Lewis Hamilton machte beim Formel-1-Rennen in Russland einen weiteren Schritt in Richtung WM-Titel Nummer fünf. Von Teamkollege Valtteri Bottas in den Schatten gestellt und der Mercedes-Stallregie überschattet, reichte es für den Weltmeister im Fahrerranking von Motorsport-Magazin.com aber nicht für den ersten Platz.

Formel 1 2018: Top-Themen nach dem Russland GP: (06:53 Min.)

Red-Bull-Pilot Max Verstappen war bei den Lesern die klare Nummer eins und holte sich zusammen mit Top-Bewertungen der Redaktion den Gesamtsieg in Sotschi. Nach der furiosen Aufholjagd durchaus verdient. Knapp war es dennoch, denn Ferrari-Juwel Charles Leclerc war ihm nach der wohl besten Vorstellung in seinem Debütjahr dicht auf den Fersen.

Zwischen den WM-Rivalen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel herrschte anders als in der Realität tatsächlich Gleichstand. Beide landeten unter dem Strich auf demselben Durchschnittswert. Den Ferrari-Piloten rettete allerdings die bessere Einzelnote - und zwar die der User. Somit landete er als Vierter einen Platz vor Hamilton.

Hier das MSM- und User-Urteil aller 20 F1-Piloten inklusive Härtefälle

Fahrerranking Russland 2018: Die MSM-Bewertungen

Pos. Florian Becker Christian Menath Jonas Fehling
1 Verstappen Leclerc Leclerc
2 Leclerc Bottas Verstappen
3 Bottas Verstappen Bottas
4 Hamilton Magnussen Magnussen
5 Magnussen Vettel Ocon
6 Vettel Hamilton Hamilton
7 Ocon Ocon Vettel
8 Perez Räikkönen Räikkönen
9 Räikkönen Perez Alonso
10 Alonso Hülkenberg Hülkenberg
11 Hülkenberg Gasly Gasly
12 Gasly Alonso Perez
13 Ricciardo Stroll Sainz
14 Sainz Ricciardo Grosjean
15 Ericsson Ericsson Ricciardo
16 Stroll Grosjean Ericsson
17 Grosjean Sainz Hartley
18 Sirotkin Hartley Vandoorne
19 Vandoorne Sirotkin Sirotkin
20 Hartley Vandoorne Stroll

F1-Fahrerranking Russland GP: Härtefälle der Redaktion

Christian Menath

Positiver Härtefall: Valtteri Bottas
So schnell kann's gehen: In Singapur noch mein negativer Härtefall, in Sotschi nun mein positiver Härtefall. Russland ist einfach Bottas-Land. Aber nicht nur, dass seine Pace da war, er zeigte sich auch als großer Teamplayer. Damit meine ich nicht einmal den Positionstausch selbst, sondern die Runden nach seinem Stopp, als er Vettel gekonnt aufhielt und so zum Opfer von Hamilton machte. Das war großes Kino.

Negativer Härtefall: Romain Grosjean
Im Q3, als es draufankam, war Grosjean langsamer als Magnussen. Im Rennen macht er dann gar keinen Stich mehr. Während Magnussen beide Force India hinter sich halten konnte, überquerte Romain Grosjean die Ziellinie auf Rang elf noch 15 Sekunden nach dem hinteren der beiden Force Indias. Eine Erklärung hat er dafür nicht. Im Gegenteil: "Ich dachte, ich wäre ein gutes Rennen gefahren." Wer dieses Gefühl hat, obwohl er ohne irgendwelche Probleme und Zwischenfälle 25 Sekunden hinter dem Teamkollegen ins Ziel kam, hat eigentlich keine Vertragsverlängerung verdient.

Florian Becker

Positiver Härtefall: Max Verstappen
An seinem 21. Geburtstag stellte Max Verstappen eindrucksvoll unter Beweis, zu welch komplettem Rennfahrer er seit seinem ersten Auftritt in der Formel 1 im zarten Alter von 17 Jahren gereift ist. Der Niederländer bewies neben dem immer schon dagewesenen außergewöhnlichen Speed auch die Übersicht und die Rennintelligenz, die er selbst zu Anfang dieser Saison noch hin und wieder hatte missen lassen. Jeder Move war maßgeschneidert, sein Reifenmanagement perfekt und die Führungsarbeit souverän. Die Safety-Car-Phase für eine echte Siegchance hätte ich ihm angesichts dieser Leistung glatt gegönnt.

Negativer Härtefall: Brendon Hartley
Daniil Kvyat bekommt 2019 bei Toro Rosso seine dritte Chance. Eine mutige Entscheidung von Dr. Helmut Marko und dem Red-Bull-Management, das Gerüchten zufolge auch bei Hartley nicht abgeneigt ist, dessen Vertrag trotz schwacher Leistungen zu verlängern. In Anbetracht der auch in Sotschi vom Neuseeländer an den Tag gelegten Lethargie stellt sich jedoch die Frage, ob das der richtige Weg wäre. Ähnlich wie letztes Jahr Jolyon Palmer scheint Hartley entweder mit der F1 überfordert zu sein oder sich aufgegeben zu haben. Gegen Teamkollege Gasly hat er jedenfalls nicht den Hauch einer Chance. Der Beleg dafür, dass dem Sportwagenweltmeister sein Mojo abhanden gekommen ist.

Jonas Fehling

Positiver Härtefall: Charles Leclerc
Falls noch irgendjemand irgendwelche Zweifel hegte, ob Charles Leclerc bereit für seine höhere Aufgabe bei Ferrari ist, dürfte ihn der Russland GP doch hoffentlich eines Besseren belehrt haben. Nein? Dann haben Sie dieses Rennen nicht gesehen. Sensationeller Start, dann ein völlig irres - irre geniales - Manöver gegen Magnussen und so mit einem Sauber am Ende Best of the Rest. Eine Minute früher im Ziel als der Teamkollege. Da kann man einfach nur mit der Zunge schnalzen. Oder es wie Sergio Perez gar nicht richtig glauben.

Negativer Härtefall: Daniel Ricciardo
Max Verstappen hätte ich genauso gerne wie Charles Leclerc als positiven Härtefall genommen. Aber gut, ich kann noch seinen Teamkollegen nehmen. Nur eben negativ. Denn genau wie Ericsson sah der Australier mal so gar keinen Stich im teaminternen Vergleich. Während Verstappen von ganz hinten durchs Feld senste wie das berüchtigte heiße Messer durch die Butter, stotterte sich Ricciardo einen zurecht. Dass am Start irgendwo ein Flügelchen flöten ging, kann das nicht alleine rechtfertigen.

Formel 1, Fahrerranking Russland 2018: Gesamtergebnis User & MSM

Pos. Fahrer MSM-Rang User-Rang Gesamt
1 Verstappen 2 1 1.75
1 Leclerc 1.3 4 2
3 Bottas 2.7 2 2.5
4 Vettel 6 3 5.25
5 Hamilton 5.3 5 5.25
6 Magnussen 4.3 10 5.75
7 Räikkönen 8.3 6 7.75
8 Ocon 6.3 16 8.75
9 Alonso 10.3 7 9.5
10 Hülkenberg 10.3 9 10
11 Perez 9.7 14 10.75
12 Gasly 11.3 12 11.5
13 Ricciardo 14 8 12.5
14 Sainz 14.7 18 15.5
15 Ericsson 15.3 17 15.75
16 Stroll 16.3 15 16
17 Hartley 18.3 11 16.5
18 Grosjean 15.7 20 16.75
19 Sirotkin 18.7 13 17.25
20 Vandoorne 19 19 19

So funktioniert das MSM-Fahrerranking: Unmittelbar nach jedem Rennen schalten wir per News und in unserem News- und Live-Ticker zum Renntag unsere Umfrage nach dem Fahrer des Wochenendes (immerhin kann man sich das Rennen bereits am Freitag oder Samstag durch Strafen oder schlechtes Qualifying verderben) online. Bis zum nächsten Morgen könnt ihr dann für euren Favoriten abstimmen. Daraus ergibt sich eure User-Wertung.

Parallel bewertet unser F1-Kernteam um Christian Menath, Florian Becker und Jonas Fehling die Leistungen aller 20 Fahrer. Jeder von uns erstellt sein persönliches Ranking. Aus diesen drei Ranglisten bilden wir den Mittelwert. Damit steht das MSM-Ergebnis. Dieses wird dann im Verhältnis 1:1 der User-Bewertung gegenüber gestellt - dieser Mittelwert ergibt das Gesamtergebnis. Bei Gleichstand entscheidet das bessere Einzelergebnis.

Noch dazu liefern wir euch unsere allgemeine Einschätzung zu unseren Rankings und jeder seine persönlichen Härtefälle - im positiven und negativen Sinn. Diese müssen sich nicht zwingend mit dem Ersten und Letzten der persönlichen Bewertung decken, sondern können auch Fälle betonen, die uns sonst noch besonders aufgefallen sind. Doppelnennungen sind nicht erlaubt. So wollen wir mehr Vielfalt und Abwechslung abbilden.

Formel 1 2018: Russland Grand Prix Analyse: (29:26 Min.)