Lewis Hamilton ist der WM-Titel 2017 nur noch theoretisch zu nehmen. In Austin bewies er einmal mehr seine besondere Beziehung zu den USA und zur Strecke in Texas. Im sechsten Rennen der Formel 1 dort war es Hamiltons fünfter Sieg. Zudem fing er Michael Schumacher bei einer weiteren Bestmarke ab. Und dann gab es ja auch noch den Konstrukteurs-Titel für Mercedes. Motorsport-Magazin.com liefert alle wichtigen Statistiken zum USA GP.

Die Topspeeds beim USA GP 2017: Massa in eigener Liga

Einen Kilometer geht es auf der langen Gerade in Austin geradeaus, entsprechend hoch sind die Geschwindigkeiten durch den zusätzlichen Einfluss von DRS und Windschatten. Felipe Massa hatte offenbar reichlich Schützenhilfe, stellte er die Konkurrenz mit einem Wert von 341,2 km/h doch überaus deutlich in den Schatten. Max Verstappen kam auf einen im ersten Moment überraschenden zweiten Platz, doch profitierte auch der Niederländer bei seiner Aufholjagd von reichlich Möglichkeiten, DRS und Windschatten zu nutzen. Dennoch war er schon satte fünf km/h langsamer als Massa.

Lewis Hamilton kam auf Rang drei mit 335,5 km/h, aufgestellt wohl bei seinem Angriff auf Sebastian Vettel. Dieser wurde hinter Sergio Perez Fünfter in dieser Wertung. Kimi Räikkönen landete direkt hinter seinem Ferrari-Kollegen, Daniel Ricciardo und Lance Stroll landeten ebenfalls noch bei über 330 km/h. Nico Hülkenberg - trotz seines frühen Ausfalls unter den Top 10 - sowie Esteban Ocon komplettieren die zehn schnellsten Fahrer.

Auf den hinteren Plätzen reihten sich neben den McLaren auch die Haas-Fahrer ein, die ein rabenschwarzes Wochenende erwischten. Stoffel Vandoorne kam auf 323,9 km/h, Romain Grosjean nur auf 320,5 Stundenkilometer. Es ging aber noch langsamer. Fernando Alonso wurde mit gerade einmal 319,7 km/h geblitzt, Kevin Magnussen kam gar nicht auf Touren und war noch einmal 13 Stundenkilometer langsamer. Der letzte Platz ging an Pascal Wehrlein, der die 300er-Marke gar nicht erreichte.

Die Top-10 der Topspeeds beim Grand Prix der USA 2017

Platz Fahrer Team Motor Geschwindigkeit
1 Felipe Massa Williams Mercedes 341,2 km/h
2 Max Verstappen Red Bull Renault 336,9 km/h
3 Lewis Hamilton Mercedes Mercedes 335,5 km/h
4 Sergio Perez Force India Mercedes 334,7 km/h
5 Sebastian Vettel Ferrari Ferrari 334,2 km/h
6 Kimi Räikkönen Ferrari Ferrari 333,4 km/h
7 Daniel Ricciardo Red Bull Renault 331,8 km/h
8 Lance Stroll Williams Mercedes 331,4 km/h
9 Nico Hülkenberg Renault Renault 329,6 km/h
10 Esteban Ocon Force India Mercedes 329,6 km/h

DHL Fastest Pitstop Award: Mercedes glänzt mit Bottas

Wenn Valtteri Bottas in Austin selbst schon kaum überzeugen konnte, so gelang es zumindest seiner Boxencrew. Sie fertigte den Finnen bei seinem zweiten Stopp in 2,15 Sekunden ab, der klare Bestwert im Rennen. Dahinter folgte Red Bull auf den Plätzen zwei (Ricciardo) und vier (Verstappen), eingerahmt von der Ferrari-Crew von Kimi Räikkönen. Alle drei bewegte sich im Bereich von drei Hundertstelsekunden. Lewis Hamilton landete auf Rang fünf, wodurch sich Mercedes insgesamt 35 Punkte für den DHL fastest Pitstop Award sicherte.

In dieser Wertung deutet sich damit eine Vorentscheidung an. Denn Williams, bislang härtester Verfolger, sammelte nur sechs Punkte für den Boxenstopp von Felipe Massa. Damit liegt Mercedes in der Gesamtabrechnung nun 73 Zähler vor dem Team aus Grove. Ebenfalls gut drauf in Austin war McLaren. Sowohl der Stopp von Fernando Alonso, als auch jener von Stoffel Vandoorne kamen in die Top-10-Wertung. Und das, obwohl wegen des Motorwechsels beim Belgier am Sonntagmorgen die üblichen Vorbereitungen komprimierter ausfielen.

Die schnellsten Boxenstopps der Teams in den USA

Platz Team Fahrer Zeit (in Sekunden)
1 Mercedes Bottas 2,15
2 Red Bull Ricciardo 2,21
3 Ferrari Räikkönen 2,22
4 Red Bull Verstappen 2,24
5 Mercedes Hamilton 2,27
6 Ferrari Vettel 2,29
7 Williams Massa 2,35
8 McLaren Vandoorne 2,50
9 McLaren Alonso 2,67
10 Toro Rosso Hartley 2,81

DHL Fastest Lap Award: Vettel wehrt auch diesen Matchball ab

Der alte Rundenrekord, den Sebastian Vettel 2012 aufgestellt hatte, wurde in Austin pulverisiert. Anderthalb Sekunden war Vettel selbst am Ende schneller, 1:37.766 Minuten lautete am Ende die Bestmarke. Es war die vierte schnellste Rennrunde des Ferrari-Piloten in dieser Saison, damit verhinderte er den vorzeitigen Triumph von Lewis Hamilton in dieser Kategorie. Der Brite steht bei sieben Bestzeiten, kann von Vettel in den ausstehenden drei Rennen also zumindest noch eingeholt werden.

Beinahe hätte sich Hamilton aber doch noch freuen dürfen, denn es hätte ja bereits gereicht, wenn Vettels Marke in Texas einfach noch unterboten wird. Daran aber scheiterte Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas. Der Finne kam kurz vor Rennende noch einmal an die Box, zog gebrauchte Ultrasofts auf und scheiterte an Vettels Vorgabe um die Winzigkeit von 0,001 Sekunden. Starker Dritter in dieser Wertung: Kevin Magnussen im Haas, der sich ebenfalls kurz vor Schluss noch einmal frischere Pneus holte.

Die Top-10 der schnellsten Rundenzeiten in den USA

Platz Fahrer Team Rundenzeit (in Minuten) Runde
1 Sebastian Vettel Ferrari 1:37.766 51
2 Valtteri Bottas Mercedes 1:37.767 54
3 Kevin Magnussen Haas 1:37.893 51
4 Max Verstappen Red Bull 1:38.060 39
5 Lewis Hamilton Mercedes 1:38.776 48
6 Kimi Räikkönen Ferrari 1:38.809 42
7 Lance Stroll Williams 1:39.666 38
8 Brendon Hartley Toro Rosso 1:39.979 47
9 Daniel Ricciardo Red Bull 1:40.102 14
10 Felipe Massa Williams 1:40.131 23

Die 3 Top-Facts zum Rennen

1. Mercedes holt vierten Titel in Folge: Mit dem Sieg von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas' fünften Platz machte Mercedes den vierten Konstrukteurs-Titel in Serie perfekt. Es ist bereits die zweite Vierer-Serie eines Teams hintereinander, vor der Mercedes-Dominanz drückte Red Bull dem ganzen Business seinen Stempel auf. Unangefochtener Rekordhalter aber ist Ferrari mit insgesamt 16 Konstrukteurs-Titeln.

Top 10: Hersteller mit den meisten Konstrukteurs-Titeln in der Formel 1

Platz Hersteller Anzahl Titel
1 Ferrari 16
2 Williams 9
3 McLaren 8
4 Lotus 7
5 Red Bull 4
6 Mercedes 4
7 Cooper 2
8 Brabham 2
9 Renault 2
10 Vanwall, BRM, Matra,
Tyrrell, Benetton, Brawn GP
je 1

2. Lewis Hamilton übertrumpft nächsten Schumi-Rekord: In Austin fuhr Lewis Hamilton zu seiner 72. Pole, schon seit einigen Rennen ist er in dieser Kategorie alleiniger Spitzenreiter. Diese Pole verhalf ihm aber gleich zur nächsten Bestmarke. Zum 117. Mal in seiner Karriere startete er aus der ersten Startreihe. Damit steht er nun auch dort an der Spitze, ein Rennen vor Michael Schumacher.

Top 10: Formel-1-Fahrer mit Starts aus der ersten Startreihe

Platz Fahrer Anzahl Starts aus Reihe eins
1 Lewis Hamilton 117
2 Michael Schumacher 116
3 Ayrton Senna 87
4 Alain Prost 86
5 Sebastian Vettel 82
6 Nico Rosberg 60
7 Nigel Mansell 56
8 Juan Manuel Fangio 48
9 Jim Clark 48
10 Damon Hill 47

3. Esteban, der Zuverlässige: Exakt zwei Fahrer, die sich Stammpiloten nennen dürfen, sind in dieser Saison noch nicht ausgefallen. Zum einen Lewis Hamilton, zum anderen Esteban Ocon! Der Franzose präsentiert sich als Mister Zuverlässig. Was noch unfassbarer ist: Er ist seit seinem Formel-1-Debüt überhaupt noch nicht ausgefallen! Vergangenes Jahr übernahm er in Belgien das Manor-Cockpit von Rio Haryanto, seither kam er immer ins Ziel. Inzwischen sind 26 Rennen mit Zielankunft in Folge vergangen. Damit liegt Ocon bereits auf Rang fünf der ewigen Bestenliste. Bis zur Nummer eins fehlen nur noch sieben Rennen. Einem Rookie gelang eine solche Serie überhaupt noch nicht.

Top 10: Die längsten Serien an Zielankünften in der Formel 1

Platz Fahrer Zielankünfte Rennen
1 Nick Heidfeld 33 China 2007 - Italien 2009
2 Kimi Räikkönen 30 Australien 2012 - Ungarn 2013
3 Fernando Alonso 29 China 2013 - Belgien 2014
4 Nico Rosberg 27 Kanada 2008 - Japan 2009
5 Esteban Ocon 26 Belgien 2016 - USA 2017
6 Max Chilton 25 Australien 2013 - Monaco 2014
7 Daniel Ricciardo 25 USA 2015 - Abu Dhabi 2016
8 Michael Schumacher 24 Ungarn 2001 - Malaysia 2003
9 Felipe Massa 24 Malaysia 2012 - Spanien 2013
10 Rubens Barrichello 23 Spanien 2005 - Großbritannien 2006