Starke Leistung, aber das Interesse hielt sich diesmal in Grenzen. Valtteri Bottas qualifizierte sich als Dritter für den Großen Preis von Monaco. Die Geschichten im Fürstentum schrieben allerdings Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton nach seinem miserablen Qualifying oder auch Labdsmann Kimi Räikkönen, der sich seine erste Pole seit 2008 schnappte.

Alle Hoffnungen von Mercedes ruhen nun auf Bottas. Mit zwei Ferrari vor der Nase dürfte es aber schwierig sein wie nie, am Ende einen Sieg zu feiern. Kaum jemand glaubt, dass der Silberpfeil-Finne einen Weg vorbei an Vettel und Räikkönen finden wird. Zumindest nicht unter normalen Umständen. An diesem Wochenende dürfte sich kein Team mehr nach einem Safety Car sehnen als Mercedes.

Monaco ist nicht Russland

Zuletzt in Russland war Bottas sogar der Coup gelungen, beide Ferraris beim Start zu überrumpeln. Doch in Monaco herrschen andere Gesetze. "Der Weg in Kurve eins ist sehr kurz", sagte Bottas. "Du brauchst wirklich einen Mega-Start, um eine Position zu gewinnen. Aber das ist natürlich die beste Gelegenheit, um nach vorne zu kommen."

Während Hamilton ein wahres Horror-Qualifying erlebte und sogar das Q3 verpasste, hätte Bottas genauso gut auf Pole stehen können. Die Abstände am Samstag waren unglaublich eng. Pole-Setter Räikkönen war nur 45 Tausendstelsekunden schneller als Bottas. Zum Zweitplatzierten Vettel fehlte der Wimpernschlag von 2 Tausendstelsekunden.

Von Christian Danner gab es anschließend Lob für Bottas, der so knapp an der ersten Startreihe - und damit einer viel besseren Siegchance - vorbeigeschrammt war. "Der war so cool, das war großartig", sagte Danner zu Motorsport-Magazin.com. "Aber so habe ich Bottas immer eingeschätzt. Der macht das schon. Und: Bottas wird besser und besser."

Erinnerungen: Nico Rosberg über den Monaco GP: (02:06 Min.)

Bottas überrascht eigenen Chef

Nach zuvor diversen Problemen in den Trainings hatte nicht einmal Mercedes selbst erwartet, dass Bottas mehr als greifbare Chancen auf den ersten Startplatz haben würde. Noch während des Qualifyings hegte Toto Wolff Zweifel. "Für einen Großteil der Session sah es nicht danach aus, dass er dieses Ergebnis würde erzielen können", meinte der Mercedes-Motorsportchef. "Aber er legte auf seinem letzten Run im Q3 eine fantastische Runde hin."

Die Silberpfeile glaubten: Mehr wäre an diesem Samstag nicht drin gewesen. "Das war eine exzellente Runde von Valtteri, der heute Nachmittag das letzte bisschen Performance aus dem Auto herausgeholt hat", sagte Technikchef James Allison. "Dank seines dritten Startplatzes haben wir im Rennen noch eine Chance."

Über die Strategie dürfte es allerdings schwierig werden. Alles andere als eine Ein-Stopp-Strategie wäre eine dicke Überraschung. Über die schiere Rennpace dürfte es bei Mercedes ebenfalls wenigb gehen - und das Überholen an sich erscheint ohnehin kaum möglich. "Ferrari ist hier für morgen in der deutlich besseren Position", stellte Wolff fest. "Aber wir werden sie jagen."