schlagen, die in der Vergangenheit absolutes Mercedes-Land waren. Der zuletzt durch diverse Kollisionen entstandene Sachschaden waren in Sachen Budget Cap und Entwicklung jedoch alles andere als optimal.

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Der Höhepunkt:
Red Bull kann auf eine erste Saisonhälfte mit vielen Höhepunkten zurückblicken. Besonders süß dürfte aber der zweite Österreich-Sieg geschmeckt haben. Das Team war in einer Manier unterwegs, die man in den letzten Jahren eigentlich fast nur von Mercedes gewohnt war. Mit dem Erfolg in Österreich konnte Red Bull zudem den fünften Sieg in Folge feiern. Der österreichische Rennstall brachte Mercedes zum Verzweifeln.

Der Tiefpunkt:
Red Bull musste vor der Sommerpause einige Rückschläge hinnehmen. Vor allem der durch Lewis Hamilotn verursachte Ausfall beim Großbritannien GP stellte einen Tiefpunkt dar. Verstappen verlor nicht nur wichtige 25 Punkte, sondern musste das folgende Rennen mit einem neuen Motor bestreiten. Verstappen droht in dieser Saison damit sogar eine Strafversetzungen in der Startaufstellung.

Max Verstappen:
Max Verstappen ist neben Lewis Hamilton der Hauptakteur in der diesjährigen Weltmeisterschaft. Bereits in den vergangenen Jahren konnte der Niederländer sein Können klar unter Beweis stellen und war immer wieder für einen Sieg gut. 2021 scheint Verstappen noch eine Schritt nach vorne gemacht zu haben, allerdings nicht nur fahrerisch. Der WM-Zweite lässt sich nicht mehr so leicht aus der Ruhe bringen und behält auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf. Eine Tatsache, die auch Red-Bull-Motosportberater Dr. Helmut Marko gerne betont. Zu Saisonbeginn ließ sich Verstappen zwar noch zu dem ein oder anderen Fehler hinreißen, aber auch diese haben deutlich abgenommen.

Durchschnittsnote MSM-Fahrerranking: 1,5

Bei der von Valtteri Bottas verursachten Startkollision waren gleich beide Red-Bull-Piloten betroffenFoto: LAT Images

Sergio Pérez:
Nachdem Pierre Gasly und Alex Albon die Erwartungen im Red-Bull-Cockpit nicht erfüllen konnten, sollte es Sergio Pérez richten. Der Mexikaner nimmt im WM-Kampf gegen Mercedes eine wichtige Rolle ein. Ein Rolle, der Pérez in der erste Saisonhälfte nur zum Teil gerecht wurde. Der Sieg in Baku, aber auch seine Aufholjagd in Frankreich sprechen zwar für den Mexikaner, seine Form variiert jedoch stark. Auch zuletzt konnte der Mexikaner seinen Teamkollege Verstappen nur mäßig unterstützen. Im Qualifying liegt Perez durchschnittlich 0,386 Sekunden hinter dem Niederländer. Eine eher durchwachsene erste Saisonhälfte.

Durchschnittsnote MSM-Fahrerranking: 3,81

Ausblick:
Wenn die erste Saisonhälfte für die restlichen Rennen des Jahres eines verspricht, dann ein weiterhin enges Duell zwischen Red Bull und Mercedes, zumal der Fokus in Sachen Entwicklung auch bei Red Bull mehr und mehr auf nächstes Jahr verlegt wird. Da bei Max Verstappen bereits drei neue Aggregate eingebtaut wurden, ist mit einer Strafversetzung im Laufe der Saison zu rechnen. Für die Konstrukteursweltmeisterschaft wird zudem vor allem die Leistung von Pérez entscheidend sein.

Mercedes vs. Red Bull: Wer hat bisher den besseren Job gemacht?: (14:20 Min.)