Williams zeigte in Imola durchweg einen starken Auftritt und rechnete sich daher gute Chancen aus, im Rennen die ersten Punkte seit dem Deutschland GP 2019 einheimsen zu können. Durch die Ausfälle von Nicholas Latifi und George Russel sollte es aber nicht dazu kommen.

Ein frustrierendes Ergebnis, wie Dave Robson nach dem Rennen festhielt. Der Williams-Performance-Chef kann dem eher missglückten Wochenende dennoch viel positives abgewinnen und ist sich sicher, dass sich dem britischen Traditionsrennstall diese Saison noch einige gute Möglichkeiten bieten werden.

Bottas-Russell-Unfall mit positivem Beigeschmack

Trotz des Ausfalls von Nicholas Latifi in der ersten Runden lag das Team durch George Russell lange Zeit auf Punktekurs. Der Brite zeigte unter den schwierigen Bedingungen sein ganzes Können und war nach einer guten Anfangsphase in die Top-10 gerutscht. Die Hoffnung auf Punkte wurde allerdings in Runde 30 zunichtegemacht, als es zu einer Kollision zwischen Russell und Valtteri Bottas kam, die das Rennen beider Fahrer beendete.

"Wir hatten die Trockenreifen schon etwas länger oben und dementsprechend mehr Grip als Valtteri [Bottas]. Neben unserem starken Topspeed hatte Russell auch das DRS geöffnet. Ihm bot sich also eine wirklich gute Chance Bottas zu überholen und hat es auch versucht. Ich glaube, er hat dabei nur die weiße Linie berührt, welche unter den Bedingungen etwas rutschiger war. Unglücklicherweise war sein Rennen aber ab diesem Moment vorbei, da er sich in das Auto von Bottas Auto gedreht hat", beschrieb Robson Vorfall.

Den Unfall sehe er aber auch aus einem positiven Blickwinkel: "Die Pace des Autos war gut und der Unfall ist wenigstens in einer Situation entstanden, in der Russell attackierte. Von den ganzen Autos, die wir hätten attackieren können, war es ein Mercedes. Zu so etwas waren wir schon lange nicht mehr in der Lage."

Bessere Leistung dank 'normaleren' Bedingungen

Verantwortlich für die gute Performance des Fahrzeugs seien verschiedene Faktoren gewesen. Williams brachte in Imola zum Beispiel einen neuen Unterboden. Aber auch die Reifen haben sich unter den normaleren Bedingungen besser verhalten als noch in Bahrain. "Am Auto haben wir seit Bahrain aber nicht so viel verändert. Die Änderungen, die wir vorgenommen haben, haben aber das bewirkt, was wir erwartet haben", so Robson.

Die ruhigeren Bedingungen in Sachen Wind hätten zudem dazu geführt, dass sich das Auto auf der Strecke besser verhielt. "Beide Fahrer haben sich wohler gefühlt. Dadurch konntest du einen Schwung erkennen. Viele Dinge waren einfacher, die Fahrer fühlten sich wohler und wurden gleichzeitig schneller. In dieser Hinsicht war es ein wirklich gutes Wochenende."

Foto: xpb.cc

Starke Imola-Performance nicht die Regel

Dave Robson verlässt Imola daher glücklich: "Wir haben gesehen, dass das Auto gut funktioniert hat und die Fahrer gut performt haben. Unter schwierigeren Umständen haben wir gute Entscheidungen getroffen. Ich denke, diese ganzen Aspekte, die uns zu einem anständigen Rennstall machen, waren alle gut."

Der Performance-Chef hielt nach dem Rennen am Sonntag allerdings auch fest, dass in Hinblick auf die kommenden Grands Prix nicht immer mit einer so starken Performance des FW43B zu rechnen ist: "Ich denke es liegen Strecken vor uns, auf denen sich unser Auto so verhält wie in Bahrain, aber auch welche, auf denen es so sein wird wie hier in Imola. Ich würde also nicht sagen, dass wir optimistisch in jedes der kommenden Rennen gehen werden. Wir sind aber zufrieden, dass sich das Auto hier gut verhalten hat und daher wissen wir, dass wir noch gute Möglichkeiten bekommen werden."