Der Vorhang ist gefallen: Mit einer Bestzeit von Mercedes-Pilot Valtteri Bottas sind die Formel-1-Testfahrten 2020 auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya am heutigen Freitag zu Ende gegangen. Wie am ersten Tag leisteten sich weder Teams noch Fahrer grobe Patzer, die Session - und damit neue Rennsimulationen - gingen ohne Unterbrechung über die Bühne.

Das Ergebnis: Mit einer 1:16.196 Minuten auf C5-Reifen sicherte sich Bottas die letzte Tagesbestzeit der diesjährigen Wintertestfahrten. An seine Gesamtbestzeit aus der ersten Woche (1:15.732) kam der Finne allerdings klar nicht heran. Dennoch reichte das um eine Schlussattacke Max Verstappens, ebenfalls auf C5, zu überstehen.

Der Niederländer platzierte seinen Red Bull 0,073 Sekunden hinter dem Mercedes. Diese Zeit hatte Verstappen allerding schon zuvor - auf dem etwas härteren C4 - erzielt. Rang drei (+ 0,080 Sek.) ging an Daniel Ricciardo im Renault mit C5-Kleber vor Charles Leclerc im Ferrari (C5; + 0,164 Sek.)

Formel 1 Testfahrten Barcelona 2020: Ergebnis Tag 6

P. Fahrer Team Zeit Reifen Runden
1 Bottas Mercedes 1:16.196 C5 79
2 Verstappen Red Bull + 0.073 C4 45
3 Ricciardo Renault + 0.080 C5 65
4 Leclerc Ferrari + 0.164 C5 181
5 Hamilton Mercedes + 0.214 C5 90
6 Ocon Renault + 0.237 C5 75
7 Perez Racing Point + 0.438 C5 154
8 Sainz McLaren + 0.624 C4 163
9 Russell Williams + 0.675 C5 146
10 Kvyat AlphaTauri + 0.718 C4 160
11 Grosjean Haas + 0.841 C4 86
12 Räikkönen Alfa Romeo + 1.219 C5 115
13 Magnussen Haas + 1.299 C4 29
14 Albon Red Bull + 1.607 C3 59

Die Rundenbilanz: Durch diverse Rennsimulationen am frühen Nachmittag erreichten zahlreiche Piloten ein stattliches Pensum. Charles Leclerc führte die Fleißtabelle mit 181 Runden vor Carlos Sainz (163), Daniil Kvyat (160) und Sergio Perez (154) an. Auch Kimi Räikönen fuhr mehr als 100 Runden (115), beendete das Tagesprogramm mit Alfa Romeo jedoch fast eine Stunde vor offiziellem Testende.

Ebenfalls mehr als 100 Runden schafften jene Teams, die das Programm auf zwei Fahrer aufteilten. Hier einmal mehr vorne lag Mercedes mit 169 Runden für Lewis Hamilton und Valtteri Bottas, gefolgt von Renault (140), Haas (115) und Red Bull (104).

Die Zwischenfälle: Nach gleich vier roten Flaggen am Donnerstag erwischten Fahrer und Teams zum großen Testfinale einen ruhigeren Tag. Dabei sah es früh ganz anders aus. Schon nach 20 Minuten sonderte Lewis Hamiltons Mercedes jede Menge Rauch aus dem Heck ab. Und das nach der Anomalie mit dem Öldruck, die den Briten am Vortag nur 14 Runden hatte fahren lassen. Doch diesmal war alles in Ordnung. Mercedes hatte in der Nacht ohnehin den Motor gewechselt.

Gröbere Zwischenfälle sollten kaum folgen. Kimi Räikkönen drehte sich nach 90 Minuten am Ausgang der Schikane, Romain Grosjean rodelte rund 40 Minuten später in Kurve sieben durch das Kiesbett und Alex Albon verlor eine Stunde vor der Mittagspause in Kurve 12 das Heck seines Red Bull RB16, rutschte ebenfalls ins Kiesbett. Alle drei Piloten setzten ihre Fahrt aus eigener Kraft fort, auch Säuberungsarbeiten der Strecke waren nicht nötig.

Nennenswertere Vorfälle folgten erst am Nachmittag - und das technischer Natur. Bremsprobleme sorgten etwa für eine längere Pause bei Max Verstappen. Erst um 15:40 griff der Niederländer so richtig ins Geschehen ein, bei Haas bereitete die Kupplung Kopfschmerzen. Kevin Magnussen verlor ebenfalls viel Zeit.