Nicholas Latifi wird in der Formel 1 mit der Startnummer sechs zu sehen sein. Das gab der Williams-Rookie in einem kurzen Video-Clip des Teams in den Sozialen Netzwerken bekannt.

Seit 2014 können F1-Piloten ihre Startnummer frei und permanent wählen, zuvor wurden die Nummern nach dem Ergebnis der vorherigen Weltmeisterschaft zugeteilt.

Latifi: #6 wegen Toronto-Vorwahl statt Rosberg

Zuletzt mit der #6 unterwegs war niemand anderes als Nico Rosberg, letztmals bei seinem finalen Formel-1-Rennen in Abu Dhabi 2016, in dem Rosberg in einem dramatischen Finale den WM-Titel vor Lewis Hamilton über die Ziellinie rettete.

Handelt es sich beim bis dato letzten deutschen F1-Weltmeister also um das große Vorbild Nicholas Latifis? Nein. Hinter der Auswahl des Kanadiers steckt es völlig anderes, sehr viel Banaleres. "Ich bin sicher, dass ihr euch alle fragt, für welche Nummer ich mich in der kommenden Formel-1-Saison entschieden haben", so Latifi in dem Video.

Latifi: albern, aber passt

"Ich habe mich für die Nummer sechs entschieden. Der Grund, warum ich sie gewählt habe, ist, weil ich aus Toronto komme und Toronto als "Die Sechs" bekannt ist. Denn wenn du von dort kommst, dann ist die Vorwahl deiner Telefonnummer entweder 416 oder 647", erklärt der Kanadier. "Es ist ein bisschen albern, aber irgendwie passt es, also habe ich mich dafür entschieden."

Doch warum darf Latifi einfach so die Startnummer sechs wählen? Müsste die nicht noch für Nico Rosberg reserviert sein? Immerhin liegt Rosbergs Karriereende erst drei Jahre zurück. Ein Formel-1-Comeback des 34-Jährigen wäre theoretisch denkbar, wenngleich er selbst es stets entschieden ausgeschlossen hat.

Formel-1-Reglement: Startnummer nur zwei Jahre reserviert

Die Antwort findet sich in Kapitel neun des Sportlichen Reglements. Dort wird unter Abschnitt 9.2 zunächst festgelegt, dass die Wahl einer Startnummer von Karrieredauer ist. Ein jährlicher Wechsel nach Lust und Laune ist also nicht möglich. Dann folgt der entscheidende Passus.

"Die Karriere eines Fahrers in der Formel 1 wird als beendet eingestuft, wenn er für zwei aufeinander folgende Meisterschaften an keinem Event teilnimmt", heißt es weiter. Nach zwei Jahren kann die Nummer also neu vergeben werden. Im Fall Rosbergs wäre das nach 2018 der Fall gewesen. Theoretisch hätte sich einer der Rookies der abgelaufenen Saison 2019, Lando Norris, Alex Albon oder George Russell, also schon für die #6 entscheiden können.

Nur amtierender Weltmeister mit Sonderrecht

Dass Nico Rosberg ein Formel-1-Weltmeister ist, spielt bei all dem keine Rolle. Eine Sonder-Reservierung auf Lebenszeit liegt deshalb nicht vor. Diese ist einzig dem amtierenden F1-Weltmeister vorbehalten. Sollte der sich entscheiden, im folgenden Jahr sein Vorrecht auf die #1 zu nutzen, wird die ihm eigentlich zugeteilte Nummer so lange reserviert wie nötig.