Der zweite Tag der Formel-1-Testfahrten 2018 stand angesichts von Eiseskälte und Schneeregen zunächst unter keinem guten Stern. Das Wetter hatte jedoch Erbarmen mit den Piloten, die trotz der Bedingungen ein ordentliches Pensum auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya absolvieren konnten.

Am Vormittag ging jedoch gar nichts. Erst nach drei Stunden ließen sich die Teams zu mehr als nur Besichtigungsrunden hinreißen. Nachdem die Strecke für einige Stunden befahrbar war, zog am Nachmittag Schneeregen über der Rennstrecke auf. Wie schon am Montag experimentierten in den letzten Stunden nur noch vereinzelt Piloten mit Intermediates oder Regenreifen.

Das Ergebnis: Sebastian Vettel übernahm im Ferrari an seinem ersten Arbeitstag im Jahr 2018 gleich das Kommando von Red Bull, für die am Vortag noch Daniel Ricciardo die Bestzeit markiert hatte. Vettels Rundenzeit von 1:19.673 Minuten war eine halbe Sekunde schneller als die des Australiers. Während Vettel seine Zeit auf Soft-Reifen fuhr, war Ricciardo am Montag auf Medium unterwegs.

Auf Platz zwei rangierte am Ende des Tages Valtteri Bottas. Der Mercedes-Pilot war mit Medium-Reifen unterwegs und sorgte mit seiner Rundenzeit von 1:19.976 Minuten dafür, dass Red Bull nach zwei Tagen - zumindest was die nackten Zahlen anbelangt- erstmal wieder als dritte Kraft dasteht. Teamkollege Lewis Hamilton hätte den Silberpfeil eigentlich am Nachmittag übernehmen sollen.

Da Bottas durch die Bedingungen am Vormittag viel Streckenzeit durch die Lappen ging, disponierte Mercedes kurzerhand um und gab dem Weltmeister am Nachmittag frei. Gleiches bei Renault, wo eigentlich Nico Hülkenberg den R.S.18 nach der Mittagspause von Carlos Sainz hätte übernehmen sollen. Bei den Franzosen saß den ganzen Tag der Spanier im Auto.

Red Bull von Problemen gestoppt

Die Mittagspause ließen die Offiziellen, auch wegen der widrigen Bedingungen, gleich ganz ausfallen. So wurde von 09:00 Uhr in der Früh bis abends um 18:00 Uhr durchgehend gefahren. Hinter Vettel und Bottas reihte sich Stoffel Vandoorne ein, der etwas mehr als eine halbe Sekunde auf die Bestzeit verlor und auf Pirellis Hypersoft unterwegs war.

Nur eine Tausendstel dahinter folgte Max Verstappen im Red Bull. Für den Niederländer war der Dienstag sein erster Arbeitstag mit dem RB14. Er fuhr erst nach etwa viereinhalb Stunden seine erste gezeitete Runde, nachdem er den gesamten Vormittag in der Garage verbracht hatte. Im Paddock ging zuerst das Gerücht von einem Benzinleck um. Später erfuhr Motorsport-Magazin.com, dass es ein Problem mit Mappings der Power Unit gegeben haben soll.

Pos. Fahrer Team Zeit Abstände Runden Reifen
1 S.Vettel Ferrari 1:19.673 98 Soft
2 V.Bottas Mercedes 1:19.976 +0.303 94 Medium
3 S.Vandoorne McLaren 1:20.325 +0.652 37 Hypersoft
4 M.Verstappen Red Bull 1:20.326 +0.653 67 Medium
5 C.Sainz Renault 1:21.212 +1.539 65 Soft
6 P.Gasly Toro Rosso 1:21.318 +1.645 82 Soft
7 R.Kubica Williams 1:21.495 +1.822 48 Soft
8 S.Sirotkin Williams 1:21.822 +2.149 52 Soft
9 E.Ocon Force India 1:21.841 +2.168 79 Soft
10 C.Leclerc Sauber 1:22.721 +3.048 81 Soft
11 K.Magnussen Haas 1:22.727 +3.054 36 Soft

Die Rundentabelle: Nach Daniel Ricciardos 105 Runden zum Testauftakt am Montag schaffte am zweiten Tag niemand die 100-Runden-Schallmauer. Am nächsten kam ihr noch Sebastian Vettel, der 98 erzielte. Dank vieler Runden auf der nassen Strecke kurz vor Testende überholte er so noch Valtteri Bottas in der Tageswertung. Die Fleißkarte geht als nach Maranello. Auf der anderen Seite des Rundentableaus schaffte es Haas auf gerade einmal eine gute halbe Renndistanz, McLaren erzielte auch kaum mehr Runden (37).

Die Zwischenfälle: Abgesehen von den kalten Temperaturen am Vormittag und dem Schneeregen am Nachmittag gab es zwei durch Fahrer verursachte Unterbrechungen. Zuerst rutschte Sauber-Pilot Leclerc in Kurve 4 ins Kiesbett und musste geborgen werden.

Wenig später drehte sich Vettel in Turn 2 und brachte dabei jede Menge Kies mit auf die Rennstrecke. Die Folge waren Reinigungsarbeiten, die abermals eine Rotphase notwendig machten. Beide Übeltäter konnten den Testtag nach einigen Checks aber ohne Nachwehen aufnehmen.