Der Russland GP der Formel 1 in Sotschi lieferte 2019 diverse Leckerbissen für Freunde der F1-Statistik. Ein Name, der dabei gleich mehrfach ins Spiel kommt, ist ein ganz besonders berühmter: Michael Schumacher.

Warum? Lewis Hamilton hat den nächsten Schumi-Rekord gebrochen während Kimi Räikkönen zumindest eine Schumi-Marke übertrifft und Charles Leclerc den Rekordweltmeister imitiert. Motorsport-Magazin.com mit den interessantesten Stats zum Russland GP.

Führungsrennen: Schumacher verliert nach 18 Jahren Rekord

2001, also noch zu Beginn der großen Dominanz des kongenialen Gespanns Ferrari/Schumacher, stellte Michael Schumacher einen neuen Formel-1-Rekord auf. Beim Belgien GP führte der Weltmeister seinen 87. Grand Prix an. Zuvor hatte diese Bestmarke Ayrton Senna mit 86 gehalten.

Ganze 18 Jahre lang blieb dieser Rekord - noch ausgebaut auf 142 GP-Führungen – bestehen. Bis mal wieder Lewis Hamilton kam. In Russland führte der Brite zum 143. Mal ein Rennen an und löste Schumi an der Spitze ab. Bei Führungsrunden liegt der Rekordweltmeister allerdings noch vorne (5111:4363), dementsprechend auch bei Führungskilometern (24.144:22.087).

Pos Fahrer Angeführte Rennen
1 Lewis Hamilton 143
2 Michael Schumacher 142
3 Sebastian Vettel 103
4 Ayrton Senna 86
5 Alain Prost 84
5 Fernando Alonso 84
7 Kimi Räikkönen 83
8 David Coulthard 62
9 Nelson Piquet 58
10 Nigel Mansell 55

Top-10: Die fleißigsten Formel-1-Starter der Geschichte

Nicht nur Lewis Hamilton zog in Russland an Michael Schumacher vorbei, auch Kimi Räikkönen. Hier ging es allerdings nicht um einen absoluten Rekord, sondern 'nur' um Rang drei der meisten Rennstarts. Der Finne fuhr in Sotschi sein 307. F1-Rennen, eins mehr als Schumi und Jenson Button absolvierten. Den zweiten Rang Fernando Alonsos wird Räikkönen bis Saisonende ebenfalls noch übernehmen, ehe 2020 auch der absolute Rekord von Rubens Barrichello an den Iceman fallen wird.

Dann wird Kimi Räikkönes zweite Karrierephase (Lotus, Ferrari, Afa) nach seiner F1-Pause 2010/11 übrigens genauso viele Saisons umfassen wie seine erste (Sauber, McLaren, Ferrari).

Pos Fahrer Rennstarts
1 Rubens Barrichello 322
2 Fernando Alonso 311
3 Kimi Räikkönen 307
4 Michael Schumacher 306
4 Jenson Button 306
6 Felipe Massa 269
7 Riccardo Patrese 256
8 Jarno Trulli 252
9 David Coulthard 246
10 Lewis Hamilton 245

Ferrari: Charles Leclerc wie Michael Schumacher

Und nochmal Michael Schumacher. Charles Leclerc ist in Sotschi mit seiner vierten Pole etwas gelungen, das einem Ferrari-Piloten zuletzt saisonübergreifend 2000 und 2001 gelang. Schumi holte damals allerdings sogar sieben Poles in Serie (vier Ende 2000, Anfang 2001), sodass Leclerc sich völlig zu Recht vor derartigen Vergleichen scheut. Um den absoluten F1-Rekord zu holen, müsste der Monegasse Michael Schumachers sogar noch deutlich toppen. Den hält nämlich Pole-Gott Ayrton Senna mit acht Qualifiyng-Siegen in Serie.

Punktankünfte in Serie: Hamilton jagt eigenen Rekord

Mit Lewis Hamiltons irren Statistiken waren wir mit den Führungsrennen jedoch noch längst nicht fertig. Fast noch beeindruckender ist seine Konstanz in den Punkten. Russland war das 28. Rennen in Folge, das der Brite in den Punkten beendete. Das wäre neuer Formel-1-Rekord vor Kimi Räikkönen (27), wäre da nicht Lewis Hamilton selbst!

Den Rekord des Finnen hatte der Brite unmittelbar vor seiner aktuellen Serie deutlich überboten. Von Japan 2016 bis Frankreich 2018 holte Hamilton immer Punkte. Das sind 33 Rennen. Seine aktuelle Serie läuft von Großbritannien 2018 bis Russland 2019. Wer in der Schule bei Rennkalender-Lehre aufgepasst hat, weiß: Einzig der technisch bedingte Ausfall in Österreich 2018 verhindert eine völlig irre Serie von mehr als 60 Rennen in den Punkten.

Pos Fahrer Punktankünfte in Folge
1 Lewis Hamilton 33
2 Lewis Hamilton 28
3 Kimi Räikkönen 27
4 Michael Schumacher 24
5 Fernando Alonso 23
6 Valtteri Bottas 22
7 Sebastian Vettel 21
8 Max Verstappen 21
9 Sebastian Vettel 19
10 Lewis Hamilton 19

Weitere Russland- und Saison-Statistiken kompakt

  • Mercedes' Russland-Serie hält: Auch 2019 gewinnt Silber in Sotschi. Damit bleibt die weiße Weste des Teams in Sotschi auch 2019 rein. Seit 2014 gewann dort nur Mercedes, viermal per Doppelsieg. Übrigens: Auch vor Gründung der Formel 1 1950 gab es zumindest mal zwei Grand Prix von Russland. Die beiden Rennen in St. Petersburg 1913 und 1914 gewann? Genau: Benz!
  • Leclerc dominiert Vettel: Unglaublich aber wahr: In Sotschi hat Sebastian Vettel seine neunte Niederlage im Qualifikationsduell gegen Charles Leclerc in Folge verloren. Zuletzt war Vettel in Kanada vorne. Mit Pole.
  • Russell dominiert Kubica: Gegen die Abreibung für Robert Kubica bei Williams ist Vettels Bilanz jedoch noch längst nicht. In Russland stellte George Russell im Quali-Duell auf 16:0
  • Ausfälle: Zuverlässig (langsam). Williams hat in Russland den ersten Doppelausfall des Jahres hinnehmen müssen. Bis Singapur war die Truppe aus Grove sogar noch völlig ohne DNF gewesen. Doch dann kam Romain Grosjean. Der Franzose ist ohnehin ein gutes Stichwort. In Singapur überstand sein Haas noch den Unfall mit Russell, in Sotschi war es dafür gleich in Runde eins vorbei. Bereits der siebte Grosjean-Ausfall 2019. Kein anderer Fahrer hat mehr als fünf.
  • 100 Punkte: Hat McLaren erstmals seit 2014 wieder in der WM erzielt. Damals endete die Saison sogar mit 181 Zählern. Bleibt der Punkteschnitt wie bisher, wird es dafür nicht reichen. Hochgerechnet schafft McLaren dieses Jahr insgesamt 132 Zähler. Die bisherigen 101 Punkte sind allerdings mehr als in den beiden vergangenen Jahren zusammen.