Endlich wieder ein Gegner für Lewis Hamilton und Mercedes: Mit Red Bull Racing und Max Verstappen schickt sich nach der starken Performance beim Saisonstart der Formel 1 in Bahrain erstmals ein Konkurrent an, die Serienmeister aus Brackley tatsächlich zu überflügeln. Ferrari forderte Mercedes in den vergangenen Jahren zwar auch, doch wirklich auf Augenhöhe schaffte es die Scuderia einzig zweimal in der ersten Saisonhälfte, 2017 und 2018 mit Sebastian Vettel.

Sogar vorne, nicht nur auf Augenhöhe - so scheint es nun allerdings bei Red Bull und Verstappen. Zumindest klingt das bei Mercedes durch. Dass Hamilton und das Team von Toto Wolff sich dank all ihrer Routine dennoch zu wehren wissen, zeigte das erste Rennen bereits. Am Ende jubelte der Weltmeister - trotz des langsameren Pakets.

Formel 1 hofft auf epische Saison 2021

Genau deshalb frohlockt nun schon die halbe Expertenwelt: 2021 bahnt sich endlich wieder ein ganz großer und enger WM-Kampf ohne klare Nummer eins an. Ein Gigantenduell. Hamilton vs. Verstappen. Mercedes vs. Red Bull. „Verglichen damit, was wir in den vorherigen Jahren hatten, ist es ziemlich eng an der Spitze“, sagt F1-Sportchef Ross Brawn. „Es fühlt sich nicht so an, dass es ein weiteres Jahr wird, in dem Mercedes vorne wegfährt.“ Eine epische Saison sei möglich, so der Brite.

Wirklich episch wird eine Saison in der Regel dann, wenn die Entscheidung so spät wie nur möglich fällt, idealerweise erst im letzten Grand Prix des Jahres. Das zeigen jedenfalls sämtliche Beispiele, als es in der Geschichte so kam. Eine Entscheidung im letzten Rennen, das bleibt hängen. Sonderlich oft kommen die Formel-1 Fans allerdings nicht in diesen Genuss. Eine frühere Entscheidung kommt häufiger vor. In 29 der bisherigen 71 Jahren Formel 1 entschied erst das Finalrennen über den Weltmeister, das entspricht 40,8 Prozent.

Letzter WM-Kampf bis zum Finale: Rosberg vs. Hamilton 2016

Mit Blick auf die jüngere Vergangenheit fällt die Quote noch etwas schlechter aus. Seit der Jahrtausendwende jubelte der Weltmeister in 38,1 Prozent aller 21 Fälle erst am letzten Rennsonntag des Jahres, zuletzt Nico Rosberg 2016. Verbessert sich die Quote in der 72. Formel-1-Saison anno 2021? Für Hamilton wäre es jedenfalls längst nicht der erste WM-Kampf bis zum großen Finale, wie der folgende Rückblick von Motorsport-Magazin.com auf die Thriller dieses Jahrtausends zeigt.

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